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0840 - Das Drachenmädchen

0840 - Das Drachenmädchen

Titel: 0840 - Das Drachenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nehmen. Damit beweise ich dir, wie mächtig ich bin. Du willst nicht, daß dieses Haus wieder ein Platz der Götter ist. Dein Pech, Shao!«
    Blitzschnell riß Li Warren den Mund auf. Suko und auch die beiden Frauen wurden davon überrascht.
    Vielleicht reagierte die kleine Madame Chu am schnellsten. Sie rammte Shao und stieß sie dabei aus dem Weg.
    Gleichzeitig huschte der rote Drachengeist aus Lis Mund. Er war schnell wie ein Blitz, und er traf nicht Shao, sondern die zwischen ihr und Li stehende Madame Chu.
    Suko hörte sie noch schreien.
    Da biß sich der Schlangendrachen schon fest!
    ***
    Er hatte sich innerhalb einer kaum meßbaren Zeitspanne materialisiert. Was bei Li Warren gedauert hatte, war bei ihm blitzschnell gegangen, und Madame Chu schrie auf, als sich die harten, spitzen Zähne wie Raspeln durch ihre Kleidung fraßen.
    Sie kippte nach hinten. Sie schlug mit dem Rücken auf die Schreibtischkante. Ihre Arme flatterten hoch wie müde Flügen, bevor sie wieder nach unten sanken. Dabei war ihr Gesicht zu einer Maske der Angst geworden, während sich die Drachenschlange auf ihrem Oberkörper zusammengezogen hatte und noch immer dabei war sich durch die Kleidung zu beißen, um später die Haut aufzureißen.
    Das war alles sehr schnell abgelaufen. So rasch wie ein Gedanke, und der war auch in Sukos Hirn aufgeblitzt. Er mußte etwas tun, und er handelte, denn er zerrte die Peitsche hervor und schlug den Kreis.
    Die drei Riemen rutschten aus der runden Öffnung.
    Er war bereit.
    Und Shao?
    Sie hätte eingreifen müssen, doch sie war in den teuflischen Kreis der Drachenmagie geraten…
    ***
    Shao hatte den Rammstoß nicht ausgleichen können. Sie war zurückgetorkelt und gegen einen Schreibtisch geprallt. Mit dem rechten Ellbogen rammte sie noch gegen einen Monitor, der bedenklich wackelte, letztendlich aber doch stehenblieb.
    Sie hatte sich zur Seite gerollt, über die seitliche Kante des Schreibtisches hinweg. Mir ihr flatterten einige Papiere zu Boden, und als sie wieder hochkam, da stand Li Warren direkt vor ihr.
    Shao handelte sofort.
    Sie rammte ihre Faust in den Magen des Mädchens.
    Da war nichts.
    Faust und Arm huschten hindurch.
    Es war Li Warren blitzartig gelungen, wieder in den anderen Zustand überzuwechseln, sie war feinstofflich und so für einen normalen Menschen unangreifbar.
    Shao merkte dies, als ihr die Kälte entgegenwehte und sie dabei nach vorn taumelte.
    Dann spürte sie den Griff.
    Es war wie ein Schlag in den Nacken, der sie zuerst nach unten drückte und dann in die Höhe zerrte.
    Gleichzeitig wurde sie gedreht, hob dabei vom Boden ab, und ihre Beine schwangen mit.
    Sie starrte nach vorn.
    War das ein Fenster?
    Nein, in diesem Büro gab es keine, und trotzdem existierte dort eine Öffnung. Keine normale. Ein gelblichgrünes Licht zitterte in dem Ausschnitt, und Shao stellte fest, daß sie sich mit einer großen Geschwindigkeit darauf zubewegte, obwohl sie es gar nicht wollte, aber die Kraft des Drachenmädchens hielt sie eisern fest.
    Hier geschah nur das, was Li Warren geplant hatte. Und Shao war das Opfer.
    Sie wurde hinter Li hergezerrt. Ihre Füße schleiften zuerst noch über den Boden, dann hoben sie leicht ab, noch ein Stück höher in der nächsten Sekunde, und plötzlich waren sie da.
    Shao fühlte sich wie von feuchten, kalten Lappen umklammert. Es war eben dieses Licht, das eine gewisse Kälte ausstrahlte, gegen die auch Shao nicht ankam.
    Der Tunnel schluckte sie.
    Er riß sie hinein in die andere Welt, und Shaos Hilferuf verlor sich als verzweifelter Schrei…
    ***
    Der Drache war ein Untier!
    Er hatte sich bei Madame Chu festgebissen. Zusammengekrümmt hockte er auf ihrer Brust, den vorderen Teil des Oberkörpers mit der langen Schnauze leicht gekrümmt, das Maul weit offen, so daß die Zähne wie kleine Sägen reagieren konnten.
    Sie bissen zu.
    Sie bissen sich fest.
    Sie bissen auch hindurch.
    Madame Chu hörte zu, wie die Kleidung riß. Sie dachte für einen Moment an die Toten und auch daran, daß sie ebenfalls sehr bald den gleichen Anblick bieten würde.
    Ihr Herz, nur ihr Herz!
    Dann fiel der Schatten über sie. Er war mächtig und leicht gekrümmt, wobei sich aus dem kompakten Schatten ein anderer und schmalerer löste, schnell, wuchtig, auch sie treffend.
    Madame Chu spürte den Schmerz an der Brust und am Hals. Sie hörte auch das Keuchen des Mannes und wußte diesmal, daß Suko eingegriffen hatte, um sie zu retten.
    Er also war der Schatten gewesen,

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