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0822 - Nomaden der Hölle

0822 - Nomaden der Hölle

Titel: 0822 - Nomaden der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Decke auf ihn getropft war. Wo sie das Fell des Nomaden traf, rief sie schlimme Verätzungen hervor. Hektisch und unter großen Schmerzen versuchte der Skolote das goldfarbene Gel von sich abzuwischen. Es gelang ihm nicht. Ebenso wenig wie seinen Artgenossen, die ihm zu Hilfe geeilt waren.
    Goldenes Gel? Zamorras Blick ging hoch zur Decke - und er erstarrte. Das Dach löste sich auf! Zamorra hatte damit gerechnet, dass alles um sie herum in einem Chaos zerbersten würde. Doch das hier war noch eine Stufe dramatischer. Diese Masse… der Skolote schrie bereits nicht mehr. Keiner konnte ihm noch helfen. Von seinem Fell war nichts mehr übrig, überall verätztes Fleisch. Etwas klatschte knapp einen Meter neben dem Parapsychologen zu Boden. Mit zwei Schritten brachte er sich in Sicherheit. Weitere Schreie wurden laut.
    »Raus hier!«, schrie Saarg. »Ganz gleich in welche Richtung - lauft!«
    »Hier entlang.« Zamorra wunderte sich, dass es ausgerechnet der bisher schweigsame Tahum war, der nun das Kommando übernahm. »In diesen Gang! Ich bin dort entlanggegangen, als ich für uns gejagt habe.«
    Für Nachfragen blieb keine Zeit. Zamorra sah, wie Saarg seine Leute antrieb. Nicole, Mirjad und er folgten den Skoloten, die eine erstaunliche Geschwindigkeit an den Tag legten. Dennoch wurden zwei weitere von ihnen zu Opfern der goldenen Tropfen. Erstaunt registrierte der Professor, dass die Nomadin mit dem auffällig hellem Fell sich Sabeth auf den Rücken geladen hatte. Angst und Panik schweißten zusammen. Aus Jägern und Opfern wurden Verbündete, auch wenn dieser Zustand sicher nach überstandener Gefahr nicht mehr andauern würde. Tahum konnte so jedenfalls als Führer fungieren. Vielleicht hatten sie ja doch noch eine kleine Chance?
    Nicole wich geschickt einem Gallerttropfen aus, der groß genug war, um sie komplett unter sich zu begraben. »Was geschieht hier? Sieht so eine Transformation in den Schwefelklüften aus?«
    Zamorra ließ den Blick keine Sekunde von der Decke. »Möglich. Wir werden es vielleicht herausfinden, wenn wir das hier überleben. Komm, ich bleibe dicht hinter dir.« Mit einem recht unsanften Stoß beförderte er Nicole in den Nebengang, in dem der Rest der Gruppe bereits verschwunden war. Ehe er seiner Gefährtin folgte, warf Zamorra noch einen Blick zurück in den Saal.
    Ein mächtiger Goldklumpen senkte sich behäbig auf den Thorn, den einst Sarkana für sich und seine zukünftige Herrschaft über die gesamte Hölle erschaffen hatte.
    In kaum einer Sekunde zersetzte sich der Thron unter dem Gallert zu einem unförmigen Kloß.
    Der letzte Beweis von Sarkana kurzer Herrscherzeit hatte aufgehört zu sein.
    Zamorra wandte sich um und folgte den anderen. Jetzt ging es um das nackte Überleben.
    Die Gruppe schloss relativ dicht zu Tahum auf, der sich plötzlich sicher zu sein schien, welcher Weg in die Freiheit führen konnte. Zamorra sah, wie Nicoles Blicke immer wieder zur Decke gingen, doch hier schien noch alles stabil zu sein. Die Frage war, wie lange das so blieb?
    Die bislang sporadisch aufgetretenen Beben aus der Tiefe nahmen nun kein Ende mehr. Doch sie hatten Glück, denn der Boden schwankte nur bedenklich, brach jedoch nicht auf. Das war allerdings ungewöhnlich. Die Ruhe vor dem allerletzten Sturm? Ein eigenartiger Schimmer überzog den Boden nur wenige Schritte vor Zamorra. Ein seltsames Leuchten, hell und metallisch.
    Eine plötzlich Vorahnung ließ Zamorra handeln. Er griff nach Nicoles und Mirjads Handgelenken und brachte die Frauen zum Stehen. Seine Warnrufe an die anderen blieben ungehört. Sie liefen in ihr Verderben, denn plötzlich gab es keinen Boden mehr unter ihren Füßen!
    Zamorra und die Frauen sprangen weiter zurück, doch der Grund, auf dem sie standen, veränderte sich nicht. Vor ihnen jedoch spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Die Skoloten versanken binnen weniger Augenblicke in der goldenen Masse, in die sich der eben noch feste Fels verwandelt hatte.
    Zamorra hörte Saarg schreien, der hilflos den Tod seiner Artgenossen mit ansehen musste. Tahum, Sabeth, und die beiden Führer der Nomaden waren den anderen einige Schritte voraus gewesen. Sie standen - wie die drei Menschen - auf nach wie vor festen Boden. Die Sippe jedoch existierte Sekunden später nicht mehr.
    Saarg konnte nicht aufhören zu schreien. Zamorra sah, wie Tahum den Skoloten mit sich fort zog. Die Zwangsgemeinschaft gab es nicht mehr. Jeder musste nun sehen, wie er sein Leben rettete. Zamorra

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