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0818 - Lilith, der Teufel und ich

0818 - Lilith, der Teufel und ich

Titel: 0818 - Lilith, der Teufel und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unergründlich Böses lauerte schon in ihnen. Suko konnte sich diesem Zwang nicht entziehen. Ihm wurde bewusst, wie klein er doch war. Heiße und kalte Schauer wechselten sich ab. Sie brachten die Welt der Gefühle völlig durcheinander. Und nicht nur das. Suko fühlte sich auch reduziert auf ein Minimum, das er sich selbst nicht erklären konnte. Er suchte nach einem Bild, einem Vergleich. Er war das Zebra, sie aber stand vor ihm wie ein hungriger Löwe!
    Isabell nickte. »Es ist gut, dass ich dich hier treffe. Ich habe es sogar gehofft, denn nun kann ich mein Spiel fortsetzen. Ich werde dich nicht mit mir nehmen, Suko, obwohl ich es könnte. Vorerst begnüge ich mich mit Harry Stahl, aber du darfst nicht denken, dass ich dich aus den Augen lasse. Du spielst in meinen Plänen eine entscheidende Rolle, glaube es mir.«
    Suko nickte ihr zu, obwohl er es nicht wollte. Diese Bewegung aber deutete an, in welch einer Zwangslage er sich befand. Er konnte weder vor noch zurück, der dämonische Kraftstrom dieser unheimlichen Person bannte ihn auf der Stelle.
    Isabell Munro war zufrieden. »Ich habe dir sogar etwas mitgebracht«, flüsterte sie und griff mit einer Hand in den Tränenbecher.
    Sie holte einige wenige Perlen hervor, ließ sie zunächst auf ihre Handfläche vor- und zurückgleiten, bevor sie als eckig wirkende Kugeln wieder hineinfielen und sich mit den anderen vereinten.
    »Das ist die alte Kraft«, flüsterte Isabell. »Sie ist älter als die Menschen, deshalb werden die Menschenes nicht schaffen, gegen sie anzukommen. Es muss dir klar sein, es wird dir klar werden, denn von nun an stehst du nicht mehr auf deiner alten Seite, sondern auf der neuen, auf unserer. Du bist einer der Diener des Alten, des Uralten. Ich bin Lilith, die erste Hure des Himmels. Ich habe es schon damals geschafft, mit den anderen Wesen zu spielen, und ich habe bis heute nichts vergessen.« Sie verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Viele Frauen beten mich an. Sie haben mich zu ihrer Führerin erwählt, ohne mich direkt zu kennen. Aber sie haben das Gespür dafür gehabt, dass die uralten Dinge nicht verloren gingen. Muss ich dir von den zahlreichen Hexen erzählen, die auf meiner Seite stehen?«
    »Nein…«
    »Wunderbar. Das ist erst der Anfang. Wir stellen die mittelalterlichen Gesetze auf den Kopf. Bisher hat es geheißen, der Teufel sei der Freund der Hexen. Das mag stimmen, aber die Herrscherin bin ich, seit ich es geschafft habe, aus den Tiefen wieder aufzutauchen. Nur reicht mir dies nicht, ich will mehr als nur die Frauen, und Luzifers Tränenbecher kam mir da gerade recht. Ich habe ihn, ich benutze seine Kraft, um meine Macht zu vergrößern. Mit dir werde ich es fortführen, denn den Anfang machte ich mit dem Kommissar. Es hätte auch einen anderen treffen können, denn es war reiner Zufall, dass er sich in der Nähe befand, als ich mir den Tränenbecher holte. Lange war er verschollen, nun besitze ich ihn, und niemand wird ihn mir nehmen.«
    Suko hatte jedes Wort genau verstanden. Er wusste nun um die Zusammenhänge. Wuchtig hatten sich die Sätze in sein Gedächtnis gegraben, aber innerlich war er nicht bereit, Lilith oder Isabell Munro zu folgen.
    Er wollte protestieren, den Kopf schütten, dann aufstehen, aber da war der eisige und hypnotische Blick ihrer Augen, die Suko in den Bann zwangen. Sein Vorsatz schmolz dahin. Er hatte nicht die Kraft, sich gegen sie zu wehren, was Isabell amüsierte, denn sie lächelte spöttisch.
    »Hast du mich verstanden?« flüsterte sie.
    »Ja…«
    ***
    Ich hatte es geahnt, befürchtet und irgendwie auch gewusst. Selbst das Gespräch mit London hatte an der Situation nichts geändert. Sir James zeigte mir gegenüber zwar Verständnis, aber sich in die Angelegenheiten der deutschen Polizei einzumischen, das ging selbst ihm zu weit. »Es ist mir einfach zu speziell, John. Wäre es etwas Allgemeines, würde ich sofort zustimmen, in diesem Fall jedoch nicht. Da kann ich mich wirklich nicht einmischen, das müssen Sie verstehen.«
    »Ja, Sir.«
    »Das klingt müde.«
    »Pardon, sogar besch… eiden.«
    »Kann ich mir denken. Ihr Freund Stahl hat den Mord effektiv begangen, daran gibt es keinen Zweifel. Ich weiß natürlich, wie Sie denken, für die Öffentlichkeit jedoch ist er ein Mörder, und er muss deshalb vor Gericht gestellt werden. Oder würden Sie es übernehmen, die Menschen darüber aufzuklären, dass er von einer anderen Macht angetrieben wurde? Sie würden sich lächerlich machen und

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