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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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einer Frisur geschmückt gewesen, aus der die tödlichen Stahlspitzen ragten, mit denen sie den Mord an diesem Zamorra begangen hatte. Jetzt jedoch bedeckte dichtes, schwarzes Haar ihren Kopf, das dringend einer Bürste bedurft hätte. Die Amazone begriff einfach nicht, wie diese Haarpracht in so relativ kurzer Zeit gewachsen sein konnte. Mehr als ein Schulterzucken war ihr die Sache dann jedoch nicht wert.
    Yola verstand die Worte der Amazone überhaupt nicht. Ihr Haar? Was sollte damit sein?
    Als die beiden Frauen den Eingang in die Felskuppel passiert hatten, erkannte Yola, dass der Blick von außen getäuscht hatte. Hier war es alles andere als finster. Woher das Licht stammte, das alles taghell ausleuchtete, konnte sie nicht erkennen. Mit jedem weiteren Schritt veränderte sich die zunächst triste Umgebung, wurde nach und nach lebhafter, bunter… intensive Wohlgerüche kitzelten-Yolas Nase, fremdartige Musik drang an ihre Ohren.
    Die Felswände waren hier bearbeitet -mächtige Teppiche und grellbunte Malereien bedeckten sie. Die Motive allerdings waren auch für eine aufgeklärte Frau der Erde äußerst gewöhnungsbedürftig und teilweise kaum zu ertragen. Sie zeigten Verherrlichungen von brutalster Gewalt und sexuelle Freizügigkeiten, deren Details Yolas Mund weit offen stehen ließen.
    Die Amazone bemerkte das sehr wohl, doch mehr als ein schiefes Grinsen hatte sie für diese Dinge nicht übrig. Sie war eine Kriegerin, kein dummes Lustweibchen.
    Vor einer Doppelflügeltür, die über und über mit geschnitzten Teufelsfratzen bedeckt war, hielt die Amazone schließlich an.
    »Ich werde dich anmelden. Benimm dich, wenn du die kommenden Minuten überleben willst.«
    Yola nahm allen Mut zusammen, fasste den Arm der Kriegerin. »Wer ist es, der mich sprechen will? Worum geht es? Geht es um… mein Kind?«
    Die Amazone schien für einen Moment unschlüssig. Dann schüttelte sie in einer unwirschen Bewegung Yolas Hand von sich ab. »Nicht anfassen, Heulauge. Worum es geht, das weiß doch ich nicht. Und wer dich sprechen will? Nun, du bist noch nicht lange in den Schwefelklüften, aber den Namen der Fürstin der Finsternis wirst selbst du schon gehört haben. Stygia höchstpersönlich erwartet dich. Also sei auf der Hut!«
    Als sich die Flügel der Tür urplötzlich öffneten, war auch die Kriegerin verblüfft. Eine Stimme drang zu ihnen, die gelangweilt schien, in der jedoch unbändiger Wille und Macht mitschwangen.
    »Kommt herein. Ihr habt mich nun lange genug warten lassen, findet ihr nicht auch?«
    Yola sah am Ende des Saales, der sich ihren Blicken als eine reine Geschmacksverirrung darbot, weil in ihm die verschiedensten Stilrichtungen sinn- und planlos vermischt waren, einen Thron stehen, dessen Proportionen Größenwahn verhießen. Auf dem Thron hätte es sich ein Riese bequem machen können, doch die Person, die sich dort gelangweilt-lasziv räkelte, war nicht größer als Yola selbst.
    Mit jedem Schritt, den das Model zurücklegte, konnte sie die Frau deutlicher erkennen.
    Auf der Erde hätte Stygia eine große Karriere machen können, so viel war sicher. Was die Fürstin am Leib trug, war ganz einfach zu vernachlässigen. Vieles wurde von ihrer prächtigen Haarmähne verdeckt… doch längst nicht alles. Ihr Körper war schlicht und ergreifend perfekt zu nennen, ihr Gesicht erinnerte an Darstellungen klassischer Schönheiten, doch es wies eindeutige Züge auf, die von dem Wesen dieser Frau sprachen.
    Yola war keine Psychologin, doch sie war durch die knallharte Schule einer Branche gegangen, in der die Agenturen sich bis auf das Blut bekämpften, in der die Models um Erfolge fighteten, und dabei nicht die Spur von Mitleid oder Gnade an den Tag legten. Die bereits erfolgreichen Frauen verteidigten ihr Territorium mit ausgefahrenen Krallen, während die nachrückenden Mädchen nichts ausließen, um ihnen den Platz streitig zu machen.
    In so einer Branche lernte man schnell -oder man soff ab. Hopp oder topp, es gab keine Alternativen. So hatte auch Yola rasch gelernt, was ein wunderschönes Gesicht über den wahren Charakter aussagte. Nichts! Überhaupt nichts.
    Stygia - denn nur um sie konnte es sich handeln - war leicht zu durchschauen. Sie gab sich nicht einmal die Mühe, sich zu verstellen. Zu groß war ihre Macht, als dass sie so etwas nötig gehabt hätte. Es waren die Augen der Fürstin der Finsternis, die ihre Seele nach außen kehrte… wenn sie etwas wie eine Seele denn überhaupt besaß.
    Sie

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