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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rauschen der Wellen drang nicht bis an ihre Ohren. Allein stand sie in der Stille, beobachtete ihre Umgebung und setzte sich schließlich in Bewegung, um das Arbeitszimmer zu betreten.
    Ein Drink würde ihr gut tun, und Jane fand in der Bar eine große Auswahl. Sie entschied sich für einen trockenen Martini, ohne ihn mit Wodka zu mixen. Sie trank ihn und schenkte sich dann einen zweiten ein.
    Mit dem Glas in der Hand wanderte sie durch den Raum, der perfekt, aber unpersönlich eingerichtet war. Rollos waren heruntergelassen worden. Jane musste Lamellen hochklemmen, um das Meer sehen zu können. Auch dort entdeckte sie nichts Unnormales. Um diese Zeit waren nur noch einige Boote unterwegs. Die meisten waren für Vergnügungsfahrten gechartert worden und dementsprechend beleuchtet. Wie ein buntes Gemälde tanzten sie über die Wellen hinweg.
    John Sinclair und Suko.
    Zum ersten Mal nach einiger Zeit dachte Jane wieder an ihre beiden Freunde. Sie kriegte einen Schauer, und beinahe machte sie sich Vorwürfe, dass sie sich noch in der normalen Welt aufhielt, die beiden aber in Aibon verschollen waren und es schwer haben würden, wieder in die normale Welt zurückzukehren, da Aibon nach eigenen Gesetzen regiert wurde und handelte.
    Einen besseren Trumpf hätte sich Kimberly Hart gar nicht wünschen können. Und das war ihr gelungen. Sie wusste um das Verhältnis der Teammitglieder zueinander, wo sich wirklich einer auf den anderen verlassen konnte und für ihn durchs Feuer ging.
    Hinter ihr öffnete sich die Tür. Kimberly Hart betrat den Raum, auf dem Gesicht ein Lächeln.
    »Alles in Ordnung?« fragte Jane.
    »Bei mir schon.«
    »Hier ist auch nichts passiert.«
    »Dann hast du sie nicht bemerkt?«
    Jane stellte ihr leeres Glas ab. »Wen, zum Henker, sollte ich bemerkt haben?«
    »Die beiden Männer.«
    Jane runzelte die Brauen.
    Kimberly lächelte, bevor sie sich setzte und die langen Beine übereinander schlug. »Weißt du, sie haben uns verfolgt. Sie sind bereits seit dem Theater hinter uns gewesen, hockten in einem grauen Ford und verhielten sich ziemlich geschickt. Nur nicht geschickt genug für mich, ich habe sie ja trotzdem gesehen.«
    »Polizisten?«
    Kimberly lachte und nickte dabei. »Man hat dir wohl nicht so recht getraut, denke ich.«
    »Das stimmt. Was ist jetzt mit ihnen?«
    »Sie sind wieder gefahren.«
    »Freiwillig?«
    Kimberly kräuselte ihre Lippen zu einem spöttischen Lächeln.
    »Was hast du denn angenommen?«
    »Nichts, im Prinzip. Ich hatte mir nur eben vorgestellt, dass du ein wenig nachgeholfen hast. Auf deine Weise eben.«
    »Keine Sorge, ich bin schon okay. Ich hätte ihnen gern meine Pfeile zu schmecken gegeben, aber sie fuhren von allein davon. Ich brauchte nicht nachzuhelfen. Wie ich die Bullen kenne, werden sie jetzt Nachforschungen betreiben. Sie können ruhig auf meinen Namen stoßen, ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Sollte es allerdings hart auf hart kommen, werde ich auch nicht zögern, sie zu töten. Das sage ich, damit bei dir keine falschen Hoffnungen aufkommen.« Sie räusperte sich und wechselte das Thema. »Nun zu uns und deinen Freunden. Möchtest du sehen, wie es ihnen in Aibon ergangen ist?«
    Jane zögerte mit der Antwort. Sie überlegte, was die Frage bedeuten sollte. Wollte sie triumphieren? Ging es John und seinem Freund Suko vielleicht schlecht?
    »Gut, du kannst sie mir zeigen, wenn möglich.«
    »Immer, Jane, immer.«
    Es wurde still zwischen den beiden. Nach einer Weile bewegte sich die Aibon-Amazone. Sie griff in die Tasche und holte wieder ihren flachen Stein hervor. Jane kannte ihn. Sie wusste sehr gut, dass er auch von den Männern in Grau benutzt worden war, doch von denen hatte sie lange nichts mehr gehört.
    Auf der linken Handfläche ließ die Frau ihn liegen. Noch ein Blick zu Jane, lächelnd und wissend, dann rieb sie mit der rechten Handfläche über den Stein als wollte sie ihn mit ihrer Energie füllen.
    Der Stein »regte« sich, obwohl er auf der Handfläche liegen blieb.
    Er veränderte dafür seine Farbe, und Jane merkte deutlich, dass die andere Aura anfing, sich in dem Raum auszubreiten. Es war nicht kälter geworden, doch in der Luft lag ein seltsames Vibrieren, als wären die Moleküle aufgeladen worden.
    Eine fremde, magische Kraft hatte die Kontrolle übernommen, und über Janes Rücken strich ein leichter Schauer. Die Gänsehaut wanderte weiter, bis sie ihr Gesicht erfasst hatte. Sie schaute in die Tiefe, weil sich genau dort etwas

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