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0837 - Aibon-Blut

0837 - Aibon-Blut

Titel: 0837 - Aibon-Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich nicht nur Auge, sondern auch Ohr. Wieso bist du hier wie ein Geist erschienen?«
    »Durch Nachdenken.«
    »Ach.«
    »Gleich«, sagte ich, weil ich sah, daß unsere Getränke gebracht wurden.
    »Zur Gesundheit«, sagte der Mann, als er sie abstellte. »Das Essen dauert etwas.«
    »Geht schon in Ordnung.«
    »Himmel, wir sitzen hier in der Kneipe, trinken und essen, und oben am ehemaligen Hotel werden Märchen wahr.« Harry schlug gegen seine Stirn. »Ich packe es nicht.« Er wühlte noch seine dunklen, etwas ergrauten Haare auf.
    »Möchtest du nicht zuerst reden?« fragte ich ihn.
    »Ja, okay.«
    Ich erfuhr in den folgenden Minuten, was er erlebt und was ihn hergetrieben hatte. Es war eine Geschichte, die mich staunen ließ, aber sie führte - ebenso wie meine Erlebnisse - einem Ziel entgegen.
    Der Ansicht war Harry Stahl ebenfalls, als ich ihm berichtete, wie es mir ergangen war, daß ich mich eigentlich auf der Suche nach Glenda Perkins befand und über sie hoffte, auch an die Familie heranzukommen.
    »Das ist genau der Punkt, wo wir uns treffen, John. Diese seltsamen Gestalten wollen wissen, wo sich die drei versteckt halten. Ich kenne ihr Versteck nicht, du vielleicht?«
    »Nein.«
    »Könnten beide in diesem Land Aibon sein?«
    Ich nickte ihm zu. »Ja, davon gehe ich mal aus.«
    »Das ist hart.«
    »Du darfst nicht vergessen, daß es am Hotel ein Tor gibt, das uns den Weg in diese Welt öffnet.«
    »Aber das will der Rote Ryan schließen.«
    Ich hob die rechte Hand. »Noch ist es offen, Harry. Wenn du wieder hinfährst, wirst du nicht allein sein.«
    »Das ist natürlich toll. Aber glaubst du denn, daß du Glenda Perkins in Aibon findest?«
    »Das stelle ich mir vor.«
    »Dann willst du hin?«
    »Ich werde es versuchen. Nur muß ich in die Welt des Druidenfürsten Guywano, also auf die andere Seite des Paradieses, und die ist nicht gerade das, was der Name verspricht. Sie ist eine Hölle, sie ist für Menschen nicht geeignet, eher für Dämonen, wenn du verstehst.«
    »Nein, aber das ist auch egal.«
    Unser Essen wurde gebracht. Es spritzte bei beiden, als wir mit der Gabel in die Wurst stachen.
    »Viel zu fett«, beschwerte sich Harry und schielte auf den dunklen Fleck an seinem Pullover. Er sprach auch, während wir aßen, und er redete von den Personen, die möglicherweise noch in der Nähe lauerten.
    Ich gab ihm recht. Die Männer in Grau waren wirklich nicht zu unterschätzen.
    »Weiß du denn, wie viele es von ihnen gibt?«
    Ich hob die Schultern. »Nein, sie gehorchen Guywano. Ob es zwei Dutzend sind oder ein ganzes Heer, so genau kann ich das nicht sagen. Guywano läßt sich von einem Menschen nicht in die Karten schauen.«
    Harry schaute sich vorsichtig um. »Könnte es sein, daß wir auch hier von ihnen beobachtet werden?«
    »Sicher. Ich denke auch an den, der mich in meinem Büro besucht hat und mir seine Bedingungen stellte. Sie können überall sein, nur sehen wir sie nicht.«
    »Einer von ihnen hat der Rote Ryan getötet, weil mich der Mann in Grau umbringen wollte. Da habe ich erlebt, daß sie wirklich keine Gnade kennen.«
    »Stimmt, die gehen über Leichen.«
    Harry beugte sich vor. »Dabei habe ich wirklich keine Ahnung, wo sich die Familie aufhält. Ich glaube nicht, daß sie wieder nach Aibon zurückgekehrt ist. Das hätten Guywano und seine Schergen doch herausbekommen.«
    »Richtig.«
    »Bleibt Glenda?«
    Ich nickte. Als ihr Name fiel, schmeckte mir der Kartoffelsalat nicht mehr. Es gab eigentlich nur dieses eine Versteck, eben die Welt des Guywano. Ich mußte dorthin, und ich erkundigte mich nach dieser seltsamen Frau, die ebenfalls aus Aibon gekommen war.
    »Sorry, John, aber viel kann ich dir nicht sagen. Sie ist märchenhaft schön, sie ist einmalig, aber ich komme mit ihr nicht zurecht. Ist sie ein Mensch?«
    »Eher eine Fee.«
    »Der Rote Ryan mag sie.«
    »Das bleibt ihm unbelassen«, sagte ich, »nur habe ich das Gefühl, daß er und auch Ribana in einer gewissen Art und Weise betriebsblind geworden sind.«
    »Das mußt du mir erklären.«
    »Ganz einfach. Wir haben uns unterhalten und sind eigentlich zu dem Ergebnis gelangt, daß sich die Familie nicht in Aibon aufhält. Das müßten die beiden doch auch wissen.«
    »Stimmt.« Harry streckte die Beine aus. »Kann es nicht so sein, daß sie sich trotz allem davon überzeugen wollen, wie recht sie letztendlich haben? Daß sie einen Beweis suchen?«
    »Es wäre die einzig vernünftige Erklärung. In einer halben Stunde wissen wir

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