Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
des Kleinwagens zu erreichen, weil er sich den Toten anschauen wollte. Normalerweise interessierte er sich für die technische Seite, die besonders mit der Stabilität zusammenhing, an diesem Abend war alles anders. Da war der Tote plötzlich wichtiger geworden.
    Shephard blieb bei seinem Kollegen. »Glaubst du nicht, daß du etwas übertrieben hast, Iris?«
    »Nein, das denke ich nicht.«
    »Womit müssen wir denn dann rechnen?«
    »Ich würde sagen, daß es eine böse Überraschung geben kann. Die Betonung lege ich auf kann .«
    »Dann schauen wir uns deine Leiche mal an.« Er zwinkerte ihr zu und stieß sie jovial in die Hüfte.
    Iris konnte darüber nicht einmal lächeln. Sie wußte genau, daß nicht alles okay war, obwohl Dayton so tat. Er stand gebückt an der Fahrerseite, sie war links, denn der Wagen sollte auch auf dem Festland verkauft werden, und schaute durch das zertrümmerte Fenster in das Innere. Die eingedrückte Motorhaube, die sich wie eine Welle verbogen hatte, interessierte ihn nicht, er untersuchte die Tür, weil er wissen wollte, ob sie sich noch öffnen ließ.
    »Was Neues?« fragte Shephard.
    »Ja, die Leiche röchelt noch.« Dayton grinste kantig und zerrte weiter am Wagenschlag.
    Weder Dr. Shephard noch seine Kollegin konnten darüber auch nur andeutungsweise lächeln.
    Dayton gab nicht auf. Er wollte die verklemmte Tür aufzerren. Als er es allein nicht schaffte, kam ihm Shephard zu Hilfe.
    Plötzlich war die Tür auf, so heftig, daß Shephard beinahe hingefallen wäre.
    Sie hatten freie Sicht auf die Leiche, und die Ärztin wollte zuerst an den Toten heran. Das aber ließ Dayton nicht zu. Er hatte den wachsbleichen Toten schon längst im Visier gehabt, beugte sich nach vorn und versperrte Iris den Platz.
    Er tauchte nicht in den Wagen ein, sondern legte nur seine rechte Hand um den oberen Rand des Lenkrads.
    In diesem Moment packte der »Tote« zu, und kalte, dicke Finger umklammerten das Gelenk des Wissenschaftlers…
    ***
    Ich hatte keine Zeit mehr gehabt, herumzuwirbeln und abzudrücken, die tödlichen Karatehände waren einfach zu schnell, so blieb mir nur eine Möglichkeit. Ich mußte so schnell abtauchen, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Ich sackte zusammen!
    Der Schrei des Japaners wühlte sich in meinen Gehörgang, dann klatschten die Hände über dem Kopf zusammen.
    Der Mann verstand es auch, seine Füße einzusetzen. Ich hatte Glück, daß er mich nicht voll traf, an der Schulter wurde ich erwischt und rutschte über den Boden. Es war die linke Schulter gewesen, nicht die rechte, sonst hätte ich die Waffe verloren.
    Hände und Füße können bei einem Karatekämpfer zu lebensgefährlichen Waffen werden. Ich war darauf gefaßt, abzudrücken, was nicht mehr nötig war, denn plötzlich erstarrte der Glatzkopf in der Bewegung. Es war schon ein Kunstwerk, so plötzlich abzustoppen, nur hatte das seinen Grund. Der hieß Suko, und mein Freund hätte den Glatzkopf mit dessen eigenen Samurai-Schwert im nächsten Augenblick aufgespießt, wenn er sich nur um einen Zentimeter nach vorn bewegt hätte.
    »Reicht das?« fragte Suko.
    Ich hörte seine Frage, als ich mich aufrappelte und meine Schulter betastete. Die gefütterte Jacke hatte dem Tritt etwas von seiner Wirkung genommen, so daß ich keine Prellungen davongetragen hatte. Sauer war ich trotzdem auf den Glatzkopf. Der hätte mich umgebracht, er hätte auch bei Suko kein Pardon gekannt, und wir mußten davon ausgehen, daß deren Job etwas mit Dingen zu tun hatte, die keinesfalls ans Tageslicht treten durften. Da hatte Sam Soonie sicherlich voll in ein Wespennest gestochen, und nach dem Spitzel wollte ich den Glatzkopf fragen.
    »Du hast doch sicherlich noch eine Handschelle, John.«
    »Für unseren Freund immer.«
    Im Gesicht des Japaners hatte sich bisher keine Regung gezeigt, dabei blieb es auch. Widerstandslos ließ er sich die Handschellen anlegen, und seine beiden Kumpane hatten ebenfalls nicht reagiert.
    Daß uns noch ein Großteil der Arbeit bevorstand, war uns klar. Diese Leute zum Sprechen zu bringen, da bedurfte es schon gewaltiger Überredungskünste, falls sie überhaupt etwas preisgaben, denn sie waren oft genug zu stark in ihrer Firma und auch in der Tradition verflochten.
    Das war die eine Seite.
    Die andere war die schwarzmagische. Wir hatten das Auftreten eines Ghouls erlebt, und was diese Dämonen anging, kannten wir uns ebenfalls aus. Es gab sie, obwohl man ihre Existenz leugnete.
    Selbst

Weitere Kostenlose Bücher