0823 - Der Kampf um die IRONDUKE
sich am wenigsten mit Poncar Tetschinos rechthaberischer Art zurechtfand. Er blieb auch diesmal nicht still.
„Ich sehe nicht ein, warum sie nicht auf dem schnellsten Weg gekommen sein sollten", ließ er sich hören. „Es muß ihnen aufgefallen sein, daß die gesamte Werft nicht arbeitet. Kein einziger Roboter funktioniert mehr. Sie gehen kein Risiko ein, wenn sie die geradeste und breiteste Straße nehmen."
Saliens Argument hatte etwas für sich. Trotzdem entschied sich Grukel für das Warten.
So vergingen fast fünf Stunden. Die Szene auf den Bildschirmen änderte sich nicht. Schließlich tippte Grukel das Rufzeichen für Raphael in die Tastatur der Konsole.
Auch diesmal vergingen nur ein paar Sekunden, bis das Energiewesen sich meldete.
„Ich stehe zur Verfügung."
„Ist die Ruhe auf der H-Ebene wiederhergestellt?" fragte Grukel.
„Zu mehr als neunzig Prozent", antwortete Raphael.
„Was weiß man über den Verbleib der drei Terraner?"
„Nichts. Ein Teil des Sensorsystems wurde bereits reaktiviert. Aber Bull, Danton und Waringer sind nirgendwo zu sehen."
„Das wundert mich nicht", brummte Grukel. „Weil sie sich nämlich im Sektor F-zwanzig aufhalten."
„Das ist denkbar", bestätigte Raphael unverbindlich.
„Wann werden die Werftarbeiten wieder aufgenommen?"
„Sie laufen zum Teil schon wieder an. Die Aktivität wird voll wiederhergestellt, sobald auf der H-Ebene Ruhe eingetreten ist."
„Ich danke", sagte Grukel.
Raphael schaltete ab. Grukel wandte sich an seine Mitbewußtseine.
„Ich habe mich getäuscht, Freunde", sagte er. „Poncar hat recht - die drei Männer sind weitaus gefährlicher, als wir zunächst glaubten. Wir müssen gemeinsam denken, wenn wir herausfinden wollen, was sie wirklich vorhaben."
4.
Das große, scheibenförmige Raumschiff stand unter dem Kommando eines jungen Offiziers namens Muratoch. In der Raumflotte der Hulkoos war es unüblich, daß ein Kommando dieser Art an einen derart jungen Kämpfer übertragen wurde.
Man munkelte, daß Muratoch in der besonderen Gunst CLERMACs stehe. Den Grund allerdings kannte man nicht.
Muratochs Fahrzeug hatte eine Besatzung von über zweitausend Mann. Rund einhundert davon hatte Muratoch zu einem schwerbewaffneten Stoßtrupp zusammengestellt, der in die sublunaren Anlagen vordringen sollte. Es war bekannt, daß das Betreten der Anlagen mit Schwierigkeiten verbunden war.
Dem Stoßtrupp standen drei Beiboote zur Verfügung, jedes mit einer Kapazität von vierzig Mann und entsprechender Bordbewaffnung. Muratochs Befehl lautete, mit den Booten so weit wie möglich vorzudringen und erst dann, wenn es nicht mehr weiter ging, den Vorstoß zu Fuß fortzusetzen.
Der junge Kommandant hielt es für einen Vorteil, daß zur Besatzung seines Raumschiffs ein Soldat namens Huatl gehörte. In dieser Flotte war Huatl der einzige, der jemals engeren Kontakt mit einem Terraner gehabt hatte. Bislang wußte niemand genau, wie diese Begegnung verlaufen war.
Huatl sprach nicht gerne darüber. Muratoch glaubte, die Grunde zu kennen. Die Begegnung hatte unter Bedingungen stattgefunden, die für beide - für Huatl ebenso wie für den Terraner - hatten tödlich sein können. Die Natur war in Aufruhr gewesen. Felswände waren in sich zusammengestürzt, reißende Fluten tobten durch die Täler.
Muratoch nahm an, daß Huatl und der Terraner sich kurzzeitig verbündet hatten. Zusammen war es ihnen gelungen, den Gefahren zu trotzen und zu überleben. Danach hatten sie sich wieder getrennt.
Huatl zögerte, von dem Vorfall zu sprechen, weil er fürchtete, man werde ihm Vorwurfe darüber machen, daß er den Terraner nicht als einen Feind behandelt hatte.
Bei anderen Flotteneinheiten mochte Huatls Furcht berechtigt sein. Aber Muratoch dachte nicht so.
Nicht zuletzt deswegen war er auch von Bajraktoschs Theorie nicht sonderlich angetan, wonach sich unmöglich Terraner auf Luna aufhalten konnten, weil sie der befriedenden Strahlung der Kleinen Majestät langst hätten nachgeben müssen. Muratoch hatte den Hergang der Besetzung Terras genau studiert. Noch lange nach der Ansiedlung der ersten Kleinen Majestät hatte es auf dem Planeten Terraner gegeben, die der Strahlung offenbar zu widerstehen vermochten. Und bewies nicht gerade der Tod der ersten Kleinen Majestät, daß es Terraner dieser Art in größerer Anzahl gab, als offiziell, vermutet wurde?
Muratoch war durchaus darauf gefaßt, im Innern des Trabanten auf Terraner zu stoßen. Deswegen war
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