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0843 - Tunnel der hungrigen Leichen

0843 - Tunnel der hungrigen Leichen

Titel: 0843 - Tunnel der hungrigen Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stimmte.
    Daß sich hier etwas breitgemacht hatte, mit dem ich nicht zurechtkam, obwohl ich genau wußte, was sich dahinter versteckte.
    Das Grauen.
    Eine unheimliche Kraft, genau diese Kraft, gegen die ich immer gekämpft hatte - das Böse.
    Es lauerte unter der grünbraunen Oberfläche, die an manchen Stellen heller schimmerte, weil sie von einigen Lichtreflexen getroffen wurde.
    Meine Aussichten sahen ebenso trübe aus wie das Wasser. Wenn ich richtig geschaut hatte, gab es nur einen Ausweg. Den nach vorn und den Gang oder das Schwimmen durch diese trübe Brühe, denn hinter mir befand sich die Wand.
    Ich drehte mich um.
    Jolanda und Rob hatten sich nicht von der Stelle gerührt. Sie starrten mich nur an, in ihren hellen Augen bewegten sich schimmernde Reflexe, und die Lippen waren in die Breite gezogen. Die Haut spannte sich dabei scharf über ihren Wangenknochen, und ich deutete auf die Brühe hinter mir. »Ich denke mir, daß dies bald mein Weg sein wird. Oder irre ich mich?«
    »Nein.«
    »Und wo führt er hin?«
    »Es gibt immer ein Ziel«, erwiderte Rob Exxon. »Darüber wollen wir nicht reden.«
    »Worüber dann?«
    »Du wirst es sehen.«
    Ich hob die Schultern. »Das heißt, mir bleibt der Weg durch den Kanal nicht erspart.«
    »Ja.«
    »Wie tief ist er?«
    »Du wirst gehen können«, sagte Rob.
    Die Antworten waren zwar klar, sie gefielen mir trotzdem nicht, da sie sich nur auf mich bezogen hatten, denn Rob und Jolanda waren beide außen vor geblieben. Deshalb war die nächste Frage eine zwangsläufige Folge. »Was ist mit euch?«
    »Wir bleiben hier.«
    »Ihr geht nicht mit?«
    »Nein!«
    Ich wußte, daß es keinen Sinn hatte, sie weiterhin zu fragen. Sie hatten sich für eine bestimmte Sache entschlossen, und sie waren auch diejenigen, die hier das Sagen hatten, sie hatten mich schließlich aus meiner Welt in die ihre geholt, von der ich nicht mal wußte, wo sie sich befand.
    Ich starrte auf die Oberfläche. In diesem Moment hätte ich mir Röntgenaugen gewünscht, um erkennen zu können, was mich in dieser widerlichen Brühe erwartete. Aber es war nichts zu erkennen, totes, dickes, sumpfiges, mehliges Wasser, mehr Schlamm.
    »Geh hinein!« Robs Stimme klang lauter, er war dicht hinter mich getreten, ich spürte seine Nähe und auch den Druck in meinem Rücken. Wahrscheinlich hatte er mich mit seiner Waffe berührt.
    »Ich sehe noch immer keinen Sinn.«
    »Du wirst ihn erkennen.«
    »Okay, ihr sitzt am längeren Hebel.« Der Schweiß stand mir auf der Stirn, als ich mich bückte. Dabei schaute ich kurz nach oben. Lichtfunken tanzten über die Tunneldecke und vereinten sich zu einem weichen, fließend gelben Schein.
    Da ich mich gebückt hatte und Rob Exxon noch immer in meiner Nähe stand, kam er mir vor wie ein Riese, der auf den Zwerg hinabschaut. »Damit es dich beruhigt, wir werden dir folgen…«
    »Wie nett.«
    Dann stieg ich in die Brühe…
    ***
    Suko wußte nicht, wie spät es war, als er erwachte. Es mußte nach Mitternacht sein, aber nachdem er die Augen aufgeschlagen hatte, vergaß er einfach, auf die Uhr zu schauen, und er versuchte, sich all das wieder in die Erinnerung zurückzuholen, was irgendwann mit einem Schlag ausgelöscht worden war.
    Ausgelöscht?
    Hatte ihn jemand geschlagen? Wie war das überhaupt gewesen? Suko hob mit einer sehr mühsamen Bewegung den Kopf, er verzerrte dabei den Mund, holte zischend Luft, stöhnte und preßte zuerst seine Hände von zwei Seiten her gegen die Stirn.
    Es waren keine direkten Schmerzen, die durch seinen Kopf rasten. Es war einfach ein anderes Gefühl, ein Druck, der aus der Kehle und den Ohren kam, ein großes Betätigungsfeld fand und selbst an seinen Haaransätzen nagte.
    Suko tastete sich ab.
    Da war keine Beule zu spüren, kein Riß in der Haut, kein Blut, das geronnen war, einfach gar nichts.
    Und trotzdem hatte es ihn umgehauen, war er bewußtlos geworden.
    Der Inspektor stand auf.
    Er ärgerte sich selbst darüber, daß er ein wenig schwankte, als hätte jemand eine Hand in seinen Rücken gedrückt. Aber er fiel nicht über den schmalen Tisch, blieb davor stehen, holte tief Luft und fand den Geruch verändert.
    Er kam ihm fremd und extrem vor. Diese Wohnung roch sonst anders. Mal etwas muffig, wenn der Mieter auf Reisen war, mal nach Mensch, mal nach dem Rauch einer Zigarette, das alles fügte sich nahtlos zusammen, aber nicht dieser Geruch, der seit kurzem in seine Nase wehte.
    Er war fremd, er war unpassend. Er war wie ein scharfes

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