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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hervorragten und Menschen davor warnen sollten, sie zu betreten.
    Allein, eine schlechte Luft, Wärme, die den Körper austrocknete und ihnnach Wasser schreien ließ. In Aibon zu verdursten, diese Vorstellung war nicht nur einmal durch meinen Kopf geschossen, sondern zahlreiche Male, und eigentlich kamen wir mit jeder Minute, die verging, unserem Ziel näher.
    Irgendwann stoppten wir.
    Wie lange wir gelaufen waren, konnte keiner von uns sagen. Die Zeit hatte sich für uns verschoben oder sich überhaupt zurückgezogen. Sie existierte nicht mehr. Sie war kurzerhand weggeflossen, und wir wanderten durch das große Nichts.
    Ich schaute Suko an, sah sein kantiges Grinsen und hörte ihm zu.
    »Welche Frage du auch immer stellst, John, ich habe die Antwort nicht. Deshalb kannst du dir Worte und Kräfte sparen.«
    »Ja, wie schön.« Mein Blick glitt zum Horizont. Was heißt, Horizont, hier war eigentlich alles Horizont. Boden, Himmel, Felsen – sie bildeten eine Einheit, waren zusammengewachsen, so dass es uns schwer fiel, gewisse Unterschiede auszumachen.
    Zudem blendete die Sonne, und der Boden war ein Muster aus weiten Wellen, die irgendwann einmal in der Ferne verliefen. Wir hatten angenommen, auf ein Ziel zu treffen, das war ein Fehlschluss gewesen, deshalb war es besser, wenn wir uns mit dem Gedanken an die Rückkehr beschäftigten. Wieder zu diesem Tempel hin, wo es zumindest Schatten gab.
    Ich schlug es vor.
    Suko nickte. Er war einverstanden. »Da haben wir zumindest die Beißer.«
    Mein Lachen klang kratzig. »Glaubst du, dass sie sich hier aufhalten?«
    »Weiß nicht, John.«
    »Die haben uns unter Kontrolle. Sie beherrschen doch die verdammte Leere.« Ich räusperte mich. »Sie und natürlich Guywano.«
    Mein Freund hob die Augenbrauen. »Er ist also in der Nähe, nimmst du an?«
    »Und ob.«
    »Dann ruf ihn.«
    Müde winkte ich ab. Wir sollten uns nicht benehmen wie kleine Kinder, die sich verlaufen haben. Das hier war nicht unsere Welt.
    Man hatte uns hineingeholt, wir waren Gefangene, aber ich wollte einfach nicht daran glauben, dass wir so mir nichts dir nichts verhungern oder verdursten sollten. Das stimmte einfach nicht. Dahinter stand keine Logik. Uns in der Falle zu wissen, musste für Guywano, den Herrscher dieser Aibon-Welt, so etwas wie ein Hochgefühl bedeuten. Da konnte er mit uns spielen und mit uns machen, was er wollte.
    Guywano hatte durch uns schon einige Niederlagen einstecken müssen. Er würde versuchen, uns klein zu kriegen. Wir würden irgendwann kraftlos und ausgelaugt zusammenbrechen und durch den Staub kriechen, in den er uns dann hineintreten konnte, vorausgesetzt, er schickte nicht zuvor die Beißer.
    Sie waren widerliche und hässliche Wesen. Eine Tier- und Monsterart, wie sie eigentlich nur in dieser Welt existieren konnte. Große Mäuler, kleine Körper, abstehende Ohren. Zum Glück waren sie nicht unbesiegbar. Einen Beißer hatte eine geweihte Silberkugel zerfetzt, und ich ging davon aus, dass es nicht der letzte gewesen war.
    Noch bezeichnete ich meinen Zustand als fit. Ich würde mich wehren können, wenn sie erschienen, Suko ebenfalls. Es war beinahe zu wünschen, dass sie kamen und für eine Abwechslung sorgten.
    Nichts tat sich.
    Erstarrtes Meer aus Sand und Staub. Wenn ich meine Füße sehen wollte, musste ich schon sehr genau hinschauen, um sie erkennet zu können, denn bis zu den Knöcheln steckte ich im Sand. Ich setzte mich hin, atmete die warme, stickige Luft ein und hörte Sukos Fragen.
    »Pause, John?«
    »Erst mal.«
    »Wie lange?«
    »Kann ich dir nicht sagen. Ich warte darauf, dass sich etwas tut. Das kann doch nicht alles gewesen sein.«
    Suko hob die Schultern und hockte sich neben mich. »Ich weiß es eben nicht«, sagte er. »Guywano hat uns weggeschickt, und allmählich gewinne ich den Eindruck, dass er an uns gar nicht mal so direkt interessiert ist. Ihm geht nur darum, dass wir aus dem Verkehr gezogen sind, um in der normalen Welt indirekt zuschlagen zu können. Er wollte Jane haben, die hat er bekommen. Sie und natürlich Kimberly Hart, die Jane Collins zur Seite steht.«
    Damit war ich nicht einverstanden. »Denk doch mal daran, welche Chance er hat, uns aus dem Verkehr zu ziehen. Das ist doch wunderbar, einfach fantastisch.«
    »Er wird es versuchen, John. Irgendwie.« Suko deutete in die Höhe. »Wenn das da oben erledigt ist und wir auch nicht mehr die Frischesten sind.«
    Seine Worte hatten mich nachdenklich gemacht. Ich streckte den Arm nach unten,

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