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0806 - Der Voodoo-Club

0806 - Der Voodoo-Club

Titel: 0806 - Der Voodoo-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch einen Gürtel um, schloß ihn aber nicht, denn plötzlich hörte er das Trommeln.
    Keine Musik mehr, die bisher leise an seine Ohren gedrungen war, dafür dieses dumpfe Geräusch, das jeder Inselbewohner ziemlich gut kannte.
    Voodoo…
    Er schluckte.
    Die Trommeln waren das Zeichen. Noch leise geschlagen, ließen sie nur ahnen, was folgen würde.
    Miller überkam das Zittern. Er wußte nicht, woher die Geräusche kamen. Sie hörten sich an, als wären sie in seiner Wohnung aufgeklungen. Oder doch von draußen?
    Obwohl er sich fürchtete, wollte er doch Gewißheit haben und bewegte sich langsam auf die Tür zu. Im Flur ging er auf Zehenspitzen. Dabei bewegte er nickend den Kopf, denn nun hatte er Gewißheit, daß die leisen Trommelgeräusche nicht von draußen klangen, sondern den Ursprung in seinem Haus hatten.
    Pedro Miller wurde der Hals eng, und er traute sich kaum, die nächsten Schritte zu gehen. Die Luft war längst nicht mehr so kühl für ihn. Sie umgab ihn jetzt wie ein feuchter Schwamm und machte seine Kleidung schwer.
    Er wartete…
    Das Trommeln blieb.
    Dumpfe Luft wehte durch das Haus. Ein Geruch, der ihm fremd war. Es roch nach kalter Asche und verbranntem Fleisch. Jemand mußte ein Räucherstäbchen angezündet haben.
    Wer war da eingedrungen? Roberta? Sie besaß einen Schlüssel.
    Zudem hatte er ziemlich lange in der Dusche gestanden, sie hätte also Zeit genug gehabt.
    Miller überwand sich. Er ging die letzten Meter bis zu seinem Ziel, stand auf der Schwelle zum Wohnzimmer und starrte auf die Szene, die sich seinen Augen bot.
    Sie war nicht zu begreifen, aber sie peitschte die Angst wie eine Sturmflut in ihm hoch…
    ***
    Wir hatten das Hotel erreicht, unser Gepäck war bereits auf die beiden Zimmer verteilt worden, und wir saßen in der Halle zusammen, denn beide lechzten wir nach einem kühlen Drink.
    Ein Ober in weißer Livree brachte uns Zitronenwasser. Er baute Krug und Gläser vor uns auf, zog sich zurück und ließ uns allein.
    Wir hatten uns einen günstigen Platz ausgesucht, saßen im Schatten eines bepflanzten Rondells, genossen die Kühle und lauschten dem Plätschern der Springbrunnen, die sich ebenfalls in der Halle verteilten. Hier waren wir ungestört, konnten den Eingang im Auge behalten, während wir nur schwerlich zu sehen waren.
    Das Wasser tat gut, und wir genossen nach dem ersten Schluck für kurze Zeit das angenehme Gefühl der Entspannung, bis Suko den Stadtplan auf dem Tisch ausbreitete.
    »So, dann wollen wir mal.«
    Es ging uns um den alten Kreolen-Friedhof. Daß wir ihn nicht hier im Zentrum der Hauptstadt fanden, lag auf der Hand, und wir schauten unter der Rubrik Friedhöfe nach. Er lag am westlichen Stadtrand, schon in einer Gegend, die man als waldreich ansehen mußte. In diesem Fall hieß es, daß der Dschungel bis dicht an den Friedhof heranwuchs.
    »Was sagst du?« fragte ich Suko.
    Der hob die Schultern. »Sieht nicht gut aus.«
    »Wieso?«
    »Die Gegend.«
    »Stimmt. Ein idealer Platz, um die alten Riten zu zelebrieren. Wer weiß, wer in diesen Gräbern alles liegt.«
    »Rechne nicht damit, daß du auf Leichen triffst, die noch nicht vermodert sind.«
    »Wieso?«
    »Das ist alles alt.« Suko zögerte. »Moment mal«, sagte er dann und fuhr mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle zu, die dicht am Friedhof lag. »Was ist das denn?«
    »Ein Gebäude.«
    »Seh ich auch, aber was noch?«
    »Da ist ein kleines Kreuz eingezeichnet. Demnach muß es eine Kirche sein.«
    Suko zog ein zweifelndes Gesicht. »Neben einem entweihten Friedhof, John? Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Moment.« Ich drehte den Plan herum, wo die Rubriken mit den Erklärungen standen. Sehr schnell hatte ich das Ziel gefunden. Es war eine Kirche, allerdings eine, in der keine Messe mehr gefeiert wurde. Auf dem Plan war sie als Ruine eingezeichnet.
    »Ja, das paßt«, meinte Suko.
    »Denke ich auch.« Mit dem Kugelschreiber zeichnete ich den Weg ein, den wir zu fahren hatten. Wenn sich Miller nicht geirrt hatte, würden wir auf dem Friedhof das Ritual erleben können. Ich empfand es als günstig, daß neben dem Friedhof die Kirche lag, denn sie bot uns sicherlich auch ein Versteck.
    Ich war fertig, schaute mir den Weg noch einmal an und faltete den Plan zusammen. Als ich ihn eingesteckt hatte, fiel mir Sukos Haltung auf. Sie war ziemlich steif, und er blickte dabei auch in eine bestimmte Richtung. »Hast du was?«
    »Nicht mehr.«
    »Was war denn?«
    Er winkte ab. »Zwei Frauen haben die

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