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0833 - Hexenliebe

0833 - Hexenliebe

Titel: 0833 - Hexenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit, er konnte sie mehr riechen als sehen, denn dieser faule Gestank nach Rauch und Feuer wehte durch das Zimmer.
    Auch wenn es ihm gelingen sollte, Tatjana zur Seite zu stoßen, es würde keinen Sinn mehr haben.
    Zu viele Gegnerinnen würden sich auf ihn stürzen, und die schwarzgelockte Hexe war von ihrem Rachegedanken regelrecht beseelt. »Wir haben uns für die Pläne Zeit gelassen, und wir haben mit dir begonnen. Ein anderer wird folgen, denn wir werden euch die gleichen Qualen zufügen, die auch Yannah erlitten hat. Sie ist auf eine schreckliche Art und Weise umgekommen. Sie wurde zerrissen, und wir haben sie schreien hören. Es war ein qualvoller, ein fürchterlicher und für eine Person wie Yannah unwürdiger Tod, aber das ist vorbei, doch nicht vergessen.«
    Suko schwieg. Im Moment versuchte er nur, seine Gedanken wieder unter Kontrolle zu halten.
    Wenn er Tatjanas Erklärungen richtig interpretierte, dann ging es diesen Hexenweibern nicht nur um ihn persönlich, sondern auch um John Sinclair. Aber mit ihm hatten sie den Anfang gemacht, denn er war Yannah schließlich näher gewesen.
    »Und ihr wollt mich jetzt töten?« hauchte er.
    »Nein«, Tatjana schüttelte den Kopf. »Wir werden dich jetzt nicht töten. Es wäre zu leicht für dich. Ich habe dir gesagt, wie sehr Yannah leiden mußte, und auch du sollst und wirst diese Leiden spüren. Darauf kannst du dich verlassen. Du bist jetzt schon so gut wie tot, aber es wird noch dauern, bis deine Seele den Körper verläßt. Du wirst nicht in diese Welt zurückkehren. Rache muß man kalt genießen.«
    Es hörte sich für Suko an wie Worte zum Abschluß, der ihm nicht gefallen konnte, und in seinem Körper spürte er wieder den Druck, den Begleiter der Furcht.
    Tatjana rückte zurück. Der Druck ihres Körpers verschwand von Sukos Bett. Er hätte sich jetzt besser fühlen und sich bewegen können, aber er blieb liegen, denn er wußte genau, daß er einen großen Fehler beging, wenn er jetzt versuchte, sich zu wehren. Außerdem fühlte er sich zu schwach, und es bereitete ihm große Mühe, auch nur den Fuß zu bewegen. Seine Arme lagen wie steife Stöcke rechts und links des Körpers. Er hatte keine Chance, den Stab zu erreichen, um die für ihn bedrohliche Lage auf den Kopf zu stellen.
    Tatjana war neben seinem Bett stehengeblieben. Mit einer ihm unwillig vorkommenden Bewegung gab sie denjenigen, die im Hintergrund lauerten, einen Befehl, den die anderen Hexen augenblicklich ausführten. Sie kamen näher, sie schlichen oder glitten heran, und in der Dunkelheit tanzten fratzenhafte Gesichter und manchmal nackte Körper.
    Suko hielt den Atem an.
    Er kannte die Brut.
    Vor kurzer Zeit noch hatte sie in seinen Alpträumen erlebt. Sie waren ihm gefolgt, sie hatten es geschafft, in sein Unterbewußtsein einzudringen und ihn auf die brutale Wirklichkeit vorzubereiten.
    Suko verdrehte die Augen. Er sah ihren Tanz, denn die widerlichen Gestalten bewegten sich mit einer Hektik, hoben ihre Arme an und stießen die gespreizten Hände seinem Gesicht entgegen, ohne es jedoch zu berühren.
    Suko spürte den Windzug, der über seine Augen, die Stirn, die Nase und den Mund hinwegglitt. Er sah ihre verfluchten Krallen mit den langen Fingernägeln, die wie gekrümmte Dolche über sein Gesicht hinwegwischten, mal die Haare berührten und dann zugriffen.
    Suko konnte nichts daran ändern. Die Hände packten ihn als gierige Klauen. Sie stießen zu, die waren Zangen, und von einer Gegenwehr konnte man bei ihm nicht sprechen.
    Die Decke war zur Seite geschlagen worden. Er lag angezogen in seinem Bett, aber was nutzte es ihm, wenn er sich bewegen konnte und auch nicht an seine Waffe herankam?
    Er war ihr Gefangener!
    Und Tatjana schaute zu. Sie lächelte dabei, sie stand nicht weit entfernt, ihr Körper war nur halb bekleidet, er schimmerte in der Dunkelheit, die das Zimmer ausfüllte.
    Jemand hatte das Fenster weit aufgerissen. Suko sah es genau, denn sie hielten ihn gepackt und führten ihn auf das offene Fenster und damit der kalten Luft entgegen.
    Er starrte nach draußen.
    Vor ihm lag die Nacht. Über ihm war der Himmel nur mehr ein schwarzes Tuch, auf dem kein Stern funkelte.
    Bevor er noch klar denken konnte, berührte er bereits die Fensterbank, und plötzlich wußte er, was mit ihm geschehen sollte.
    Hände rammten in seinen Rücken. Die Stöße wuchteten den Körper nach vorn. Suko gelang es doch, die Arme fallen zu lassen und sich für einen Moment an der Fensterbank

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