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0842 - Teufels-Schönheit

0842 - Teufels-Schönheit

Titel: 0842 - Teufels-Schönheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß man mal tauscht. Doch was rede ich. Du wirst doch sicherlich heute abend auf dem Klassentreffen erscheinen oder nicht?«
    »Ich werde kommen.«
    »Wunderbar, meine Liebe. Ich werde ebenfalls dort sein. Weißt du, worauf ich gespannt bin?«
    Als Antwort bekam Della ein scharfes Atmen zu hören. Mandy konnte nicht mehr sprechen, aber Della mußte ihre Worte einfach loswerden. »Ich bin darauf gespannt, ob man uns erkennen wird. Mach dich darauf gefaßt, Mandy, daß du mit Della angesprochen wirst, und bei mir wird es umgekehrt sein, was mich überhaupt nicht stört. Wir werden alle unseren Spaß haben, du vielleicht nicht so ganz«, sie lachte leise und hämisch, »aber ich sehe es anders.« Einen Moment später verzog sich ihr Gesicht zu einer Grimasse, denn Mandy Rice hatte einfach aufgelegt.
    »Dann eben nicht«, sagte Della und legte auf. Sie rieb sich die Hände.
    Die Vorfreude auf den heutigen Abend war enorm. Nicht allein wegen des Klassentreffens, sondern wegen eines Besuchers, der dort ebenfalls erscheinen würde, um nach neuen Opfern für seine Experimente Ausschau zu halten…
    ***
    Urplötzlich war es heiß geworden, und diese Hitze strahlte uns an wie ein brennender Vorhang. Das Feuer hatte sich zu schnell ausgebreitet. Als breite Lohe waberte es zwischen der Tür und uns, der Luft wurde der Sauerstoff entrissen, und auch das trockene Holz des Tisches und der Sitzbänke hatte ebenfalls Feuer gefangen. Schwarzgrauer Rauch entstieg den Flammen.
    Nicht nur um uns kümmerten wir uns, es waren auch noch fünf Männer in dieser Flammenhölle, die ihr entfliehen mußten.
    Oder nicht?
    Wir sahen die Gestalten hinter oder inmitten des Flammenvorhangs, und sie taten nichts, um ihm zu entwischen. Zwei von ihnen hockten auf ihren Plätzen, die anderen standen. Sie wurden zu Opfern des Feuers, und nicht ein Wort der Klage drang aus ihren Mündern. Aber sie alterten, das Feuer vernichtete sie, es tötete, während sie wieder ihr normales Aussehen erhielten.
    Ich hatte mir ein Taschentuch auf den Mund gepreßt. Neben mir keuchte Wladimir Golenkow.
    »Verdammt, wir müssen raus, John, wir können nicht länger bleiben.«
    Da hatte er recht.
    Feuerzungen huschten über den Boden und glitten gierig auf unsere Füße und Beine zu. Es war Wladimir, der als erster auf die Tür zustürzte, sie gar nicht erst öffnete, sondern einfach aufbrach.
    Er wuchtete seine Schulter gegen das nicht allzu harte Holz, die Tür wurde aufgestoßen, und kalter Wind pfiff in den Raum, toste in die Flammen hinein und fachte es noch stärker an.
    Ich rannte ebenfalls weg. Aber im Feuer sah ich noch die Gestalten tanzen oder sich hektisch bewegten, bevor sie zusammenbrachen, als alte, wieder normal gewordene Männer, jetzt aber tot.
    In diesen Augenblicken konnte ich den Haß meines Freundes Wladimir Golenkow auf einen Mann verstehen, der keine Rücksicht auf Menschen nahm, die für ihn nichts weiteres als Versuchsobjekte waren. Wahrscheinlich war ihnen eingeimpft oder einprogrammiert worden, wie sie sich zu verhalten hatten, wenn ihnen jemand auf die Spur kam. Nicht wir hatten sie getötet, sie selbst hatten die Flammenhölle entfacht, die letztendlich zu ihrem Grab geworden war.
    Ich stolperte auf das Deck. Die Augen tränten, ich hustete mir beinahe die Seele aus dem Leib, und ich selbst wurde von dicken, grauschwarzen Rauchwolken verfolgt, die erst an der anderen Seite der Reling an Dichte verloren und sich auflösten.
    Wladimir stand dort, wo der Steg begann. Auch er hustete, blickte mir mit seinem geschwärzten Gesicht und aus tränenden Augen entgegen, wobei er den Kopf schüttelte, zum Zeichen, daß wir den fünf Männern nicht mehr helfen konnten.
    Wir mußten weg, denn das Feuer war nicht mehr zu löschen. Sehr bald würde das Boot in Flammen stehen, was hoffentlich von der Water Police entdeckt wurde, damit sie löschen konnte.
    Der Steg war noch immer glatt. Wir rutschten ihn mehr hinab, als daß wir gingen, erreichten trotzdem unbeschadet das Ufer und erlebten, daß andere Boote doch nicht so leer waren, wie wir angenommen hatten. Das Feuer und der Rauch waren gesehen worden. Auf den anderen Decks erschienen Menschen, die zunächst ziemlich starr waren und erst begreifen mußten, was sich da in ihrer Nähe abspielte.
    »Feuer!« brüllte dann ein Mann, wobei er beide Arme in die Höhe riß. »Verdammt noch mal, es brennt!«
    Ich konnte die Furcht der Menschen verstehen. Sie hatten Angst, daß das Feuer übergriff. Die Sicht auf

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