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0821 - Wo die Totenlichter leuchten

0821 - Wo die Totenlichter leuchten

Titel: 0821 - Wo die Totenlichter leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitgebracht hatte.
    Er merkte sehr deutlich, dass Suko nicht auf seiner Seite stand.
    Wer nichtzu ihm gehörte, der stand gegen ihn, der war ein Feind, und Feinde mussten getötet werden.
    Deshalb sprang er Suko an!
    ***
    Wayne Turney hatte ein schlechtes Gewissen den beiden Polizisten gegenüber, weil er ihnen nicht alles gesagt hatte. Vor allen Dingen das Wichtigste nicht, das eigentlich nur ihn persönlich etwas anging. Er hatte es nicht mal bewusst getan.
    Sinclair und Suko sollten den Fall erst von einer anderen Seite aufrollen, sie würden sicherlich auf ihn zukommen, dann alles merken und die entsprechenden Fragen stellen. Dann würde er ihnen erklären, dass gerade auch sein persönliches Schicksal mit dazu beigetragen hatte, sie zu alarmieren.
    Das lag noch in der Zukunft, wenn auch nicht zu weit entfernt, doch darüber wollte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen, denn es ging um andere Dinge. Der Förster fuhr durch einen dunklen, dunstigen und sehr stillen Ort. In Hillgate war alles eingeschlafen, selbst die Häuser schienen in einen sehr tiefen Schlaf versunken. Es mochte an dem Dunst liegen, der auch den kleinen Ort nicht verschont hatte. Er war wie wandernde Watte, der in zahlreiche Ritzen und Lücken hineinkroch, als wollte er das Unheil verbergen, das sich in den Ort eingeschlichen hatte.
    Unheil!
    Genau das war der richtige Begriff.
    Auch die Bewohner hatten es bemerkt. Zwar wussten sie bestimmt nicht, was sich auf dem geisterhaften Friedhof abgespielt hatte, aber in Nächten wie diesen gab es sicherlich Menschen, die unter gewissen Vorahnungen litten. Da stand die Angst Pate, da wurden Albträume zur grausamen Wahrheit, und man suchte im kleinen Kreis der Familie Schutz.
    Um sein Haus zu erreichen, brauchte der Förster nicht direkt durch Hillgate. Er konnte die Umgehungsstraße nehmen.
    Die Häuser standen nicht zu dicht beisammen. Viele hatten relativ große Gärten.
    Im Dunst sah die Umgebung aus, als würde sie schwimmen.
    Das Licht brachte nicht viel. Der Dunst reduzierte die Leuchtkraft der Schweinwerfer, und so konnte der Mann hinter dem Lenkrad des Landrover nicht sehr weit schauen.
    Er brauchte zudem keine Furcht davor zu haben, dass ihm jemand über den Weg lief. Man blieb im Haus und lauerte der Dinge, die da unweigerlich kommen würden.
    Es war wieder eine dieser Nächte, in denen der Laternenspuk erschien und die Toten zurückschickte.
    Wayne Turney kriegte einen trockenen Hals und eine dicke Gänsehaut, als er darüber nachdachte.
    Die Toten zurückschickte…
    Wie sich das anhörte. Das war so schlimm wie in einem Gruselfilm oder in einer Horrorstory.
    Aber es stimmte. Es entsprach den Tatsachen, und Wayne wusste das sehr genau.
    Seine Hände, die den Lenkradring umklammerten, waren feucht geworden. In seinen Augen flackerte eine gewisse Unruhe. Nervös wischte er einige Male mit seiner Zunge über die spröden Lippen.
    In seinem Magen lag ein dicker Klumpen. Er hatte die Scheibe an der Fahrerseite zur Hälfte nach unten gekurbelt, die kühle, feuchte Luft drang in den Wagen, sie umschmeichelte sein Gesicht, aber sie trocknete nicht den Schweiß.
    Der Druck in seinem Innern verstärkte sich, je näher er seinem Ziel kam. Er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hätte zumindest den Chinesen einweihen sollen. Er hatte es nicht getan und würde dafür zahlen müssen.
    Schon einige Male hatte er derartige Nächte erlebt, aber so bedrückend wie in diesen Stunden war sie ihm noch nicht vorgekommen. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte, wenn er plötzlich den schlimmen Realitäten ins Auge sah. Er hoffte nur, nichts Falsches zu tun und auch nicht getan zu haben, als er die beiden Fremden nach Hillgate geholt hatte.
    Er dachte auch über Sinclair nach, der auf dem unheimlichen Friedhof zurückgeblieben war. Die Existenz des Friedhofs, der in bestimmten Nächten auftauchte, konnte er sich nicht erklären, aber die des unheimlichen Laternenmanns war ihm ein noch größeres Rätsel. Er fragte sich, wer diese Gestalt war und wo sie sich aufhielt, wenn sie sich nicht offen zeigte. In der Erde etwa? Es wäre die normalste Erklärung gewesen, doch er wollte sie nicht akzeptieren, weil sie ihm einfach zu simpel war. Nein, seiner Meinung nach musste es da andere Erklärungen geben, um die Welt auf so eine schreckliche Art und Weise zu verändern.
    Der Förster fuhr praktisch einen Teil des Wegs zurück, den er gekommen war. Er war angespannt und fürchtete sich zugleich.
    Immer

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