Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0825 - Die Amokmacher

Titel: 0825 - Die Amokmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ROSS endlich aufhörte zu schreien. „Darf ich hoffen, daß man irgendwann einmal vernünftig mit Ihnen reden kann?" fragte er. „Sie sind ein Verräter", erwiderte ROSS. „Hören Sie auf, mich zu beschimpfen. Ich möchte, daß wir über das Problem sprechen und es auf diese Weise lösen. Mit Gewalt erreichen wir überhaupt nichts."
    „Nehmen Sie mir die Fesseln ab."
    „Versprechen Sie mir, daß Sie dann nicht über mich herfallen werden?"
    „Haben Sie Angst?"
    „Darum geht es nicht. Ich habe keine Lust zu kämpfen. Ich will wissen, ob Sie zu einem Gespräch bereit sind."
    ROSS sah ein, daß er mit seinem aggressiven Verhalten nicht weiterkam. Er beugte sich Cornor-Lerz. „Also gut", sagte er. „Ich werde mit Ihnen in Ruhe sprechen. Ich werde auf Gewalt verzichten."
    „Nehmen Sie ihm die Fesseln ab", bat Cornor-Lerz einen der Offiziere. Diese lösten die Energiespangen. Aufatmend reckte ROSS die Arme. „Danke", sagte er. „Das war vernünftig. Was haben Sie mir zu sagen?"
    „Ich denke, Sie sind uns eine Erklärung dafür schuldig, was dieser Überfall auf die TRISHKAT zu bedeuten hatte."
    ROSS bemerkte die Falle nicht, die Cornor-Lerz ihm gestellt hatte. Er lachte dröhnend. „Das wissen Sie noch immer nicht?" fragte er höhnisch. „Nein", erwiderte Cornor-Lerz ruhig. „Wir wollten Ihre terranischen Schützlinge aus dieser Existenzebene entfernen. Wie finden Sie das?"
    Cornor-Lerz triumphierte innerlich. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern blieb äußerlich ruhig. „Sie wollten die Terraner töten", stellte er fest. „Warum haben Sie und Ihre Begleiter dann aber versucht, die TRISHKAT zu zerstören, nachdem Sie gemerkt haben, daß die Terraner Ihnen entkommen sind? Das ist doch eine Aktion ohne Sinn gewesen. Hatten Sie und Ihre Begleiter sich nicht mehr in der Gewalt?"
    ROSS schwieg betroffen. Jetzt merkte er, daß er sich aufs Glatteis hatte locken lassen. „Sehen Sie", fuhr Cornor-Lerz fort. „Das ist es, was ich meinte, als ich mich dagegen aussprach, in die Heimatgalaxis zurückzukehren und dort alles niederzukämpfen, was nicht auf unserer Seite ist. Die Gefahr, daß wir nicht mehr umkehren können, wenn wir einmal zu kämpfen begonnen haben, ist zu groß.
    Wahrscheinlich werden wir nicht nur unsere Feinde vernichten, sondern auch unsere Freunde und vielleicht am Ende gar uns selbst. Aber damit nicht genug. Vielleicht kommen wir gar nicht erst bis in unsere Galaxis. Ein kleiner Streit an Bord unserer Schiffe könnte dazu führen, daß wir über uns selbst herfallen und uns gegenseitig umbringen."
    „Das sind Lügen und Verleumdungen", brüllte ROSS ärgerlich. „Was Sie da behaupten, entbehrt jeder Logik."
    „Warum wollen Sie die Wahrheit nicht sehen, ROSS?" fragte Cornor-Lerz. „Und was ist die Wahrheit?"
    „Die Wahrheit ist, daß wir alle krank sind. Wir verlieren die Selbstbeherrschung. Wenn wir nicht augenblicklich versuchen, dieses Problem zu lösen, werden wir bald wieder sein wie unsere frühesten Vorfahren. Und damit nicht genug. Wir werden uns irgendwann selbst auslöschen."
    ROSS begann zu toben. „Ich bin nicht krank", schrie er. „Ich habe einen klaren Verstand, und ich weiß stets, was ich tue."
    Kaum waren diese Worte heraus, als er sich auch schon auf Cornor-Lerz stürzte und ihn mit wilden Faustschlägen eindeckte.
    Währenddessen begannen die Begleiter von ROSS ebenfalls zu toben und zu schreien. Sie versuchten, sich von den Fesseln zu befreien. Das aber gelang ihnen selbst dann nicht, als sie ihre Molekularstruktur veränderten. Einige von ihnen warfen sich zu Boden und wälzten sich in rasend schneller Bewegung auf die Besatzung der CORSHTA zu. Und diese handelte. Die Lähmstrahler traten in Aktion und stellten die Ruhe wieder her.
    Währenddessen hatte ROSS Cornor-Lerz fast hundert Meter weit vor sich hergetrieben und fast erschlagen.
    Zwei Haluter von der CORSHTA rannten hinter ihnen her und narkotisierten ROSS, als sie ihn erreicht hatten.
    Cornor-Lerz stürzte erschöpft zu Boden. Er hatte nicht mehr die Kraft, sich noch länger auf den Beinen zu halten.
    Dieser Kampf hatte ihm die letzte Bestätigung dafür gegeben, daß sich das halutische Volk in höchster Gefahr befand. Es mußte etwas geschehen, wenn der Untergang noch abgewendet werden sollte.
     
    *
     
    Es dunkelte, als sich Ronald Teke-ner über Bakor-Tars beugte. Der Haluter hatte die Augen offen, hatte sich aber offensichtlich noch nicht völlig aus der Lähmung gelöst und war auch nicht bei

Weitere Kostenlose Bücher