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0824 - Liebestanz der Totenbräute

0824 - Liebestanz der Totenbräute

Titel: 0824 - Liebestanz der Totenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätten?«
    Diesmal hatte ich die Leiterin aus der Fassung gebracht. Sie senkte den Kopf und murmelte: »Ich hatte noch nie zuvor mit Ihrer Organisation zu tun, Mr. Sinclair.«
    »Dann haben Sie es jetzt.«
    »Und welcher Grund besteht, dass Sie nach Hetty Morland und auch nach dieser Mrs. Goldwyn fragen?«
    »Den überlassen Sie bitte uns. Ich verlange von Ihnen nur, dass Sie jemanden holen, der uns weiterhelfen kann.«
    Sie hatte sich wieder gefangen, schluckte, richtete sich auf und sagte steif: »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Es dauert nur einen Augenblick.«
    »Die Zeit haben wir, Mrs. Griffith.«
    Sie schenkte uns ein knappes Lächeln, drehte sich um und ging dorthin, wo ein Telefon stand.
    Sie wählte eine zweistellige Nummer und wartete, bis abgehoben wurde. Mit scharfer Stimme befahl sie eine Frau namens Maggie in die Halle und legteihr nahe, so rasch wie möglich zu erscheinen.
    Jane und ich hatten uns schweigend verhalten. Ich war sicher, dass sie ebenso dachte wie ich. Wahrscheinlich hatte man uns an der Nase herumführen wollen, aber da würden wir einen Riegel vorschieben, das stand fest.
    Sie kehrte zurück. Ihre Absätze hackten auf den Stellen der Bohlen, die von keinem Teppich bedeckt waren. »So, ich habe jemanden gerufen, der Ihnen vielleicht weiterhelfen kann. Maggie ist hier Mädchen für alles. Da ich einige Stunden lang nicht hier war, müssen Sie schon mit ihr vorlieb nehmen.«
    Was wir dann auch taten. Maggie war das glatte Gegenteil der Heimleiterin. Wegen ihres pausbäckigen Gesichts wirkte sie etwas naiv oder unbedarft, und sie wurde auch rot, als Jane ihr die erste Frage stellte, die sich um Sarah Goldwyn drehte.
    »Sie meinen, ob sie hier war?«
    »So ist es.«
    »Nun ja, da war eine Besucherin. Ich glaube, sie nannte mir auch ihren Namen, aber ich hatte so viel zu tun, dass ich mich nicht genau daran erinnern kann.«
    »Fragte sie nach Hetty Morland?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und?«
    »Ich konnte ihr nicht helfen. Hetty Morland hat das Heim schon wieder vor dem Frühstück verlassen.«
    »Wieder…«
    »Das passiert öfter.«
    So sehr wir uns mit unseren Fragen auch bemühten, wir stießen auf Granit. Entweder wusste diese Maggie nichts oder wollte nichts wissen. Fest stand nur, dass Sarah Goldwyn in diesem Heim gewesen war. Ob sie mit einem Taxi davongefahren oder zu Fuß weggegangenwar, konnte uns die Angestellte angeblich nicht sagen.
    »Haben Sie noch weitere Fragen?« erkundigte sich die Leiterin, die nur zugehört hatte. »Maggie muss an die Arbeit.«
    »Ja, gehen Sie nur«, sagte ich.
    »Danke.« Sie lächelte, warf der Griffith einen scheuen Blick zu und eilte davon.
    »Und Sie, meine Herrschaften? Sind Sie zufrieden oder unzufrieden mit Ihrem Besuch?«
    »Darüber haben wir noch nicht nachgedacht«, erwiderte Jane Collins. »Zunächst einmal verabschieden wir uns.«
    »Das hört sich an, als würden Sie Ihren Besuch wiederholen wollen.«
    »Möglich.«
    »Sie erreichen mich hier.« Helma Griffith brachte uns zur Tür und hielt sie sogar auf. Während wir zum Wagen gingen, blieb sie stehen und schaute uns nach.
    Ich senkte meine Stimme, als ich Jane ansprach. »Bisher war es Spaß, ab jetzt wird es ernst.«
    »Das meine ich auch.«
    Ich streckte ihr die Hand entgegen. »Tu mir einen Gefallen und gib mir den Wagenschlüssel.«
    »Willst du fahren?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    Ich nahm den Schlüssel entgegen und öffnete die Tür. »Weil es hier in der Nähe einen Friedhof gibt.«
    »Willst du Sarah dort finden?«
    Ich stieg in den Wagen. »Das weiß ich noch nicht, hoffe aber, dass sie vernünftig genug war, nicht alles auf eigene Faust erledigen zu wollen…«
    ***
    Sarah Goldwyn fühlte sich, als hätte man sie neben die Grabplatte gestellt und eingefroren. Sie konnte sich in den folgenden Sekunden nicht bewegen. Sie hörte nur dieses hässliche und kratzende Geräusch, und dann sah sie, dass die Platte an der von ihr weiter entfernten oberen Seite von innen her hochgestemmt wurde.
    Jemand wollte raus!
    Sarah hörte ihr Herz laut schlagen. Sie kannte dieses grausame Spiel, aber sie wusste nicht, wer sich unter der Platte verbarg. Offiziell war es der Baron of Gulbekian, aber das brauchte nicht unbedingt so zu sein, denn dieses Grab konnte durchaus auch anderen Gestalten als Versteck dienen.
    Endlich löste sich der Schock. Sie tat das einzig Richtige in diesem Moment. Drei Schritte ging sie zurück, um dann erneut stehen zu bleiben. Eigentlich wäre eine Flucht

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