Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Aus-Yolas unnatürlicher Haarpracht war eine Art Bremsschirm geworden. Yola schrie vor Freude laut auf. Quietly rette ihr womöglich so das Leben - und das seine gleich mit.
    Das Model verstummte abrupt, als ihre Füße plötzlich Boden berührten. Der Fall war gebremst abgelaufen, doch der Aufschlag erwies sich als dennoch unangenehm heftig. Yola wurde nach vorne gerissen, überschlug sich mehrfach, bis sie von einem Hindernis unsanft gestoppt wurde. Ihr rechtes Bein schmerzte heftig, ihre linke Schulter nicht minder stark. Doch sie lebte. Zumindest für den Augenblick.
    Roter Lichtschein drang an ihre Augen. Wie konnte es sein, dass hier in dieser Tiefe Licht zu finden war? Yola stellte die Frage weit nach hinten, denn im Grunde konnte ihr das gleichgültig sein.
    Nun begann sie ihre Umgebung zu realisieren…
    Es war ein mannsdicker Wurzelstrang, der sie so hart abgebremst hatte. Ein Wurzelstrang, der vom Boden aus in die Höhe wucherte, so hoch, das Yola sein Ende nicht sehen konnte. Langsam Heß sie ihre Blicke diesen Ort erforschen. Was sie sah, war nur schwer zu begreifen - denn so etwas gab es doch nur in Märchen oder alten Sagen.
    Sofort fiel ihr die nordische Sage um Yggdrasil ein, den Weltenbaum, der mit seinen drei mächtigen Wurzeln weit in die Ferne reichte.
    Das hier übertraf jedoch jeden Mythos, jede Fkntasiewelt, die sich Menschen in alten Zeiten erdacht hatten. In welche Richtung Yola auch blickte, sie war umringt von Wurzeln, von denen keine einen geringeren Durchmesser besaß als die, mit der sie schmerzhafte Bekanntschaft geschlossen hatte. Es mussten Hunderte von ihnen sein, die alle von einem Zentrum aus in alle Himmelsrichtungen wucherten.
    Dieses Zentrum jedoch war nicht sonderlich groß, vielleicht einen Meter lang, ein Drittel davon breit. In seiner Form unterschied es sich nicht von den Strängen, doch es schimmerte und blitzte, als bestände es aus unendlich vielen winzigen Smaragden, deren Grün sich dauernd in seinen Nuancen wandelte.
    Ein atemberaubend schöner Anblick, doch Yola erkannte sofort, dass sich in den prächtigen Schimmer ein schmutziges Grau gemischt hatte, das dort nicht hingehörte. Es sprach zu ihr von-Tod, Vergehen…
    Das Licht, das ihr diesen Anblick ja erst ermöglichte, kam aus dem beinahe transparenten Boden. Yola erkannte, dass dort unten eine Feuersbrunst wütete, die mit aller Macht versuchte, nach oben zu dringen. Was sie daran hinderte, konnte das Model zwar nicht erkennen, doch-Yola hoffte inständig, dass sich an diesem Zustand nichts ändern würde.
    Die Hitze, die das Höllenfeuer ausstrahlte, übertrug sich auf den Boden unter ihren Füßen. Die junge Frau glaubte zu erkennen, dass sich die Temperatur in den letzen wenigen Minuten ihres Hierseins erheblich gesteigert hatte. Das konnte kein gutes Zeichen sein.
    Vorsichtig berührte Yola Quietly, der sich wieder als Haarteil präsentierte. Sie brauchte keinen Spiegel, musste ihn nicht sehen - es war klar, dass die Anstrengung von vorhin ihn enorm geschwächt hatte. Dazu kam die Hitze, die hier vorherrschte.
    Quietly benötigte dringend ein Bad in kühlem Nass. Yola fiel die Feldflasche ein, die nach wie vor an ihrem Gurt hing. Die Hälfte des Wassers hatte sie dazu benutzt, sich einen Mundschutz zu basteln, der sie vor dem Rauch absicherte. Sie verspürte selbst großen Durst. Ihre Kehle war staubtrocken, doch das war jetzt zweitrangig. Quietly ging vor.
    So gut es ihr möglich war, verteilte sie das restliche Wasser über dem stummen Wesen, das mit einem zufriedenen Vibrieren seinen Dank abstattete. Für eine gewisse Zeit mochte das ausreichen, um Quietly am Leben zu halten. Vorausgesetzt, die Hitze wurde nicht noch unerträglicher, als sie es bereits jetzt war.
    Yola bückte nach oben in den Schacht. Unmöglich, auf diesem Weg wieder an die Oberfläche zu gelangen - dazu hätte sie Flügel ihr Eigen nennen müssen. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als hier unten nach einer anderen Möglichkeit zu forschen. Vielleicht nach einem Gang, der in erträglichem Maße nach oben anstieg. In welche Richtung sie gehen sollte, blieb jedoch ein reines Glücksspiel. Die eine war da so gut oder schlecht wie die andere.
    Um große Pläne zu schmieden blieben ihr jedoch weder die Zeit, noch hatte sie dazu ausreichend Informationen. Deutlich war die Temperatur des Bodens erneut angestiegen. Sie musste sich nun entscheiden. Ohne länger zu überlegen, schritt sie einfach geradeaus los.
    Ihr seid nicht gekommen, um

Weitere Kostenlose Bücher