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0825 - Die Amokmacher

Titel: 0825 - Die Amokmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es gar nicht wissen. Sieh dir lieber an, was damit los ist."
    Es war fast völlig dunkel. Das Licht der Scheinwerfer erhellte eine mit Büschen und mannshohen Gräsern bedeckte Talsohle. Das Licht reflektierte stark von den Felswänden, so daß sich der Gleiter in einer eigenartigen Zwielichtzone befand, die nach hinten und nach oben hin scharf begrenzt wurde.
    Ronald Tekener öffnete die Antriebskammer.
    Jennifer entfernte sich einige Schritte vom Gleiter, um sich die Beine zu vertreten. Plötzlich fiel ihr ein eigenartiger Geruch auf. Er war süßlich und erinnerte sie an Verwesung. Sie blieb stehen und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Doch vergeblich. Ihr schien, als ob die Büsche und Gräser sich bewegten.
    Sie schloß die Augen und öffnete sie nach einigen Sekunden wieder.
    Jetzt erschien alles so ruhig und unbewegt, wie es ihrer Meinung nach sein sollte. Sie war auf optische Effekte hereingefallen, wie sie in solchem Licht leicht auftreten.
    Der Geruch blieb.
    Jennifer entfernte sich noch einige Schritte mehr vom Gleiter. Sie wollte wissen, woher der Geruch kam, und was er zu bedeuten hatte.
    Als sie einen einzelnen Grashalm erreichte, der sie um etwa einen Meter überragte, blieb sie stehen. Wieder schien es ihr so, als bewegten sich die Büsche vor ihr. Sie blickte konzentriert auf eine Pflanze, die etwa drei Meter von ihr entfernt war, und dieses Mal sah sie deutlich, daß sie sich nicht getäuscht hatte.
    Die Zweige der Pflanze bewegten sich unregelmäßig, als ob sie von eigenständigem Leben seien.
    Sie spürte, wie es sie kalt überlief.
    Ihr wurde bewußt, daß sie sich zu weit in die Dunkelheit hinausgewagt hatte. Sie drehte sich um und wollte zur Maschine zurücklaufen. Doch hinter ihr war etwas.
    Es war hüfthoch und legte sich ihr quer in den Weg.
    Jennifer rannte dagegen und stürzte darüber hinweg. In ihrem Schrecken schrie sie unwillkürlich auf. Sie fühlte etwas Fettiges und stieß sich davon ab. Der unbekannte Körper blieb, wo er war, gab aber in sich nach. Jennifer glaubte, ihre Hand versinke in einer weichen Masse
     
    *
     
    die sie in sich aufnehmen wollte.
    In panischer Angst riß sie ihre Hand zurück. Sie warf sich herum und wollte aufstehen.
    In diesem Moment verstärkte sich der süßliche Geruch bis zur Unerträglichkeit. Sie vernahm ein eigenartiges Schmatzen, und das seltsame Weiche, das ihr den Weg versperrt hatte, legte sich über ihre Beine. „Tek", schrie sie. „Hilf mir."
    „Wo bist du?" brüllte er zurück.
    Es gelang ihr, sich ein wenig aufzurichten und mit den Ellenbogen abzustützen. Sie sah, daß Ronald Teke-ner in die falsche Richtung lief. „Hierher, hier bin ich", rief sie.
    Er fuhr herum und näherte sich ihr, während sie verzweifelt versuchte, aus der Falle zu entkommen, in der sie steckte. Es gelang ihr lediglich, sich auf den Rücken herumzuwälzen. Damit war jedoch kaum etwas gewonnen.
    Sie stemmte ihre Hände gegen das, was über ihr lag. Sie sanken tief in der fettigen Masse ein.
    Erschaudernd fragte sie sich, ob sie unter dem Körper einer riesigen Schlange lag, und sie spähte nach beiden Seiten aus, wobei sie fürchtete, den Schlangenkopf zu entdecken, der sich ihr gierig näherte.
    Doch da war nichts. „Hier bin ich, Ronald", rief sie keuchend, als er sich ihr näherte. „Hier."
    Er entdeckte sie und kam vorsichtig heran. „Was zum Teufel ist das?" fragte er. „Was stinkt denn so?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete sie. „Paß auf. Vielleicht ist es eine Schlange oder so etwas."
    Sie begriff nicht, daß nicht längst der Kopf des Tieres über ihr aufgetaucht war, daß sie nicht schon lange von Zähnen bedroht worden war.
    Ronald Tekener erreichte sie. Er schlang seinen Arm um sie und zog sie energisch unter dem lebenden Etwas hervor, ohne daß eine aggressive Reaktion darauf erfolgte. „Weg hier", sagte er, als sie es geschafft hatten. „Verdammt noch mal, wir wollen kein Risiko eingehen."
    „Das hatte ich durchaus nicht vor", erwiderte sie und zeigte damit, daß sie sich bereits von ihrem Schrecken erholt hatte. „Ich wollte nur mal sehen, ob du gewillt bist, etwas mehr für mich zu tun, als mir morgens Blumen ans Bett zu stellen."
    „Ich habe dir nie Blumen ans Bett gestellt", sagte er, während sie zum Gleiter zurückkehrten. „Eben. Das ist es ja, was mich so betrübt."
    Er lachte leise. „Deine Nerven imponieren mir, Jenny", sagte er. „Du könntest mir aber endlich sagen, was das da eigentlich ist."
    „Ich weiß

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