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0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Besucher denke, der sich angemeldet hat.«
    »Wer ist es?«
    »Freddy Mason.«
    »Herrje, der Anwalt!«
    »Genau der.«
    »Was will er von euch?«
    »Sag du es ihr, Suko.« Ich ging in mein Büro und trank den Kaffee am Schreibtisch sitzend. Diesen Tag würde ich noch verfluchen, das stand schon jetzt für mich fest.
    Ich holte mir noch eine zweite Tasse Kaffee und wurde von Glenda, die mittlerweile eingeweiht war, scharf angeschaut. Dabei waren ihre Augen groß, als sie fragte: »Was werdet ihr denn tun? Es steht doch fest, daß die Japaner die Leiche stehlen wollten.«
    »Für uns ja, nicht für Mason. Der schafft es bestimmt, gewisse Dinge in eine andere Richtung zu drehen. Er kann sagen, daß sie nur behilflich seien und den Sarg wieder ins Grab zurückstellen wollten. Alles ist drin, Glenda, denn auch Japanern ist es nicht verboten, in der Nacht über einen Friedhof zu gehen.«
    »Da hast du recht.«
    Und wie recht ich hatte, bekamen wir dann später zu hören, als wir im Verhörzimmer Frederic Mason und seinen drei Klienten gegenübersaßen. Fast das gleiche erzählte Mason uns. Er stellte die Japaner als Unschuldsknaben hin und uns als Schuldige, weil wir die Männer durch unser Verhalten zu einem Angriff provoziert hatten. Das Tragen von Samurai-Schwertern war auch nicht verboten, wie Mason uns erklärte. Sein Plädoyer bestand nur aus dem Satz »Lassen Sie meine drei Mandaten laufen!«
    Ich schaute ihn an. Mason war ungefähr so alt wie ich. Er grinste mir frech ins Gesicht. Ein schmalschultriger Bursche mit gegelten Haaren, die er straff zurückgekämmt hatte. Sein kleines Kinn sprang leicht vor, und der dünne Mund darüber bildete beim Grinsen einen auf dem Rücken liegenden Halbmond.
    »Eigentlich sollte das der Richter entscheiden, ob Ihre drei Mandanten freikommen.«
    »Er wird nicht anders können. Die Beweise reichen nicht aus. Sie dürfen die Männer nicht festhalten.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Seit wann vertreten ausgerechnet Sie Menschen, die nachts auf Friedhöfen umherspazieren? Das ist mir neu. Sie nehmen sich doch sonst nur die großen Fische vor.«
    Er schnappte nach Luft. »Wollen Sie sich etwa in meine Arbeit einmischen, Sinclair?«
    »Das hatte ich nicht vor.«
    »Dann stellen Sie demnächst nicht so dumme Fragen. Ich bekomme meine Mandaten frei.« Er warf mir einen überheblichen Blick zu. »Da Sie schon den Richter ins Spiel gebracht haben, Mr. Sinclair, ich bin etwas schneller gewesen als Sie.« Er öffnete seinen Aktenkoffer, den er auf die Knie gelegt hatte. »Es ist alles ausgefüllt und bereits unterschrieben. Ich werde mit meinen Mandaten diesen Raum hier verlassen, und Sie werden freie Männer sein.«
    »Wie hoch war die Kaution?« fragte ich und konnte dabei meine Wut nur mühsam unterdrücken.
    »Hoch genug.«
    »Wer bezahlt sie?«
    »Das sollte Sie auch nicht interessieren, Sinclair.« Mason schaute auf seine Uhr. »Meine Zeit ist begrenzt. Bis alle Formalitäten der Entlassung erledigt sind, wird noch eine Weile vergehen. Hier bei Ihnen bleiben wir nicht mehr.«
    Zusammen mit seinen drei Mandanten erhob sich der Anwalt. Ich blieb sitzen, auch Suko stand nicht auf, aber Zugeda bedachte den Inspektor mit einem Blick, der Suko den Tod »versprach«. Er hatte sich die Feindschaft dieses Japaners zugezogen. Das nächste Aufeinandertreffen der beiden würde bestimmt nicht so günstig ausgehen.
    An meiner Wut erstickte ich nicht, denn ich schuf mir durch entsprechende Flüche Luft, die ich in unserem Büro ausspie, wobei selbst Sir James zuhörte.
    »Sie sollten sich beruhigen, John«, sagte er.
    »Ja, ja, ja. Das war doch ein Schuß in den Ofen.«
    »Da sehen Sie mal, wie es den anderen Kollegen oft ergeht. Die ersticken allmählich auch an ihrem Frust. Sie brauchen nur an die Mafia zu denken, die kriegen wir auch nicht in den Griff, aber um Ihnen das zu sagen, bin ich nicht gekommen. Es steht fest, daß die drei Männer Mason nicht aus eigener Tasche bezahlen, da gibt es andere im Hintergrund.«
    »Und wer ist das, bitte?« fragte Suko.
    Sir James runzelte die Stirn. »Deshalb bin ich unter anderem auch zu Ihnen gekommen. Ich habe meine Verbindungen spielen lassen und erfahren, daß dieser Frederic Mason unter anderem den japanischen Industrie-Konzern Tamura vertritt.«
    Das war keine Überraschung. »Na und?« fragte ich.
    »Der Konzern versucht, in Europa Fuß zu fassen. Er ist dabei, ein Bein in den Automarkt zu schieben.«
    »Wir haben

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