0825 - Die Amokmacher
Zugleich überlegte DAS, ob durch Experimente nicht neue und vielleicht überraschende Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
Darin sah sich DAS vor allem bestärkt, als die Vierer erschienen.
*
„Wir benötigen dringend Informationen", sagte Ronald Tekener. „Das ist das Problem. Wir wissen so gut wie nichts."
„Sie wundern sich über die Zustände, die Sie hier antreffen", stellte Bakor-Tars fest. „Das ist nicht überraschend. Wir Haluter selbst wissen nicht, was hier auf Terzrock geschieht."
„Es gibt offenbar zahlreiche Haluter, die die bisherige Norm von 3,50 mHöhe, 2,50 mSchulterbreite und einem Gewicht von ungefähr 2 Tonnen deutlich übersteigen", bemerkte Jen-nifer Thyron. „Wer sind sie, und woher kommen sie?"
„Das ist nicht mit einem Satz zu beantworten", sagte der Haluter. „Wir haben den Eindruck, daß unter diesen Riesen auch Persönlichkeiten sind, die schon ein erhebliches Alter aufweisen."
„Das ist richtig."
„Dann hat es schon solche Riesen gegeben, bevor unsere Heimatgalaxis in die Hände der Konzilsmächte fiel?" fragte Jennifer Thyron. Sie vergaß ihre Umgebung völlig. Jetzt interessierte sie nur noch das Halu-terproblem.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, sagte Jennifer: „Es heißt, daß es niemals mehr als 100 000 Haluter gegeben hat."
„Auf Halut haben niemals mehr als 100000 Haluter gleichzeitig gelebt", entgegnete Bakor-Tars bereitwillig.
Jennifer registrierte seine Worte besonders aufmerksam. Sie hörte die feinen Zwischentöne, die sich darin verbargen. Bevor sie jedoch eine Frage stellen konnte, sah sie, wie der Haluter zusammenzuckte. Auch Tekener war diese Reaktion nicht entgangen. Beide wirbelten herum.
In der offenen Tür stand ein jugendlicher Haluter. Er war etwa zwei Meter groß und überragte Tekener damit um einige Zentimeter. Seine Augen funkelten drohend. In den Armen hielt er einen schweren Para-lysator.
Bakor-Tars schrie auf. „Hüte dich", brüllte er. „Wage es nicht, meine Gäste anzugreifen."
Ronald Tekener trat einen Schritt vor. Auf seinen Lippen lag jenes bedrohliche Lächeln, das ihm den Beinamen „the smiler" eingetragen hatte.
Der jugendliche Haluter wich einen Schritt zurück. Dann riß er jedoch die Waffe hoch und feuerte sie auf Bakor-Tars ab. Dieser brach ächzend zusammen und stürzte zu Boden.
Im gleichen Augenblick schnellte die Überlebensspezialistin Jennifer Thyron mit den Füßen zuerst auf Balku zu. Ihre Füße hämmerten gegen den Paralysator und zerschmetterten ihn.
Der junge Haluter blickte fassungslos auf die Bruchstücke in seinen Händen. Nach kaum einer Sekunde hatte er seine Überraschung jedoch schon wieder überwunden. Er entblößte seine kegelförmigen Zähne und schlug die Hände krachend ineinander. „Das hilft euch gar nichts", erklärte er in halutischer Sprache. Die Worte wurden von dem positronischen Translator auf der Brust Tekeners in Interkosmo wiedergegeben. Er schleuderte die Waffenteile zur Seite und beugte sich leicht nach vorn. Dabei blickte er Ronald und Jennifer abwechselnd an. Beide hatten sich zwei Schritte von ihm zurückgezogen und sich dabei so postiert, daß sie mit dem Rücken zum offenen Fenster hin standen. „Vorsichtig", sagte Tekener leise zu der Überlebensspezialistin. „Deine Karateattacke war fraglos imponierend, wenn er aber auf den Gedanken kommt, seine Molekularstruktur zu verändern, sieht es schlecht aus für uns."
„Mir bleibt dann immer noch mein weiblicher Charme", entgegnete sie furchtlos. „Wir wollen uns doch nicht von einem Baby beeindrucken lassen."
Ihre Worte kamen ebenso aus dem Translator wie vorher die Worte Balkus. Er verstand, was sie sagte. „Er ist noch unreif", stimmte Tekener zu. „Ein Kleinkind, das noch nicht weiß, was es tut. Vermutlich traut es sich an gleichwertige Gegner nicht heran."
Jennifer Thyron hieb kaltblütig in die gleiche Kerbe. „Es könnte auch sein, daß die gleichaltrigen Haluter ihn nicht für voll nehmen", sagte sie.
Das war zuviel für Balku. Er griff an, ohne sich vorher eine Taktik zurechtgelegt zu haben. Da er in Jennifer den schwächeren Gegner sah, versuchte er, sie zuerst auszuschalten. Überzeugt davon, daß er mit seiner Kraft jeden Widerstand überwinden konnte, stürzte er sich einfach nur auf sie. 'Jennifer ließ sich blitzschnell fallen und rollte sich zur Seite hin weg. Balku stürmte an ihr vorbei und prallte gegen die Wand. „Er scheint geistig nicht ganz auf der Höhe zu sein", bemerkte
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