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0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abschlägt.«
    Iris Long schrak nicht nur zusammen, sie trat sogar einen Schritt zurück. »Himmel, wer hat dir das denn gesagt?«
    »Das habe ich mal in einem Film gesehen.«
    »Jaaaa…«, dehnte sie. »Das war ein Film, aber die Wirklichkeit sieht anders aus.«
    »Spielt doch keine Rolle, Iris. Es geht ja nur um die Methode, und da werden sich die Filmleute schon ihre Gedanken gemacht haben, nehme ich mal an.«
    Die Ärztin schüttelte den Kopf. »Egal wie, Alvin, das hier ist nicht mehr mit normalen Maßstäben zu messen. Für mich ist es sowieso irreal. Aber ich habe keine Waffe, den Zombies die Köpfe abzuschlagen.«
    »Das ist das Problem.«
    »Womit wir wieder am Beginn stehen.«
    »Nachschauen können wir ja.«
    »Damit bin ich einverstanden.«
    Dr. Dayton stand auf. Er hatte die Tasse geleert, aber viel besser ging es ihm nicht. Noch immer sah er aus wie sein eigenes Gespenst, und er hob mit einer verzweifelten Bewegung seine Schulter. »Es tut mir leid, aber ich komme da nicht mit.«
    »Was meinst du?« fragte Iris.
    »Ihr müßt heute morgen auf mich verzichten. Wahrscheinlich auch den ganzen Tag über.«
    »Das ist uns klar. Am besten wird es sein, wenn du dich wieder in dein Bett legst.«
    Leidend blickte Dayton die Ärztin an. »Ohne eine Tablette?«
    »Genau.«
    »Gib mir…«
    »Du bekommst nichts.« Sie umfaßte seine Arme und drückte ihn auf die Tür zu. »Schlaf ist die beste Therapie, und den verordne ich dir als Ärztin.«
    Slim Dayton sah ein, daß es keinen Sinn hatte, sich gegen Iris aufzulehnen. Brummelnd und ebenfalls leicht torkelnd ging er davon. Die beiden anderen atmeten auf.
    Als Iris zur Tür gehen wollte, hielt Shephard sie zurück. »Warte, bis er nichts mehr hören kann.«
    »Okay.«
    Die Zeit wurde ihnen lang. Sie hatten sich nicht abgesprochen, aber drei Minuten sollten es schon sein. Dayton war manchmal unberechenbar, dann tat er Dinge, die niemand vorhersehen konnte. Sie wollten ihn nicht gerade als Risikofaktor ansehen, aber Dayton verhielt sich oft zu spontan.
    Dr. Shephard schaute nach, ob die Luft rein war. Sie war es, denn von Dayton war nichts zu hören.
    Iris verließ nach dem Kollegen den Raum und schloß leise die Tür. Iris hatte die vergangene Nacht noch nicht verkraftet, denn die unheimlichen Vorgänge hatten ihr naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild regelrecht auf den Kopf gestellt. Eine Leiche, die sich bewegte, die zudem noch verschwunden war, das konnte einfach nicht mit rechten Dingen zugehen, und sie spürte auch, wie sie anfing zu frieren.
    Ihr Kollege lächelte sie an. »Hast du Angst?«
    »Nicht direkt.«
    »Was ist es dann?«
    »Mehr ein Unbehagen vor dem Kommenden. Ich rechne mittlerweile mit dem Schlimmsten, und es würde mich nicht wundern, wenn plötzlich alle Leichen verschwunden wären.«
    Alvin Shephard gab keinen Kommentar, er grinste sie nur an, aber dieses Grinsen war nicht gerade glücklich. Er sah mehr aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    In den beiden großen Versuchsräumen brannte das Licht. Der vorn eingedrückte Wagen stand noch immer da, wie sie ihn verlasen hatten. Um ihn herum verteilten sich Glassplitter. Einige reflektierten das grelle Licht der Lampen.
    »Alles ist leer«, flüsterte Iris Long zu sich selbst. »Ich packe es einfach nicht.«
    Shephard sah, daß es seiner Kollegin nicht gutging. Auch ihm war nicht eben nach Jubeln zumute, er versuchte trotzdem, ihr Mut zu machen. »So schlimm wird es schon nicht werden«, sagte er.
    »Kann es nicht möglich sein, daß wir alle etwas überdreht waren und deshalb zu panikhaft reagiert haben?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, aber die Tatsachen sprechen dagegen.«
    Er schwieg.
    Sie verließen das große Labor durch eine Seitentür. Der Komplex mitten auf der grünen Wiese und Bestandteil eines Industrieviertels war sehr schnell aufgebaut worden. Auf eine ordentliche Isolierung hatte man verzichtet. Wo nicht geheizt wurde, hatte die Kälte frei Bahn und schlich in das Innere.
    In einem Flur mit Fenstern blieben sie stehen. Zum erstenmal schauten sie nach draußen.
    Der Frost hatte die Erde mit seinem Atem bedeckt. Rauhreif schimmerte auf dem Boden und hatte dort seine Rutschbahnen hinterlassen. Die Gebäude der anderen Firmen standen relativ weit entfernt. Diese Versuchshalle war dort hingestellt worden, wo der Komplex endete. Zur einen Seite hin breitete sich das freie Feld aus, bewachsen mit froststarrem Gras, bedeckt von dem eisigen Hellgrau.
    »Was schaust

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