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0844 - Tödliches Amsterdam

0844 - Tödliches Amsterdam

Titel: 0844 - Tödliches Amsterdam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau hielt sich am Morgen immer im Haus auf, weil ihr Dienst erst am Abend begann. Da jobbte sie in einer Grillstube. Als Aufpasserin erschien zumeist die Mutter, die mit den beiden Kindern gut zurechtkam.
    »Ich gehe hinein!« wisperte Rob.
    »Ich auch.«
    Er schaute zurück. In seinem linken Auge schien ein dunkles Feuer zu lodern, falls es so etwas überhaupt gab, aber Jolanda hatte einfach den Eindruck. Rob stand unter Dampf, bei ihm war etwas gerissen. Sicherlich hatte er den gleichen Gedanken verfolgt wie auch Jolanda, aber Tätern wie den hungrigen Leichen machte es eben nichts aus, zwei Waisen zu hinterlassen.
    Zuerst bückte er sich und schob den Körper ein Stück nach innen. Dabei konnte er ihn genauer sehen. Seine Stimme klang um eine Idee erleichterter, als er Jolanda Bescheid gab. »Es ist nicht die Mutter der beiden, sondern die Großmutter.«
    Sie sagte nichts, nahm es nur zur Kenntnis. Auch im Innern hatte sich die Blutlache ausgebreitet, dort war sie sogar noch größer. Rob zerrte den Körper tiefer in den schmalen Flur, in dem es trotz der hellen Tapeten düster war.
    Sie wollten auch kein Licht machen. Gebückt stehend holte Rob ein Feuerzeug hervor, ließ den Arm nach unten gleiten und schnickte das schmale Instrument an.
    Im Licht der Flamme waren die drei schrecklichen Wunden zu erkennen.
    Noch schlimmer erschien Rob das Gesicht der Frau. Es zeigte einen Ausdruck, den er nicht beschreiben konnte. Die Tendenz aber wies auf einen unsagbaren Schrecken hin. Wer immer hier eingedrungen war, er hatte einfach grausam gewütet.
    »Schau am besten nicht hin«, sagte Rob Exxon, als er das Feuerzeug wieder wegsteckte.
    »Was ist…?«
    »Es müssen die hungrigen Leichen gewesen sein.«
    »Wie sind sie hereingekommen?«
    Rob wies auf die Tür. »Vielleicht von dort. Sie können ganz normal geklopft oder geklingelt haben. Wer von uns kann denn schon sagen, wie weit sie sich der normalen Menschheit angepaßt haben?«
    Jolanda schaute sich sichernd um und hielt die Lanze stoßbereit. »Und wo sind sie jetzt?«
    »Das frag lieber nicht.«
    »Denkst du noch, daß sie sich hier in der Wohnung versteckt halten? Denkst du das, Rob?«
    Für einen Augenblick preßte er die Lippen zusammen und schaute auf seine Füße. »Ja, verdammt, das denke ich. Und ich werde die Wohnung bis in den hintersten Winkel durchsuchen.«
    »Ich bin dabei.«
    »Rechne mit dem Schlimmsten«, flüsterte er ihr zu. »Sei vor allen Dingen wachsam.«
    »Keine Sorge, das werde ich.«
    Spuren, die von dem oder den Mördern hinterlassen worden waren, fanden sie nicht. Sie schauten im Schlafraum nach, der leer war, sie durchsuchten den Wohnraum, sie interessierten sich auch für das Bad, in dem sie ebenfalls keine Killer entdeckten, aber es blieb noch ein Zimmer, und zwar das der Kinder.
    Sie brauchten nichts zu sagen, sie schauten sich nur an und nickten. Wenn sich die Täter noch in der Wohnung aufhielten, dann kam nur dieser Raum in Frage.
    »Jetzt!« sagte Rob, drückte die Klinke und stieß die Tür auf. Jolanda blieb in seiner unmittelbaren Nähe, so daß sie das sah, was auch er zu Gesicht bekam.
    Beide wurden leichenblaß…
    ***
    Als wir in das Hotel zurückkehrten, überraschte man uns nicht nur mit der Freundlichkeit, sondern auch mit einer Nachricht, die für den Kommissar hinterlegt worden war.
    Van Steen wunderte sich, nahm den Umschlag in Empfang und riß ihn während des Gehens auf. Wir hatten uns neben einen der großen Blumenkübel gestellt und schauten ihm zu.
    »Eines muß ich den Kollegen lassen, sie wissen immer, wo sie mich erreichen können.«
    »Hast du denn gesagt, wo du hinwillst?«
    »Nicht genau, Suko. Aber uns war bekannt, wo ihr absteigen würdet.«
    Endlich las er die Nachricht. Van Steen hatte wohl mit diesem Text nicht gerechnet, denn er wurde blaß, noch während er las, und er schüttelte dabei den Kopf.
    »Was ist denn los?« fragte ich.
    »Das ist eigentlich für euch. Eine gewisse Jolanda und ein gewisser Rob haben hinterlassen, wo sie zu finden sind. Das sind doch genau die beiden die wir suchen.«
    »Und ob sie das sind!« rief ich. »Wo müssen wir hin?«
    »Gar nicht mal so weit von hier entfernt. Zwischen Amstel und einer der großen…« Er winkte ab. »Es hat sowieso keinen Sinn, wenn ich euch das erkläre. Wir müssen sofort los.«
    »Zu Fuß?«
    »Können wir auch, aber ein Taxi ist schneller. Ich habe meinen Wagen leider nicht dabei. Für ein Auto sind manche Straßen hier einfach nicht

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