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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Deckung und schoss weiter.
    Die Soldaten überlebten nicht.
    Sie leisteten nicht einmal Gegenwehr. Mister Amok kannte kein Pardon. Er schoss, obwohl er selbst getroffen war, und er hörte erst auf, als die Soldaten regungslos am Boden lagen. Keiner von ihnen hatte diesen brutalen Überfall überlebt.
    Sechs Leichen lagen verstreut auf dem staubigen Boden der Ruine.
    Meine Müdigkeit war nicht mehr vorhanden. Innerlich kochte ich.
    Mein Körper war von einem Schweißfilm bedeckt, und meine Hände fühlten sich glatt und nass an. Jeder Mensch, der so etwas sah, musste bei diesem Anblick ausflippen. Neben mir räusperte sich Sir James. Es sagte nichts, sondern schaute weiter auf die Leinwand, wo sich Mister Amok schlangengleich zur Seite bewegte und mit der schweren Waffe jetzt in die Höhe wies. Er hatte einen mächtigen Körper und erinnerte mich irgendwie an Arnold Schwarzenegger.
    Der Mann ging weiter. Er verließ die Ruine. Die Kamera nahm eine andere Position ein. Sie filmte wieder von oben und glotzte dort wie ein Auge auf ihn nieder.
    Welche Kraft in dieser Gestalt steckte, bewies sie mit den nächsten Schritten, die sie federnd setzte, um dann mit einem einzigen Sprung über eine Mauer hinwegzusetzen.
    Außerhalb der Ruine landete er auf dem Boden. Er duckte sich, schaute sich um, suchte nach weiteren Gegnern, die nicht mehr vorhanden waren. Seine leer wirkenden Augen glotzten einzig und allein in die endlose Weite der Wüstenlandschaft.
    Dann ging er vor.
    Auch aus dieser Höhe wirkte seine Gestalt mächtig. Er war größer als ein normal gewachsener Mensch, eine graue Gestalt, die in dieser staubigen Wüste kaum auffiel und sich wie ein roboterartiger Schatten weiterbewegte.
    Wind wehte über das flache Gelände. Er schaufelte den Staub und auch den Sand in die Höhe, schleuderte beides wie eine zitternde Wand gegen die einsame Gestalt, die sich durch dieses Hindernis nicht aufhalten ließ und ihren Weg fortführte.
    Irgendwann war sie nicht mehr zu sehen. Noch einmal schwenkte die Kamera auf die Stätte des Todes. Da wurde das Teleobjektiv eingesetzt und holte die sechs Leichen sehr nahe heran.
    Beinahe wie eine Warnung. Oder wie ein Versprechen. Uns war dies im Prinzip egal.
    »Das ist es gewesen«, sagte Sir James und stand auf. »Kommen Sie mit in mein Büro.«
    Auch wir erhoben uns. Die Hose klebte mir an den Oberschenkeln fest. Ich fing Sukos Blick auf. In ihm lag alles, nur kein Optimismus.
    Auch ich fühlte mich verdammt schlecht und dachte daran, dass diese Gestalt den Namen Mister Amok nicht grundlos erhalten hatte…
    ***
    Wieder im Büro unseres Chefs. Wir hatten auf dem Weg dorthin kaum ein Wort gesprochen. Den doppelten Whisky hatte ich nicht abgelehnt. Glenda hatte uns frischen Kaffee gebracht und kein Wort gesagt, als sie unsere Gesichter gesehen hatte.
    Als sie verschwunden war, goss ich den Whisky in den Kaffee und rührte ihn um. Ich brauchte irgendeine Beschäftigung, auch wollte ich nicht der erste sein, der etwas sagte, denn die Nachwirkungen des Films hatten mich irgendwie taub gemacht.
    »Er hätte tot sein müssen!« stellte Sir James fest.
    Genau das war das Problem. Ich trank einen Schluck Kaffee. Von dem Whisky hatte er den besonderen Geschmack bekommen und rann wie ein heißer Strom aus Lava durch meine Kehle.
    »Er war es nicht«, sagte der Superintendent wieder.
    »Richtig«, murmelte Suko.
    »Was kann das nur bedeuten?«
    Suko sprach weiter. »Entweder haben wir es mit einem Roboter zu tun.«
    »Er war es nicht«, sagte der Superintendent wieder.
    »Richtig«, murmelte Suko.
    »Was kann das nur bedeuten?«
    Suko sprach weiter. »Entweder haben wir es mit einem Roboter zu tun oder mit einem Zombie der ganz besonderen Art.«
    »Worauf tippen Sie?«
    »Auf die zweite Möglichkeit.«
    »Und Sie, John?«
    »Ebenfalls, aber sicher bin ich mir nicht.«
    »Wer kann hier schon sicher sein?« murmelte Sir James. »Was wir erlebt haben, ist so ungeheuerlich, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Ich komme da einfach nicht mit. Ich bin… ich bin … nicht eben am Ende, aber ich weiß, dass eine gewaltige Gefahr auf uns zukommen wird, wenn wir ihn nicht stoppen.«
    Ich hob den Blick. Sir James saß hinter seinem Schreibtisch, als wollte er jeden Augenblick in die Höhe springen. »Wir sollen ihn stoppen, Sir?«
    »Das ist unsere Aufgabe.«
    »Wer hat es in die Wege geleitet?«
    »Es kam von ganz oben. Verständlicherweise ist man dort mehr als beunruhigt.«
    »Das kann ich verstehen,

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