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0805 - Krallenhand

0805 - Krallenhand

Titel: 0805 - Krallenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warf er auf das Gesicht der dunkelhaarigen Frau. Wieder bedauerte er ein wenig ihr Schicksal, doch es hatte keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen. Er musste an sich selbst denken, das allein zählte.
    Er hätte das weiße Haus auf den Klippen auch auf dem normalen Weg verlassen können, dieses Risiko aber wollte er nicht eingehen.
    Man hätte ihn zu leicht sehen können, und das wäre nicht gut gewesen. Also ging er den Weg zurück, den er gekommen war.
    Durch die Röhre, die seiner Ansicht nach schon einem langen Grab gleichkam.
    Hurt war zufrieden, denn dem großen Ziel war er wieder einen Schritt näher gekommen…
    ***
    Die Faust der Frau berührte meine Brust, aber sie hatte zuvor nicht zugeschlagen. Sie war mehr eine Geste ihres Willens gewesen, den sie nicht hatte in die Tat umsetzen können. »Wenn Sie hier nicht verschwinden, hole ich die Polizei.«
    »Sie wiederholen sich, Madam. Aber darum möchte ich Sie doch bitten. Rufen Sie die Polizei an.«
    Sie starrte mich an. Dabei musste sie den Kopf zurücklegen, um in mein Gesicht sehen zu können. Ihre Augen waren kalt, kein Funke Gefühl tanzte in den Pupillen. Das graue Haar sah wirr aus, als hätte sie sich die Haare gerauft, weil sie irgendwelchen Ärger befürchtete. Die zahlreichen Fältchen passten zu ihrem Gesicht, auch die schmalen Augen, nur deren Ausdruck gefiel mir nicht.
    Er zeigte Hass.
    Dabei hatte ich nur nach Glenda Perkins gefragt. Um sie ging es mir, sie hatte mich überhaupt erst auf diesen Fall aufmerksam gemacht, der uns an die englische Küste, nach Harrings-on-sea, geführt hatte.
    Hier hatte eine Yard-Mitarbeiterin, eine gute Bekannte meiner Sekretärin, Urlaub gemacht. Fiona Finley hieß die Dame, und sie hatte Glenda Perkins in höchster Not angerufen, weil sie beim Spaziergang am Strand eine Kinderleiche entdeckt hatte. Zudem hatte sie von einem weißen Haus auf den Dünen gesprochen und auch davon, dass sich hinter der Scheibe eines Fensters ein rotes Frauengespenst mit kalten, weißen Totenaugen gezeigt hatte.
    Fiona Finley war völlig außer sich gewesen, war wieder zu ihren Pensionswirten – den Hurts – zurückgelaufen, hatte alles berichtet, und die hatten einen Suchtrupp aufgestellt. Das tote Kind war nicht gefunden worden. Es war weg gewesen, und man hatte Fiona für eine Spinnerin gehalten. Das war sie nicht. Noch in der Nacht hatte sie Glenda Perkins angerufen, ihr von ihren Erlebnissen berichtet, und Glenda hatte am anderen Morgen, einem Samstag, so lange auf mich eingeredet, bis ich mich mit ihr zusammen in den Rover gesetzt hatte und nach Harrings-on-sea gefahren war.
    Was nun stimmte oder nicht, wussten wir nicht. Wir hatten uns getrennt. Glenda hatte zuerst zu der Familie Hurt gewollt, um mich anschließend in einem Café zu treffen.
    Dort war sie aber nicht erschienen, als ich von meinem Rundgang am Strand zurückgekehrt war. Ein lebensgefährliches Erlebnis lag hinter mir. Ein Mann und seine beiden erwachsenen Söhne hatten mich unbedingt vertreiben wollen. Als sie das nicht schafften, war aus dem Sand eine Krallenhand erschienen, hatte sich an meinem rechten Fußgelenk festgehakt und es ziemlich malträtiert. Es war mir nicht gelungen, die Hand zu vernichten, ich wusste auch nicht, zu wem sie gehörte, sicherlich nicht zu einem Menschen, denn wer konnte schon im Sand existieren?
    Ich war gewarnt. Meine anfängliche Skepsis, die diesen Fall betraf, war verschwunden, und ich wusste, dass in diesem idyllischen Ort einiges nicht stimmte.
    Meine Sorge um Glenda war auch gewachsen, als ich sie im Café nicht angetroffen hatte. Auch die Verkäuferin hatte sich an sie nicht erinnern können, sie war also nicht dort gewesen. Deshalb ging ich davon aus, dass sie direkt zu den Hurts gefahren war, und dies musste auch stimmen, denn vor dem Haus hatte ich meinen Rover gesehen.
    Nur Mrs. Hurt hatte sich quergestellt und mir zu erklären versucht, dass sie keine Glenda Perkins kannte.
    So etwas konnte ich natürlich nicht akzeptieren. Trotz ihres Widerstandes hatte ich das Haus betreten, und wir standen uns nun gegenüber, wobei ihre Faust mich noch immer berührte.
    »Wie war das noch mit der Polizei?«, höhnte ich.
    Die Faust zuckte. Die Frau überlegte und kam auch zu einem Entschluss, denn sie trat einen Schritt zurück. »Es ist okay«, sagte sie, »es ist schon gut. Sie haben Glück.«
    »Warum?«
    »Ich bin allein.« Sie drehte sich um und betrat mit schnellen Schritten ihr Wohnzimmer.
    Ich zögerte noch. Im Flur

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