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0831 - Wurzel des Bösen

0831 - Wurzel des Bösen

Titel: 0831 - Wurzel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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an, von der er nicht viel mehr wusste, als dass sie eine Vampirin war. Ehrlich gesagt reichte ihm das bereits voll und ganz, aber hatten sie eine andere Wahl? Er konnte keine erkennen.
    »Das schaffen wir«, entgegnete er. »Ich werde dir helfen, wo ich nur kann. Aber ich sage dir gleich - in den letzten Jahren bin ich ein vertrockneter Eigenbrötler geworden. Da wirst du mir einiges nachsehen müssen.«
    Sabeth lächelte. »Das kann ich dir leicht verzeihen - besonders nach den letzten 400 Jahren.«
    Brik verstand die Andeutung nicht, doch auch das würde Sabeth ihm beizeiten sicher noch berichten.
    Laertes blickte in die Grube, in der nach wie vor die beiden Toten ruhten. »Ein seltsames Haustier hat sich die Ur-Hüterin da gehalten.« Er deutet auf das Skelett des Wesens, das einmal Flügel besessen haben musste. »Ähnliche Wesen haben wir bei Sarkanas Refugium getroffen.«
    Zamorra nickte, während er sich erhob. Er spürte jeden einzelnen Knochen im Leib. »Sicher war es mehr als ein Haustier. Eher ein Vertrauter - vielleicht sogar ein Geliebter? Sie sehen aus, als wären sie friedlich eingeschlafen. Der Tod ist wohl freundlich zu ihnen gekommen. Aber nun möchte ich schlafen. Brik, ob deine Nachbarn eine Koje für mich frei haben? Morgen werden die Wissenschaftler und Fernsehfritzen auftauchen und die können verflixt früh auf den Beinen sein, wenn sie es nur wollen.«
    Der Engländer nickte. »Du kannst in der Einliegerwohnung schlafen. Aber… ich fürchte, ich habe da noch ein klitzekleines Problem. Komm bitte einmal mit mir.«
    Zamorra folgte dem Freund schulterzuckend. Was konnte das nach diesem Tag schon noch sein?
    Die Augen des Professors wurden außerordentlich groß, als Brik ihn in die Garage seiner Nachbarn führte.
    Der Engländer grinste dem Franzosen entschuldigend zu. »Was hätte ich machen sollen? Der Kerl war einfach zu neugierig. Er wollte unter allen Umständen in das Zelt. Also? Was machen wir mit ihm?«
    Zamorra wusste nicht genau, ob er nun weinen oder lachen sollte. Aber zum Lachen war es ja ganz sicher nicht, wenn man einen ohnmächtigen Kriminalbeamten samt stattlicher Beule am Hinterkopf vor sich liegen sah.
    Das, was Zamorra schließlich doch zum Grinsen brachte, war das lautstarke Schnarchen des Polizisten. »Du bist ja ein Schläger, Brik. Also gut, fass mal mit an…«
    ***
    Irgendetwas war da an seinem Fuß.
    Irgendetwas? Irgendwer!
    Jens Onur schreckte hoch, doch ein beißender Schmerz in seinem Kopf warf ihn sofort zurück in die Waagerechte.
    Das war jetzt sicherlich ein böser Traum, oder? Onur machte das, was man in solchen Augenblicken immer zuerst tat - er versuchte, sich an den vergangenen Abend zu erinnern.
    Doch der war wie weggewischt - besser gesagt die Erinnerung an ihn.
    Eines war klar: Das war hier nicht sein Bett. Das war überhaupt kein Bett!
    Alles fühlte sich so klamm an? Und unter ihm raschelte und glitschte es. Wald? Lag er etwa im Wald? Falls ja, stellte sich die dringende Frage, wer an seinem Schuh naschte.
    Onur versuchte es erneut. Langsam setzte er sich auf und stieß einen lauten Schrei aus.
    Er sah ein übergewichtiges Wollknäuel auf Beinen, das sich genüsslich an seinem linken Schnürsenkel schadlos hielt. »Weg! Hau ab, du Mistvieh! Gehst du wohl!« Er trat heftig aus, doch das schien das Riesenschaf nicht zu beeindrucken, zumal Onur es auch noch verfehlte.
    »Na, immer langsam, du«, sagte jemand.
    Onurs Kopf ruckte herum. Den Mann hatte er nicht bemerkt. Seelenruhig hockte er auf einem Baumstumpf und beobachtete Schaf und Mensch.
    »Der tut nichts«, versicherte der Fremde. »Der will nur spielen, weißt du?«
    »Wer sind Sie? Wo bin ich?«
    »Langsam, trink erst mal einen Schluck.« Der Mann reichte Jens den Trinkbecher einer Thermosflasche, aus dem es verdächtig roch. Doch dem Beamten war jetzt schon alles egal. Er trank - und bekam einen Hustenanfall. Kaffee war das jedenfalls nicht, schon eher Glühwein.
    »Wie komme ich hierher?«, fragte Onur.
    Der Mann grinste über beide Ohren. »Na, wenn du das nicht weiß, dann ich doch ganz sicher nicht. Übrigens bin ich der Schäfer, wie du dir denken kannst, nicht?«
    Das Schaf hatte den Schnürsenkel nur glücklich verspeist und schielte bereits nach dem zweiten. Instinktiv zog Jens die Beine an. Natürlich hatte der Kerl hier nicht unrecht. Jens sollte schon wissen, wie er hierher gekommen war.
    Aber dem war nicht so.
    »Also ich bin Kriminalbeamter aus Meschede«, sagte er langsam. »Und ich

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