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0843 - Tunnel der hungrigen Leichen

0843 - Tunnel der hungrigen Leichen

Titel: 0843 - Tunnel der hungrigen Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grinste. »Himmel, du kannst einem Menschen ja Löcher in den Bauch fragen.«
    »Klar«, erwiderte sie schnippisch, »bei meinen Kunden darf ich das ja nicht.«
    »Er war im entferntesten Sinne ein Kollege von mir. Jemand, der hier ermittelt hat.«
    »Nicht offiziell.«
    »Richtig.«
    »Sein Pech. Wahrscheinlich ist er ausgerutscht, weil es doch auf den Steinen glatt ist. Egal, aber den Killer habt ihr noch nicht. Und auch keine Spur.«
    »Dabei bleibe ich.«
    Fanny nickte gegen das Wasser. »Das sieht für euch und auch für uns nicht gut aus.«
    »Das Gegenteil habe ich nie behauptet.«
    Sie lachte etwas kratzig, um danach zu husten. »Weißt du eigentlich, daß man hier befürchtet, es mit einem Serientäter zu tun zu haben?«
    »Bisher haben wir nur den einen Toten gehabt, Fanny, und wir werden den Mörder auch finden.«
    »Das sagen Bullen immer.«
    »Warte es ab.« Er schlug ihr auf die Schulter. »So, jetzt muß ich aber weiter.«
    Fanny reagierte nicht. Sie stand stocksteif auf der Stelle und schüttelte den Kopf. Wenig später hob sie sehr langsam den Arm, streckte ihn aus und deutete mit dem rechten Zeigefinger über das Ufer hinweg auf das Wasser der Gracht. »Da ist was, Kommissar.«
    »Wo?«
    »Hier - im Wasser. Ungefähr in der Mitte. Ich bin doch nicht blind. Da treibt was.«
    Fannys Gerede hatte van Steen neugierig gemacht. Und sie hatte sich nicht geirrt, wie er erkennen konnte, denn dicht unter der Oberfläche trieb tatsächlich ein Gegenstand dahin. Obwohl fast keine Strömung vorhanden war, bewegte er sich zügig in eine bestimmte Richtung, und das machte von Steen mehr als mißtrauisch. Also mußte sich dieser Gegenstand mit eigener Kraft fortbewegen.
    Ein Schwimmer bei dieser Kälte!
    Das wollte der Kommissar nicht glauben. Nein, das gab es nicht. Das mußte eine andere Ursache haben.
    Da geschah es.
    Bevor sich der Kommissar versah, tauchte der Körper auf. Bräunlich, sich kaum von dem Wasser abhebend, aber van Steen sah die Klaue trotzdem, die wie eine verdorrte Leichenhand für einen Moment in die Luft ragte…
    ***
    Was ihm in den folgenden Sekunden durch den Kopf ging, wußte er nicht zu sagen. Es war einfach alles und nichts. Er kam auch zu einem Fazit und sagte sich, daß es hier nicht mit rechten Dingen zuging, das lehrte ihn die Erfahrung.
    Dann war die Hand wieder weg.
    Einfach nach vorn gerutscht und wieder in der Brühe verschwunden. Als hätte es sie nie gegeben.
    Neben ihm stöhnte Fanny auf. Van Steen merkte erst jetzt, daß sie seinen Arm in Höhe des Ellbogens mit beiden Händen fest umklammert hatte. »Ich… ich bin nicht blind, Kommissar. Verdammt noch mal, Ric, ich kann doch sehen.«
    »Das kannst du!«
    »Was war das?«
    Van Steen wollte schon die Schultern heben, als ihm einfiel, daß die Geste eigentlich nicht zu einem Kommissar paßte. Er mußte etwas anderes tun, und zwar handeln.
    »Komm mit, Fanny.«
    »Wohin?«
    »Du mußt mir helfen.« Mehr erklärte er ihr nicht. Er zog sie kurzerhand weiter, denn nicht weit entfernt hatte er einen Kahn entdeckt, der auch noch mit zwei Rudern bestückt war. Ein altes Boot, bei dem die Farbe längst abgeblättert war. Am Heck war eine Wasserpfütze zu einer grauen Eisfläche gefroren. Das Boot war mit einem alten Tau an einem Schutzgitter nahe des Ufers befestigt worden, und van Steen wollte, daß Fanny es löste, wenn er ins Boot gesprungen war.
    Fanny hatte Angst. Sie sprach auf dem kurzen Weg immer von diesem schrecklichen Wesen, doch van Steen gab ihr keine Antwort. Er erklärte ihr nur, was sie zu tun hatte, und ohne einen Kommentar ihrerseits abzuwarten, sprang er vom Ufer her in das Boot, hatte Mühe, auf den schaukelnden Planken das Gleichgewicht zu bewahren, fiel nicht über Bord, sondern hockte sich nieder und feuerte Fanny en, das Tau endlich zu lösen.
    Sie beeilte sich auch.
    Die Finger waren klamm, das alte Tau hatte durch den Frost eine rissige Härte bekommen, und es gelang ihr nur mit äußerster Mühe, es vom Gestänge zu lösen.
    »Viel Glück!« rief sie van Steen zu, als sie es endlich geschafft hatte.
    »Danke, Fanny.« Das schwere Tau klatschte wie der Körper einer toten Schlange in das Boot, und der Kommissar hatte sich bereits vom Ufer abgestoßen und tauchte die beiden Ruder ein.
    Schwerfällig bewegte sich der alte Kahn durch die braungrüne Brühe, die genau dort aufklatschte, wo van Steen die Ruderblätter eingetaucht hatte.
    Viel zu lange kam es ihm vor, bis er die Mitte der Gracht erreicht hatte und

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