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0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirst lieben wie er. Aber das ist nicht Liebe.
    Dazu ist auch dein Elter nicht fähig ... Du wirst nach der Macht streben wie er."
    Prether unterbrach sich. Dann fügte er hinzu: „Was in Tests erst bewiesen werden muß."
    Seine Welt wurde von einer hohen Wand aus Formenergie begrenzt. Dahinter lag Wildnis. Ein Dschungel rund um die Begrenzungsmauer.
    Einen Tagesmarsch im Süden endete der Dschungel. Dahinter kam das zerklüftete und bergige Land aus Lavagestein. Es sah aus wie ein im Fließen erstarrter Brei. Schwarzbraun.
    Löchrig. Scharfkantig. Dazwischen feuerspeiende Kegel. Darüber trieben rußgeschwängerte Wolken.
    Manchmal trieb der Wind sie bis über seine Welt. Es machte ihm kindliche Freude, im Ascheregen zu baden. Prether sah das nicht gerne.
    „So sollte dich dein Elter nicht sehen. Er würde sonst daran erinnert, daß auch er einen starken Spieltrieb hat. Natürlich unterdrückt er ihn. Oder er äußert sich eben in blutigen Arenaspielen."
    „Wann bekomme ich meinen Elter zusehen?"
    „Zuerst die Tests." Prether wechselte sofort das Thema.
    „Willst du dich jenseits der Mauer umsehen?"
    Natürlich wollte er. Er wollte das Unbekannte entdecken.
    Und dazu gehörte auch sein Ich.
    Prether setzte ihn auf einer Lichtung aus. Er ließ sich nieder und beobachtete. Er sah viele Tiere, für die er in seinem Gedächtnis keine Namen fand. Er wußte auch, wieso: Das war nicht die Welt seines Eltern-teils. Er hatte nur einen solchen Elternteil, kurz Elter genannt, obwohl er einem zweigeschlechtlichen Volk entstammte. Aber wie Prether ihm sagte, gehörten nicht unbedingt zwei dazu, um neues Leben zu erschaffen. Man konnte das auch aus sich selbst. Im Grunde genommen war er nicht irgend jemandes Sohn, sondern dessen Ableger.
    Er saß eine ganze Weile nur da. Schließlich wurde es ihm zu langweilig, die fremden Tiere zu beobachten und ihnen Phantasienamen zu geben.
    Er erhob sich und wollte die Lichtung verlassen.
    Aber das ging nicht. Eine unsichtbare Barriere hielt ihn zurück. Unwillkürlich verglich er die Dschungellichtung mit einer Arena.
    Er schärfte seine Sinne.
    Links von ihm war eine Bewegung. Eine zerlumpte Gestalt tauchte auf. Es war ein Lare. Er hatte selbst noch nie zuvor einen Laren gesehen, aber sein Elter hatte ihm alles Wissen über Laren vererbt. Und noch etwas: einen geheimen Haß auf sie.
    Der Lare starrte ihn an. Er wirkte erleichtert.
    „Endlich!" sagte der Lare. „Ich bin gerettet. Ich hätte nicht gehofft, hier auf einen Überschweren zu treffen."
    „Bist du allein?" fragte er, und als der Lare dies bejahte, fragte er ihn, wie er hergekommen sei.
    Aras hätten den Laren verschleppt. Vorher betäubt. Und dann hätte er sich auf dieser unbekannten Welt wiedergefunden.
    „Diese Welt hat einen Namen", sagte er. „Genkoder."
    „Seltsamer Name."
    „Keineswegs. Er kommt von ,Kode der Gene'. Die Aras entschlüsseln hier den Gen-Kode. Dieser Forschungsarbeit verdanke ich mein Leben."
    „Aras?" Der Lare wurde mißtrauisch. Er betrachtete sein Gegenüber genauer. „Aber - bist du nicht Leticron?"
    „Ich habe noch keinen Namen."
    „Ich täusche mich nicht. Du bist der Erste Hetran Leticron."
    Der Lare wich langsam vor ihm zurück. In seinen grünen Augen zeigte sich Begreifen. „Du steckst mit den Aras zusammen, die mich entführt haben. Ist das ein Komplott?" .
    Für ihn klang das verwirrend. Die verwirrung in ihm wuchs, artete in Ärger aus. Wie er die Laren insgeheim haßte!
    Er durfte seinen Haß nur nicht zeigen. Er mußte ihn für sich behalten, um Hotrenor-Taak und die anderen weiterhin zu täuschen, an ihrer Macht teilhaben zu dürfen ... Das waren Informationen, die ihm sein Elter vererbt hatte.
    Aber dieser Lare war allein. Es mußte verhindert werden, daß er seinen Artgenossen davon berichten konnte, was auf Genkoder vor sich ging.
    „Du - ein Verräter, Leticron?"
    Prether und die anderen Aras tauchten auf der Lichtung auf. Zufrieden, wie es schien.
    „Das war ein Test", verriet Prether. „Die Fähigkeit des tödlichen Hasses hast du von deinem Elter ererbt.
    Sehr befriedigend. Er wird stolz sein, wenn er das hört. Die Testergebnisse werden ihm gefallen."
    „Warum habe ich keinen Namen?"
    „Wir müssen erst einen passenden für dich finden."
    Außer dem einen Laren und den unbekannten Tieren jenseits der Mauer hatte er bisher nur Aras zu Gesicht bekommen.
    Plötzlich sah er ein halbes Dutzend Überschwere die Kuppel betreten. Prether hatte ihn kurz vorher geweckt und

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