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0844 - Tödliches Amsterdam

0844 - Tödliches Amsterdam

Titel: 0844 - Tödliches Amsterdam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschaffen.«
    Wir eilten hinaus, fanden uns im Innenhof wieder, wo auch zwei Taxen standen. Der Kommissar winkte dem Fahrer zu. »Noch frei?«
    »Und wo soll es hingehen?«
    Beim Einsteigen nannte ihm van Steen die Adresse, was dem Mann mit der Ledermütze gar nicht gefiel. »Das ist heute eine Gurkerei. Ich muß einen Umweg fahren wegen der Baustelle.«
    »Kommen Sie da nicht durch?«
    »Ich darf nicht.«
    »Sie dürfen!« Van Steen zeigte dem Mann seinen Dienstausweis. »Reicht das als Legitimation?«
    »Immer doch.«
    Wir fuhren los. Mein letzter Besuch in Amsterdam lag einige Jahre zurück, der Verkehr war sicherlich noch dichter geworden, und wir erlebten, was ein Taxifahrer können mußte, um sich in diesem Wirrwarr kleiner Straßen zurechtzufinden.
    Unser Fahrer pfiff vor sich hin, und er pfiff vor allen Dingen auf gewisse Verkehrsregeln, so schien er Einbahnstraßen nicht zu kennen, und ich schloß mehr als einmal die Augen.
    Es ging alles gut.
    Auch an der Baustelle. Da rollten wir haarscharf an einem Außengerüst vorbei und mußten uns die berechtigten Schimpfkanonaden der Arbeiter gefallen lassen.
    Der Fahrer lachte und fuhr weiter.
    Wir waren weniger fröhlich, denn unsere Gedanken beschäftigten sich mit der Zukunft. Wenn wir schon gerufen wurden, dann ging der Fall möglicherweise in die entscheidende Runde, und da wollten wir natürlich mitmischen.
    Wir hatten es hier mit hungrigen Leichen zu tun, mit Wesen, die noch schlimmer waren als normale Zombies, weil man sie durchaus als mutiert bezeichnen konnte und sie einer Macht oder Kraft dienten, von der wir noch nichts wußten.
    »Wir sind da!« meldete der Fahrer.
    Er hatte in einer Straße angehalten, die den Begriff Gasse verdiente. Die Häuser kamen mir hier kaum breiter als Handtücher vor. Van Steen zahlte die Rechnung, während Suko und ich die Haustür des in Frage kommenden Baus aufdrückten, in den Flur traten und schon beim ersten Hinsehen die Blutlache entdeckten.
    Da wußten wir, was die Stunde geschlagen hatte…
    ***
    Es war ein helles, ein nettes, ein freundliches Kinderzimmer mit einem Etagenbett, zwei kleinen Schreibtischen, einem blau gestrichenen Hochschrank, viel Spielzeug, einer bunten Tapete und lustigen Comic-Aufklebern an der Fensterscheibe. Aus einer hölzernen Spielzeugkiste schaute der lange Hals eines Dinosauriers hervor. Er vertrug sich mit den Stoffpuppen und Tieren, die jemand ebenfalls in die Kiste gestopft hatte. Alles war kindgerecht zugeschnitten und vielleicht deshalb so nostalgisch, weil auch der Computer fehlte.
    So sah das Zimmer der beiden Kinder beim ersten Hinschauen aus. Auf den zweiten Blick war die ganze Wahrheit zu erkennen. Da hatte das Grauen Einzug gehalten.
    Drei hungrige Leichen hatten ihre Welt verlassen und sich diese vier Wände als neue Heimat ausgesucht. Innerhalb der freundlichen Umgebung wirkten sie noch abstruser und grausamer, denn sie warteten auf ein neues Opfer.
    Ein Monstrum hockte auf dem oberen Bett. Das zweite hatte seinen Platz zwischen Schrank und Decke gefunden und sich dort geduckt, als bestünden seine Knochen aus Gummi.
    Das dritte Monstrum hatte sich als Platz die Fensterbank ausgesucht, saß aber so, daß es den Raum überblicken konnte.
    Daß sie eine schreckliche Tat gemeinsam begangen hatten, war auch zu sehen. Es gab keines der Monstren, das nicht blutbefleckt gewesen wäre.
    Das Blut des Opfers klebte an den Händen, den Körpern und in den knochigen Gesichtern mit der dünnen, grünlichbraunen Haut.
    Für die beiden Eindringlinge war es ein anderes Bild als das, was sie aus dem Tunnel gewohnt waren. Da hatten sie die hungrigen Leichen akzeptieren können, nicht aber in dieser Umgebung. Für sie war das Unaussprechliche in die Realität eingedrungen. Es berührte die beiden besonders stark, weil sie es im Kinderzimmer vorfanden, als wollten die drei Killerwesen damit mitteilen, daß sie auf nichts und niemand Rücksicht nahmen.
    Jolanda fing sich als erste. Zumindest schaffte sie es, einen Kommentar abzugeben, doch mehr als ein »Gütiger Himmel« drang nicht aus ihrem Mund.
    Der neben ihr stehende Rob Exxon sagte nichts. Er hielt die Lippen zusammengepreßt, nur sein Auge funkelte, und er bewegte seine linke Hand langsam auf die rechte zu, denn sie hielt den Griff der Waffe fest. Er umklammerte sie mit beiden Händen, so konnte er kräftiger zuschlagen und vernichten.
    »Ich werde nicht allein gegen sie ankommen, Jolanda. Bist du bereit? Hast du dich soweit gefangen,

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