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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erscheinst, werden auch sie sein, das glaube ich. Und du wirst ihnen nie mehr entgehen können, denn Geister sind unsterblich. Sie sind es ebenso wie du. Unsterblich oder noch unsterblicher als du.«
    »Ja, es gibt sie.«
    »Dann werden sie dich verfolgen, dir auf der Spur bleiben. Sie sind deine Todfeinde.«
    »Sie können mich nicht von meiner Rache abhalten. Auch nicht von eurem Tod. Ich habe mir vorgenommen, euch bei lebendigem Leib zu begraben, und das werde ich tun.«
    Es waren seine letzten Worte, bevor er seinen Spaten anhob und ihn zur Seite hindrückte.
    Es war seine Waffe, und die vier Menschen fragten sich, wie sie einen Toten stoppen sollten…
    ***
    Horace F. Sinclair war im Haus des Küsters zurückgeblieben und hatte auch die Küche nicht verlassen. Für ihn waren die Papiere eine wahre Fundgrube an Informationen gewesen. Er hatte darin geblättert. Sich festgelesen und hatte nicht nur etwas über Uliak und seine Taten gelesen. Auch die anderen Ereignisse, die in Lauder und Umgebung passiert waren, hatten ihn gefesselt, und er war letztendlich zu dem Entschluß gelangt, daß dieser Ort eine interessante Geschichte hatte, auch wenn sie manchmal nicht eben in hellen Farben strahlte, denn es hatte oft genug Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegeben. So waren in früheren Zeiten auch angebliche Hexen hingerichtet worden, und die Umgebung hatte zudem unter den Glaubenskriegen gelitten, denn die Schotten hatten sich stets zum Katholizismus hingezogen gefühlt, wofür das Drama der Maria Stuart das beste Beispiel ist.
    Das Geschehen um Uliak jedoch gehörte zu den düsteren Kapiteln der Geschichte, und es lag nicht mal zu lange zurück, als daß es in Vergessenheit geraten wäre.
    Es war eben menschlich, daß sich niemand mehr daran erinnern wollte, denn was sogenannte unbescholtene Bürger mit ihm gemacht hatten, war einfach Mord.
    Allerdings ein Mord der übelsten Art und Weise.
    Das Lesen hatte ihn angestrengt. Die Blätter waren handschriftlich beschrieben worden, und der ältere Mann mußte einfach eine Pause einlegen.
    Er legte die Notizen zurück auf den Tisch, blickte zum Fenster hin und stellte mit Erschrecken fest, daß der Ball der Sonne doch weitergewandert und auch tiefer gesunken war.
    Erst jetzt kam ihm die Stille so richtig zu Bewußtsein. Sie war irgendwie anders als im Ort, zumindest fand er das. Sie kam ihm bedrückend vor, noch stiller als still, obwohl er diesen Vergleich dumm fand. Möglicherweise lag es auch an der Nähe des Friedhofs, wo selbst das Zwitschern der Vögel nicht mehr zu hören war, das eigentlich zu dieser Jahreszeit dazugehörte.
    Stumme Vögel.
    Warum?
    Die Frage drängte sich automatisch auf, und er suchte zugleich nach einer Antwort.
    Es konnte an dem Unheil liegen, das diese Gegend gestreift hatte.
    Hier war ein untoter Killer unterwegs, und Horace F. Sinclair fiel plötzlich ein, wie allein er war.
    Sein Sohn hätte eigentlich längst wieder zurück sein müssen.
    Warum war er noch nicht gekommen?
    Er schaffte es, den kalten Schauer zu unterdrücken und wollte auch nicht mehr sitzen. So geräuschlos wie möglich stand er auf.
    Seine Beine waren zwar nicht eingeschlafen durch das lange Sitzen, waren sie aber doch steif geworden. Sinclair wünschte sich, einige Jahre jünger zu sein.
    Er wollte gehen, als er Schritte hörte.
    Leise noch, weil sie draußen aufgeklungen waren. Durch das offene Fenster waren die lauter werdenden Echos gedrungen, denn die Person näherte sich dem Haus.
    Sinclair lief zum Fenster. Er schaute zwar hinaus, sah keinen Besucher, denn der hatte das Haus mittlerweile betreten und lief durch den schmalen Flur ebenfalls so vorsichtig, als wäre er fremd hier.
    Sinclair drehte sich um.
    Da stand der andere in der Tür.
    Beiden Männern fiel gleichzeitig ein Stein vom Herzen, als sie sich erkannten.
    »Dundee McGeoff.«
    »Horace F. Sinclair.«
    Sie lachten, atmeten schnaufend aus und zeigten sich gegenseitig ihre Erleichterung.
    McGeoff betrat die Küche. Er sah die Papiere auf dem Tisch liegen und fragte: »Sie haben sie also gefunden?«
    »Es war einfach.«
    »Sicher. Ich habe sie aus dem Versteck hervorgeholt.« Der alte Küster schüttelte den Kopf. Sein Bart zitterte dabei ebenso wie sein schlohweißes Haar. »An diesem Tag kommt alles zusammen, Mr. Sinclair. Sonst passiert hier nichts, aber heute…«
    »Können Sie das erklären?«
    McGeoff setzte sich. Die Flasche stand noch auf dem Tisch. Zwei Gläser griffbereit in einem Regal neben

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