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0818 - Lilith, der Teufel und ich

0818 - Lilith, der Teufel und ich

Titel: 0818 - Lilith, der Teufel und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein Zustand nicht anzumerken war.
    Hinter dem Beamten ging er her. Es gab drei Einzelzellen. Sie lagen am Ende des Flurs.
    Bevor der Beamte aufschließen konnte, hob Gericke die Außenklappe des Gucklochs hoch. Er schaute hinein. Die raffinierte Optik erlaubte ihm einen gesamten Überblick.
    Es hatte sich nichts verändert. Beide Männer saßen sich gegenüber. Sie sprachen leise miteinander. Hin und wieder nickte Suko, als wollte er Harry etwas bestätigen.
    »Schließen Sie auf.«
    »Mach ich, Herr Oberkommissar.«
    Kaum hatte sich die Tür bewegt, als die Männer die Köpfe drehten. Suko lächelte, als Gericke eintrat, das Gesicht des Kommissars aber blieb blass und ausdruckslos.
    Gericke riss sich zusammen. »Alles klar hier bei Ihnen?« erkundigte er sich.
    »Ja«, antwortete Suko. »Ich denke, dass auch Harry alles begriffen hat. Wir haben lange darüber reden können.«
    »Das freut mich.«
    Stahl wandte sich an seinen Kollegen. »Wie ist das mit der Pressekonferenz? Findet sie statt?«
    »Leider.«
    »Kannst du sie nicht absagen?«
    »Nein.«
    »Verschieben?«
    Ludwig Gericke hob die Schultern. »Ich… ich weiß es nicht. Vielleicht kann ich eine Frist herausholen, aber versprechen möchte ich nichts, Harry.«
    »Verstehe.«
    »Das mit der Frist wäre nicht schlecht«, sagte Suko. Er reichte Harry Stahl die Hand. »Keine Sorge, wir hören wieder voneinander.«
    »Ja, mach’s gut.«
    »Sie haben sich anders entschieden, Inspektor?« fragte Gericke verwundert.
    »Was meinen Sie?« wollte Suko wissen.
    »Sie wollten doch bei Harry Stahl bleiben.«
    »Ich denke, dass ist Zeitverschwendung.«
    »Nun gut. Das ist Ihre Entscheidung, Inspektor.«
    Suko nickte. »Ich werde hier nicht mehr gebraucht.«
    Als der Oberkommissar sich umdrehte, um die Zelle zu verlassen, quälte ihn ein schlechtes Gewissen. Nicht nur seinem Kollegen gegenüber, sondern auch, was Suko anging, der nämlich fragte, ob John Sinclair oben im Büro wartete.
    »Er wollte nicht mit.«
    Suko runzelte die Stirn. »Das ist seltsam. Es passt so gar nicht zu ihm.«
    Gericke fiel eine Ausrede ein. »Er telefoniert mit London. Es war schwer, eine Verbindung zu bekommen.«
    Mit dieser Antwort gab sich Suko zufrieden. Beide fuhren mit dem Paternoster hoch. Hier fiel Suko auf, wie nervös sich Gericke gab. Er fragte nach dem Grund, und der Polizist schaute zu Boden.
    »Es gibt tatsächlich etwas, über das ich gleich in meinem Büro mit Ihnen sprechen muss, Inspektor.«
    »Nicht mit John Sinclair?«
    »Lassen wir das.«
    Sie verließen die Kabine, und der Oberkommissar atmete auf, weil ihm der Boden nicht unter den Füßen weggerissen worden war.
    Gericke überholte Suko. Er wollte als Erster in seinem Büro sein, weil er noch immer die Hoffnung hatte, den Kollegen Sinclair vielleicht doch dort vorzufinden zu können.
    Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, denn das Büro des Oberkommissars war leer.
    »Wo steckt John?« fragte Suko, als er die Tür hinter sich schloss.
    »Er ist nicht hier«, sagte Gericke nach einem tiefen Atemzug.
    Dabei traute er sich nicht, Suko anzuschauen.
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Was heißt das? Sie sagen das so komisch.«
    »Er ist weg. Ganz einfach.«
    »Das finde ich ungewöhnlich.«
    »Ich auch.«
    »Wohin ist er denn gegangen?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, Suko.«
    »Können oder wollen Sie nicht?«
    »Ich kann es nicht.«
    Suko ging auf den Deutschen zu. »So, Herr Gericke, jetzt rücken Sie mal mit der Sprache heraus. Was genau ist mit meinem Kollegen geschehen?«
    »Wenn ich das wüsste.« Gericke ließ sich seufzend auf seinen Schreibtischstuhl fallen. »Das Büro zumindest haben wir gemeinsam verlassen.«
    »Und dann?«
    »Wollten wir zu Ihnen in den Zellentrakt fahren. Am Paternoster passierte es dann…«
    Ludwig Gericke gab mit stockender Stimme einen Bericht. Suko, der ja einiges gewohnt war, staunte nicht schlecht. Er konnte es nicht nachvollziehen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Kopf zu schütteln, und als ihn Gericke um eine Erklärung bat, war er hilflos.
    Gericke gab nicht auf. »Aber Sie sinddoch mit solchen und ähnlichen Fällen vertraut!«
    »Jeder Fall ist anders.«
    »Haben Sie denn keine Idee?«
    »Das schon.«
    »Und welche?«
    Suko strich über seinen Mund. »Ich denke da an eine andere Macht, die ihn zu sich geholt hat. Er kann auch in ein Dimensionsloch geraten sein, die es…«
    »Wo hinein, bitte?«
    Suko winkte ab. »Lassen wir das. Es würde zu lange dauern, Ihnen alles

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