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0818 - Lilith, der Teufel und ich

0818 - Lilith, der Teufel und ich

Titel: 0818 - Lilith, der Teufel und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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menschliche Gefühle nicht vorhanden waren. Zumindest nicht die positiven, denn nach Liebe, Sehnsucht, Wärme suchte man vergebens. Es herrschte der reine Hass, die seelische Kälte, und nur dort konnte eine Figur wie der Teufel gedeihen, der ebenfalls nicht nur in der Gestalt des Klumpfüßigen und Gehörnten auftrat. Das wiederum hatte er nur den Menschen zum Gefallen getan, die ihn sich so vorstellten.
    Ich wartete auf ihn.
    Sitzend, auf einem relativ weichen Boden, wie ich durch Tasten feststellen konnte. Ob es Moos, Stein oder Schaumstoff war, konnte ich nicht herausfinden. Ich blieb in der Dunkelheit hocken und konnte nur abwarten.
    Die Zeit verstrich.
    Sie war bedeutungslos geworden. Ich war umgeben von der kalten Schwärze, die rasch meine Kleidung durchdrang. Trotzdem fror ich nicht.
    Es war einfach meine Seele, die sich gruselte, deshalb fasste ich mein Kreuz an.
    Es war ebenfalls kalt, aber an den Enden war die leichte Erwärmung zu spüren. Dort hatten die vier Erzengel ihre Insignien hinterlassen, die Anfangsbuchstaben ihrer Namen, eingraviert wiealles andere durch den Propheten Hesekiel.
    Er kam.
    Ich sah ihn nicht, ich spürte nur seine Anwesenheit. Auch hatte ich den Eindruck, als würde sich die Dunkelheit wie ein schwerer Vorhang bewegen.
    Still blieb ich sitzen. Kam er von vom, von der Seite oder von hinten?
    Zu merken war nichts, und ich wartete ab, denn in diesem Fall war er am Drücker.
    Sein Lachen durchdrang die absolute Schwärze, wobei es noch von ihr vervielfältigt wurde, als würden diese harten Klänge gegen irgendwelche Membrane treffen und diese zum Schwingen bringen.
    Das Lachen war überall.
    Asmodis aber nur an einer Stelle.
    Genau vor mir.
    Aus dem Nichts war er erschienen. In der Schwärze wirkte er wie eine dunkle Figur, die sich der absoluten Finsternis nicht hatte anpassen wollen. Ich sah ihn als einen helleren Schatten, beinahe konturenlos und immer wieder an den Rändern zitternd, als wollte er sich jeden Augenblick auflösen.
    Er hatte ein Gesicht und doch keines. Arme waren vorhanden und verschwanden wieder. Ein wenig erinnerte er mich an den Spuk, das aber konnte er nicht sein, denn beide vertrugen sich nicht.
    Kein Körper, nur eine hässliche Fratze, bleich, aber gleichzeitig gerötet, als bildeten auf seiner Haut dünne, mit Blut gefüllte Adern ein regelrechtes Netzwerk, in dem die beiden eisigen Augen auffielen.
    Damit fixierte er mich. Ich wusste, dass er jede meiner Bewegungen kontrollieren konnte. Im Gegensatz zu mir machte ihm die Dunkelheit nichts aus, und so sah er auch mein Lächeln, wasihm allerdings nicht passte, denn er sagte: »Du hast keinen Grund zur Freude, Sinclair!«
    »Ach ja? Warum nicht?«
    »Du hast verloren.«
    »Ich bin mir da nicht so sicher. Wieso habe ich verloren? Ich lebe noch, ich befinde mich zwar in deinem Reich, doch seltsamerweise macht mir diese Tatsache nichts aus und…«
    »Luzifers Tränenbecher befindet sich noch immer nicht in deinem Besitz, Sinclair.«
    »Das stimmt.«
    »Aber du willst ihn haben?«
    »Stimmt auch.«
    »Aber du hast es nicht geschafft, weil du zu schwach bist.« Er lachte plötzlich. Das Gesicht in der Dunkelheit bewegte sich zuckend. Es tanzte dabei wie ein Ballon auf und ab. »Verdammt, du schaffst es nicht. Du bist nicht fähig, denn du benötigst Hilfe, Sinclair, Ja, der angeblich so große Geisterjäger ist auf fremde Hilfe angewiesen. Ich betone fremde .«
    »Damit meinst du dich.«
    »Genau.« Nach dieser Antwort folgte ein Knurren. Das Lachen war aus dem Gesicht verschwunden, es hatte einen bösen Ausdruck angenommen, und auch die Blutstreifen gab es nicht mehr. Dafür leuchteten allein die kalten, gelben Augen. »Ich bin derjenige, der dir helfen kann, an den Tränenbecher heranzukommen. Nur ich!«
    »Und ich muss es dir glauben.«
    »Es bleibt dir nichts anderes übrig. Du wirst auf meinen Plan eingehen müssen.«
    »Warum das?«
    »Weil deine Feinde schon zu weit fortgeschritten sind. Sie haben den Kreis sehr eng gezogen. Traue niemandem mehr, Sinclair…«
    »Dabei würdest du doch an erster Stelle stehen.«
    »Ich war fair…«
    Mein Lachen unterbrach ihn. »Noch einmal, Asmodis. Fair, sagst du? Das glaube ich jedem, nur dir nicht. Ich kann mir bei dir keine Fairness vorstellen, sorry.«
    »Gib deine Vorurteile auf, Sinclair. Es ist zu deinem Besten.«
    »Nein, zu deinem. Du willst den Tränenbecher haben, weil er dir eine gewisse Macht gibt. Du kommst aber nicht an ihn heran, denn endlich hat

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