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0837 - Aibon-Blut

0837 - Aibon-Blut

Titel: 0837 - Aibon-Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kaffee hatte ich auf meiner Arbeitsstelle getrunken. Ich wollte mir auch selbst keinen kochen. In dieser Situation hätte er bestimmt nach Galle geschmeckt.
    Ich stellte mich an das Fenster und schaute hinaus in den Tag. Er war ebenso trübe wie meine Stimmung, zum Glück regnete es wenigstens nicht.
    Ich rauchte eine Zigarette und schaute zu, wie sich der Rauch vor der Scheibe verteilte.
    Weißgrauer Rauch…
    Normal - oder?
    Ich war irritiert, denn plötzlich zeigte sich der Rauch leicht verändert. Ein dunkler Schatten durchwehte ihn, und gegen Schatten war ich seit einiger Zeit allergisch.
    Der Mann in Grau!
    Ich spürte es kalt über meinen Rücken rieseln und hörte zugleich ein klackendes Geräusch hinter mir.
    Ich drehte mich um.
    Genau dort, wo Suko und mein Schreibtisch sich berührten, lag ein Gegenstand. Er funkelte im Licht der Lampe. Er sah nicht nur aus wie ein Schmuckstück, er war es auch.
    Ich ging auf den Schreibtisch zu, sah die Brosche mit den bunten Perlen und wußte Bescheid.
    Dieses Stück gehörte Glenda Perkins!
    ***
    Es stimmte also. Meine Vermutung hatte sich zur Gewißheit gesteigert. Glenda Perkins befand sich in der Gewalt dieser Aibon-Hüter, denn nicht grundlos hatten sie mir diesen Beweis auf den Tisch gelegt.
    Innerlich zitterte ich. Meine Hände aber blieben ruhig, die Bewegungen ebenfalls. Ich streifte die Asche der Zigarette ab, bevor sie zu Boden fallen konnte, nahm die Brosche in die Hand und ging um den Schreibtisch herum zu meinem Stuhl, auf den ich mich setzte und keinesfalls in große Panik verfiel.
    Ich wartete ab.
    Die Brosche lag vor mir.
    Nicht sie schaute ich an, sondern ließ meine Blicke durch das Büro wandern. Diese Schatten hatte ich mir auf keinen Fall eingebildet, er war vorhanden gewesen, er hatte sich lautlos innerhalb der vier Wände bewegt, und er würde ebenso schnell wieder verschwinden können, wie er aufgetaucht war.
    Nur zeigte er sich nicht.
    Er spielte mit mir.
    Er wollte mich psychisch foltern.
    Ich wartete…
    Die Sekunden tickten dahin. Kein Laut unterbrach die Stille. Auch vom Vorzimmer hörte ich nichts, denn ich hatte die Tür nicht geschlossen. Als ich den Kopf drehte und hinschaute, da sah ich plötzlich dicht hinter der Türschwelle die Bewegung. Ich schnellte hoch - und brauchte nicht hinzulaufen, denn der Schatten hatte sich verändert und war zu einem Mann in Grau geworden.
    Ich setzte mich wieder hin.
    Der Mann in Grau blieb stehen. Er schaute mich an, und in seinen Augen sah ich das kalte, grüne Aibonlicht leuchten. Es kam mir vor, als wären seine Pupillen angemalt worden. Diese Farbe stand im krassen Gegensatz zum Grau der Haut, die sich von der Kleidung so gut wie nicht abhob. Beide Arme hingen locker zu beiden Seiten des Körpers nach unten, wobei die rechte Hand zur Faust geschlossen war.
    Ich- konnte mir sehr gut vorstellen, was diese Gestalt da vor mir versteckt hielt. Es war der Stein, eine magische Waffe aus dem Paradies der Druiden, etwas, mit dem Dimensionen überbrückt werden konnten. Sie zeigte ihn nicht, doch auch so war sie sich ihrer Macht bewußt und betrat mein Büro.
    Wer diese Männer in Grau waren, das wußte ich zwar, aber ich hatte über ihren Hintergrund keine Ahnung. Sie bezeichneten sich als Hüter Aibons, das mochte mal gestimmt haben, doch sie hatten sich, das stand fest, auf die andere Seite geschlagen, auf die des Druidenfürsten Guywano, dessen Machthunger mit dem des Teufels gleichzog, denn Guywano wollte das gesamte Land Aibon unter seine Kontrolle bringen und sich nicht mit der Hälfte zu begnügen. Er wollte das Gebiet der gefallenen Engel zu seinem Reich machen, es sollte dort so aussehen wie in seiner Hälfte. Keine blühende Landschaft, sondern Krater und ein Gelände, das steinig war und überhaupt keine Flora zuließ.
    Dagegen standen die positiven Kräfte.
    Sie hatten sich zusammengefunden und bildeten eine Barriere. Bisher hatte Guywano sie nicht durchbrechen können, aber er versuchte es mit immer neuen Tricks und hinterlistigen Mitteln. So würde es auch mit der verschwundenen Familie laufen. Wenn er sie in sein Reich ziehen konnte, hatte er wieder einen Teilsieg errungen, aber die drei Mitglieder waren verschwunden, und niemand wußte, wo sie sich aufhielten.
    Auch ich nicht. Und das mußte ich diesem Mann in Grau zunächst einmal klarmachen.
    Er war stehengeblieben. Er hatte auch die menschliche Sprache gelernt, nur klang es bei ihm anders als bei einem normalen Menschen. Angestrengter oder

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