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0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kalt wie gefrorene Zweige im Winter. Aber sie ließen sich biegen, wenn auch mit einer gewissen Kraftanstrengung.
    Zudem brauchte sie nicht alle Finger nach oben zu drücken, denn nach dem dritten zerrte Slim Dayton seine Hand frei.
    Er drückte sich so schnell und heftig zurück, daß er seine Kollegen beinahe von den Beinen gerissen hätte. Nach einer Drehung auf einem Fuß konnte sie sich soeben noch fangen, aber sie protestierte nicht, weil sie sah, wie bleich Dayton geworden war und er noch im nachhinein mit den Problemen zu kämpfen hatte.
    Er stöhnte leise auf, schaute sich sein Gelenk an und ging auf Alvin Shephard zu, den Arm halb erhoben. »Da, sieh hin, das war keine Einbildung. Der Tote hat mich tatsächlich festgehalten. Schau es dir an, schau es dir gut an!«
    Shephard wich zurück. »Ja, wir glauben dir. Jeder hat es gesehen, verdammt!«
    »Und wie war das möglich?«
    »Ich habe keine Ahnung!«
    Dayton fuhr herum, denn er wollte die Ärztin fragen. »He, Iris, du bist doch Ärztin. Ich will wissen, wie ein Toter plötzlich zum Leben erwacht. Sag es mir!« schrie er sie an. »Sag endlich mit deinem medizinischen Verstand, wie diese Scheiße zustande gekommen ist. Das war doch nicht normal.«
    Dr. Long schaute ins Leere. Sie hob die Schultern.
    Dayton fing an zu lachen. Das Gelächter hallte durch den Versuchsraum. »Sie hebt die Schultern. Madame ist ratlos. Ich kann doch nur lachen, kann ich da. Madame ist eine Spezialistin in Sachen Tod. Dann soll mir Madame auch erzählen, wie ein Toter leben kann.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wofür haben wir dich überhaupt mitgenommen, wenn du keine Ahnung hast?«
    Iris kriegte einen roten Kopf. Diese Ungerechtigkeit konnte sie nicht länger aushalten. Bevor sie jedoch zu einer scharfen Erwiderung ansetzte, hielt sie lieber den Mund, denn Alvin Shephard, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, griff ein. Er schleuderte Dayton durch einen Schultergriff herum, damit er in das Gesicht des anderen schauen konnte. »Jetzt mach einen Punkt, verdammt noch mal! Du kannst keinen von uns für den Vorgang verantwortlich machen. Wir haben es nicht gewollt. Es war eben ein Unglück.«
    Dayton lachte wieder schrill. Dabei schüttelte er den Kopf. »Unglück, sagst du?«
    »Ja!«
    »Das war ein Mordversuch. Der Mordversuch von einem Toten, der sich doch nicht mehr bewegen kann. Bei mir hat er sich bewegt, und es war verdammt schlimm.«
    »Es kann ein Reflex gewesen sein. Ein letzter Reflex seiner Muskeln«, sagte die Ärztin.
    »Toll, liebe Iris. Das hätte ich dir auch sagen können. Aber dieser Tote ist kalt und starr. Er kann keine Reflexe mehr aussenden, das muß dir doch auch dein Verstand sagen. Oder beruht deine Medizin auf Spekulationen. Wenn ja, dann bist du hier falsch am Platz.«
    »Jetzt reicht es!« schrie die Frau. »Ich lasse mich hier von dir nicht beleidigen.«
    »Das meine ich auch!« stand Shephard ihr bei. »Du solltest dich mehr zusammenreißen, Slim.«
    »0 ja, Alvin, o ja. So kann nur einer reden, der nicht unmittelbar beteiligt war. Nein, nein, ich werde…«, er sagte nicht, was er wollte. »Jedenfalls habe ich keine Lust mehr, noch länger in der Nähe dieser Leiche zu sein. Ich brauchte jetzt einen Schluck, einen verflucht großen sogar.« Noch einmal schaute er in den Wagen, schüttelte sich und ging dann weg.
    Zurück blieben Iris Long und Alvin Shephard. Der wartete natürlich auf eine Erklärung und wurde nicht enttäuscht. »Auch ich stehe vor einem Rätsel, Alvin.«
    »Das habe ich gesehen. Darf ich dich etwas fragen?«
    »Immer.«
    »Weißt du, was ein Zombie ist?«
    Sie räusperte sich. »Ja, das weiß ich. Ich habe zumindest davon gehört. Zombies waren ja mal in, wenn ich mich nicht irre. Aber es ist lange her.«
    »Sie könnten wieder in werden.«
    Iris Long drehte sich gemächlich um, damit sie der Leiche einen Blick zuwerfen konnte. »Meinst du denn, daß wir es hier mit einem Zombie zu tun haben?«
    »Es ist eine Möglichkeit.«
    »Für mich nicht, Alvin. Für mich gibt es keine lebenden Leichen. Das ist nicht möglich.«
    »Das sagst du als Medizinerin, aber eine Antwort auf das Verhalten des Toten hast du auch nicht. Und bist du es nicht gewesen, dem dieser Modergeruch zuerst aufgefallen ist?«
    »Stimmt.«
    »Da wären wir wieder beim Thema.«
    Iris ging zum Auto und schaute sich die Leiche noch einmal sehr genau an. Sie berührte sie auch, und sie spürte keinen Widerstand, als sie den Körper nach vorn drückte, ihn zur

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