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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Berührung an seiner Wange wehrte sich Percy nicht, auch wenn ihm die Hand so eiskalt vorkam wie eine Totenklaue. Da streifte kaltes Fett über seine Haut und trieb den Widerwillen in ihm hoch. Es war vorbei mit seiner Beherrschung.
    Als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, da schnellte sein Arm hoch. Die Hand bildete noch immer eine Faust, und einen Augenblick später krachte sie in das dünnhäutig wirkende Gesicht der Frau.
    Der Schlag trieb sie zurück.
    Sie schrie nicht einmal, sie nahm ihn stumm hin. Während des Falls wedelte sie mit den Armen, dann klatschte sie auf den harten Boden, und Quade rechnete damit, daß sie bewußtlos wurde, so wie er es geworden war. Evana fiel auch hin, blieb starr liegen, und Quade wollte schon aufatmen, was er nicht mehr schaffte, denn er hörte ihr Lachen.
    Es gab keine andere, die so lachte, auch wenn sie außerhalb des Kerzenscheins lag. Es war einfach ein widerliches Gelächter, das ihm bewies, wie wenig er letztendlich erreicht hatte.
    Sie würde noch einmal kommen, und sie stand bereits auf. Das tat sie mit Bewegungen, die zwar langsam aussahen, aber gleichzeitig von einer Überlegenheit waren, die auch Quade nicht entging.
    Sie war mit den Fäusten nicht zu besiegen, sie war eben etwas Besonderes. Sie war ein Mensch, der die Bezeichnung nicht verdiente, sie erinnerte ihn an ein künstliches Geschöpf, an einen Roboter.
    Breitbeinig blieb sie stehen. Dann schüttelte und bewegte sie den Kopf, als wollte sie in ihm etwas zurechtrücken, was durch den Treffer zerstört worden war.
    Über ihre Lippen drang ein zischendes Geräusch, als sie auf den angeketteten Mann zuging. Quade spürte ihre Ausstrahlung, und er hatte dafür nur einen Ausdruck.
    Haß, es war der reine Haß und vermischt mit einer furchtbaren Gier, was ihm da entgegenströmte.
    Zum erstenmal kam ihm richtig zu Bewußtsein, wie stark er behindert war. Quade konnte zerren und ziehen, wie er wollte, er schaffte es einfach nicht, von dieser verdammten Kette loszukommen, und das Klirren der Glieder drang an seine Ohren wie eine höhnische Musik.
    Evanas Gesicht hatte sich verändert. Der Schlag war gegen ihre Wange und auch gegen das Kinn gekracht. Er hatte dort einen Knochen schief gesetzt und gleichzeitig die Haut aufgerissen, so daß eine Platzwunde entstanden war. Ob aus ihr Blut sickerte, konnte er nicht feststellen, es war zumindest eine seltsame Flüssigkeit, die aus dem Spalt rann und wie blasser Sirup an der Gesichtshaut nach unten lief. Die Augen hatten den gleichen Ausdruck behalten, noch immer schauten sie starr und böse, wobei in ihnen tiefe Lichter tanzten und wie blasse Sterne funkelten. Auch die Lippen waren in Mitleidenschaft gezogen worden, wie Quade erkannte, als sich die Person mit den kalten Händen wieder in seiner Reichweite befand. Besonders die Unterlippe zeigte mehrere Risse. Sie war aufgesprungen, und wieder rann zitternd aus ihr eine Flüssigkeit, die aussah wie blutiger Eiter.
    »Du hast mich geschlagen«, flüsterte sie.
    »Ja, das habe ich.« Quade hatte Luft geholt, um sprechen zu können. »Ich habe dich geschlagen, und es tat mir nicht mal leid, verdammt noch mal.«
    »Das wirst du büßen!«
    »Wie denn? Willst du es darauf ankommen lassen, verdammtes Weib? Versuche es doch. Los, mach es! Ich werde…«
    Er verschluckte die nächsten Worte, denn er hatte gesehen, was mit Evana geschehen war.
    Jetzt stand ihr Mund offen.
    Er konnte ihre Zähne sehen.
    Aber nicht sie waren es, die ihn so entsetzten, es waren die beiden bestimmten, die aus dem Oberkiefer wuchsen und aussahen wie kleine, helle, spitze Lanzen.
    Er wußte Bescheid.
    Aber er wollte es nicht akzeptieren, daß vor ihm tatsächlich ein weiblicher Vampir stand…
    ***
    Glenda Perkins wußte nicht, ob es Eddy Figueras ebenso ergangen war, aber sie war sich vorgekommen wie jemand, der aus einem Tunnel wieder an das Licht getaucht war, ohne es allerdings richtig wahrnehmen zu können, weil eben dieses Licht nicht so grell und stark war und auch nicht von der Sonne stammte.
    Es waren die kleinen Lampen innerhalb des Vampirlochs, die so stark funkelten.
    Glenda war noch nicht in der Lage, eine Entfernung abzuschätzen, jedenfalls erreichten sie ihre Augen und ließen sie blinzeln. Schmerzen verspürte sie nicht, es war nur eben alles anders geworden, denn sehr bald schon stellte sie fest, daß sie nicht in der Lage war, sich zu bewegen. Aber sie lag nicht, sondern saß. Starr und wie eingeeist hockte sie auf einem Stuhl

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