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0824 - Die Riesen von Halut

Titel: 0824 - Die Riesen von Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tekener biß sich auf die Unterlippe. Der stechende Schmerz brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er schloß den Raumhelm wieder und verfluchte sich, weil er so leichtsinnig gewesen war.
    Er legte den Lautsprecher zur Seite, erhob sich und ging zu einem Erfrischungsautomaten. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß keine roten Nebelstreifen in der Nähe waren, öffnete er seinen Helm und trank starken Kaffee. Dann kehrte er zu seinem Kommandantensessel zurück. Er schloß den Raumhelm.
    Auf den Bildschirmen konnte er erkennen, daß auch die anderen vier Haluter zu sich gekommen waren. Sie hatten ihre Molekularstruktur wieder verändert. Offensichtlich verwirrt blickten sie sich im Hangar um. Sie wußten nicht, wie sie dahin gekommen waren.
    Ronald Tekener schaltete eine Videoverbindung ein. Er wußte, daß sein Gesicht nun auf einem Bildschirm im Hangar sichtbar wurde. „Ich begrüße Sie an Bord des terra-nischen Raumschiffs Redhorse, meine halutischen Freunde", rief er.
    Die fünf Giganten fuhren herum. Ihre Bewegung war auffallend hektisch. Fast schien es, als seien die Haluter erschreckt. „Hier spricht Ronald Tekener", fuhr der Aktivatorträger fort. „Ich habe mir erlaubt, Sie aus dem Raum zu bergen, nachdem Sie bei der Schlacht aus Ihrem Raumer herausgeschleudert worden sind. Ich hoffe, es war Ihnen recht, daß ich Sie an Bord genommen habe."
    Er erwartete, daß die Haluter auf diese scherzhaft gemeinte Bemerkung mit einem dröhnenden Gelächter antworten würden. Doch sie schwiegen, als habe er überhaupt nichts gesagt.
    Tekener schluckte.
    Er konnte sich nicht erklären, weshalb die Haluter so eigenartig reagierten.
    Als er beobachtete, wie einer der Giganten zu den Verschlüssen seines Raumhelms griff, fuhr er hastig fort: „Ich muß Sie dringend bitten, den Raumhelm nicht zu öffnen. Auf dem Bildschirm können Sie sehen, daß auch ich einen Raumanzug trage. Besondere Umstände zwingen mich dazu. Ich würde sie Ihnen gern erklären, und ich möchte Sie bitten, mir dabei zu helfen, das Problem zu lösen."
    Die Hände des Haluters sanken wieder nach unten. Er verzichtete darauf, den Raumhelm zu öffnen.
    Eine Antwort blieb jedoch aus.
    Dennoch atmete Tekener auf. Immerhin hatten die Haluter gezeigt, daß sie ihn verstanden. Er hatte in Interkosmo gesprochen, ohne einen positronischen Translator zwischenzuschalten.
    Vielleicht verstand aber nur einer der Haluter Interkosmo?"
    Ronald Tekener schaltete den Translator ein und programmierte ihn auf halutisch. Dann begann er, seine kleine Begrüßungsansprache zu wiederholen.
    Dabei beobachtete er die Haluter besonders aufmerksam.
    Die erhofften Reaktionen blieben auch jetzt aus. D.ie Haluter verhielten sich völlig anders, als er erwartet hatte.
    Sie wirbelten plötzlich herum, stürzten sich auf die Space-Jet, packten alle zusammen eine der Landestützen - und versuchten, das Raumschiff umzustürzen.
    Es gelang ihnen nicht.
    Einer der Haluter schrie wild auf. Tekener zuckte zusammen, als es in seinen Helmlautsprechern aufdröhnte.
    Dann brachen die fünf Giganten nacheinander alle Landestü-zen der Space-Jet ab.
    Als sie dieses sinnlose Zerstörungswerk beendet hatten, fuhr einer von ihnen herum, raste auf das Videogerät zu und zertrümmerte es. Die Bildschirme vor dem Terraner wurden milchig grau,,, und aus den Lautsprechern kam nur noch ein eintöniges Rauschen.
     
    *
     
    Jennifer Thyron hatte Angst.
    Sie lebte noch, und sie wußte, daß sie lebte, wenngleich sie über sich keine Macht hatte.
    Das Fremde beherrschte sie.
    Mehrere Male hatte sie versucht, sich von ihm zu lösen. Es war ihr selbst dann nicht gelungen, als sie die für sie deutlich spürbare Unterstützung Tekeners gefunden hatte.
    Das Unheimliche, das sie überfallen hatte, war ein schwer zu erfassendes Etwas, wie es ihr noch niemals zuvor begegnet war. Es wäre falsch gewesen, es als Lebewesen zu bezeichnen, es wäre aber auch nicht richtig gewesen, es tote Materie zu nennen. Es war weder das eine noch das andere.
    Selbst für eine Spezialistin wie Jennifer, deren wissenschaftliche Disziplin kosmisches, nicht terrani-sches Leben war, war es schwer, diese Existenzform zu identifizieren. Ihrem Gefühl nach sah sie den Nebel als etwas an, was auf dem Weg von toter Materie zu einem lebenden Wesen war.
    Am deutlichsten spürbar war für sie die ungeheure Gier des Nebels nach Leben. Mit aller Energie versuchte der Nebel, die Bewegung hin zum lebenden Wesen zu beschleunigen. Und „dabei

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