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0823 - Der Kampf um die IRONDUKE

Titel: 0823 - Der Kampf um die IRONDUKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es für ihn wichtig, daß Huatl mit zum Stoßtrupp gehörte. Als das große Scheibenschiff sich Luna näherte, ließ er den Soldaten zu sich rufen.
    „Du weißt, worum es geht?" fragte Muratoch.
    „Ich weiß es, Kommandant", antwortete Huatl.
    „Kannst du dir denken, warum ich dich zum Stoßtrupp eingeteilt habe?"
    Huatl zögerte. Das bewies Muratoch, daß er zu denken verstand.
    Auch Huatl hatte bereits die Möglichkeit in Erwägung gezogen, daß sich Terraner auf dem Trabanten befanden. Aber sollte er dies seinem Kommandanten gegenüber zugeben - und damit eingestehen, daß er nicht an die alles durchdringende Kraft der Strahlung der Kleinen Majestät glaubte?
    „Sprich, wie du denkst!" forderte Muratoch ihn auf. „Keines von deinen Worten geht über die Wände dieses Raumes hinaus."
    „Ja, ich kann mir denken, warum ich dem Stoßtrupp zugeteilt wurde, Kommandant", antwortete Huatl schließlich. „Du vermutest, daß sich Terraner auf Luna befinden."
    „Ich halte es für möglich", verbesserte ihn Muratoch. „Ich brauche dich als meinen Verbindungsmann.
    Du wirst mich über alles unterrichten, was auf die Anwesenheit von Terranern hinweist. Wer ist dein Gruppenbefehlshaber?"
    „Nenniakh, Kommandant."
    „Ich werde ihn wissen lassen, daß für die Verbindung zwischen dir und mir jederzeit ein Kommunikationskanal offen zu sein hat." Damit war Huatl entlassen.
     
    *
     
    Es war weitaus mehr über eine Stunde vergangen, als Sailtrit Martling über all ihrem Forschungseifer bemerkte, daß Bilor ungewöhnlich lange wegblieb. Sie rief nach ihm. Erst als das nichts fruchtete, stand sie auf und ging zur Unterkunft der Patientin.
    Dort war Bilor Wouznell soeben im Begriff, wieder zu sich zu kommen. Er wälzte sich stöhnend am Boden und hielt sich mit beiden Händen den Schädel. Sailtrit überflog die Szene mit einem Blick. Die Liege war leer, die Kranke verschwunden.
    Sailtrit Martling, hochgewachsen und stämmig gebaut, war eine resolute Frau. Sie half Bilor auf die Beine. Dann fuhr sie ihn an: „Reiß dich gefälligst zusammen! Was ist hier geschehen?"
    Bilor hockte sich auf den Rand der Liege.
    „Ich ... ich weiß es nicht", stieß er hervor. „Ich kam herein ... das Bett war leer ... keine Spur von Selka.
    Ich dachte, du mußtest davon wissen ... wollte hinaus ... drehte mich um. Da passierte es!"
    „Was?"
    „Irgend etwas explodierte in meinem Schädel."
    „Laß sehen!" knurrte Sailtrit und zog die Hände beiseite, mit denen er nach wie vor seinen Hinterkopf zu schützen versuchte.
    Sie inspizierte die Verletzung.
    „Du hast Glück gehabt", murmelte sie mit etwas mehr Mitgefühl. „Ein bißchen mehr Schwung, und der Schlag hätte dir die Schädeldecke gespalten. Das Madchen muß Kraft haben!"
    „Aber warum ...?" wimmerte Bilor.
    „Das wissen wir nicht. Kannst du gehen?"
    Bilor versuchte es. Er brauchte eine Stutze. Sailtrit führte ihn ins Labor und verabreichte ihm zwei Injektionen.
    „Leg dich hin!" befahl sie. „Du brauchst ein oder zwei Stunden Ruhe, dann ist alles vorbei."
    Bilor gehorchte. Es war ihm recht, daß er sich nicht weiter anzustrengen brauchte. Schmerz pochte mit der Wucht eines Dampfhammers in seinem Schädel. Sailtrit ging zum Interkom. Augenblicke später hatte sie Jentho Kanthall auf dem kleinen Bildschirm.
    Sie erstattete Bericht.
    „Wieso haben die Roboter nichts bemerkt?" fragte Kanthall.
    „Sie inspizieren nur noch alle drei Stunden."
    „Auf deine Anordnung?"
    „Ja."
    Jentho Kanthall sah sie an. Der stumme Blick war ein einziger Vorwurf. Sailtrit machte sich nichts daraus.
    „Ich hielt es aus medizinischen Gründen für richtig", erklärte sie. „Niemand konnte das vorhersehen."
    Kanthall nickte.
    „Du hast recht. Wir müssen nach dem Mädchen suchen. Weit kann sie nicht gekommen sein."
     
    *
     
    Selka hatte ihren Plan geändert.
    Der Mann, den sie niedergeschlagen hatte, war unbewaffnet. Sie sah sich vorsichtig in der Umgebung ihrer Unterkunft um und stellte fest, daß es außer dem bewußtlosen Mann nur noch eine Frau gab, die so beschäftigt war, daß sie ihrer Umgebung keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Sie trug ebenfalls keine Waffe.
    Unter diesen Umständen erschien es Selka vernünftiger, aus eigener Kraft von diesem Ort zu entkommen. Der Raum, in dem sie sich bisher befunden hatte, lag an einem langen Korridor. Zur Rechten mündete er in die Halle, in der sich die Frau befand.
    Also wandte Selka sich nach links.
    Es irritierte sie, daß es nirgendwo

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