0858 - Horror-Teenie
dabei im Blick behaltend, aber auch die Umgebung.
Wohin wollte sie?
Sie huschte plötzlich fort. Zuerst der Sprung nach links, dann war sie weg.
Conan schaute nach rechts.
Dort stand dieses kleine Schutzhaus, in dem die Arbeiter oft genug ihre Pausen absaßen. Es war nicht mehr als eine windschiefe Hütte. Die Tür war nicht geschlossen. Trotzdem war es so finster, daß er nicht hineinschauen konnte.
Ein gutes Versteck?
Auf seinem Rücken kribbelte es, und er verzog die Lippen. Conan kannte das Zeichen, er wurde noch vorsichtiger und umfaßte den Griff seines Schwertes fester.
Und er sah die Bestie.
Nein, eigentlich nur einen Schatten. Es war der Körper einer Katze, der sich übergroß, wirklich schon in der Größe eines Tigers, auf dem Boden abmalte.
Der Schwanz, der Körper, der Kopf, die Ohren, alles war vorhanden. Er hatte sogar den Eindruck, als wären in den Schatten des Gesichts helle Augen hineingetupft worden.
Was war das nur?
Furcht stellte sich ein. Auf einmal verlor er einen Teil seiner Siegessicherheit, und er drehte seinen Kopf nach rechts, als er aus dieser Richtung ein Geräusch gehört hatte.
Da kam jemand.
Eine Person zeichnete sich im offenen Eingang des kleinen Hauses ab. Ein Mensch - oder…?
Conans Augen weiteten sich. In den folgenden Sekunden wurde sein bisheriges Leben auf den Kopf gestellt. Die Logik spielte bei ihm nicht mehr mit, denn das Wesen griff an.
Conan wußte nicht, was es war.
Ein Mensch, ein Tier?
Er konnte nur noch schreien…
***
Manchmal fuhren und manchmal gingen wir über den Pier, wenn Fitty Jones uns anzuhalten bat, um auszusteigen. Er fuhr mit uns bestimmte Stellen an. Wir lernten Verstecke kennen, die ich nie vermutet hätte. Unter alten Kränen und Aufbauten kroch Fitty herum, aber einen Erfolg erreichte er nicht.
Nicht daß wir sauer gewesen wären, aber wir waren es doch gewohnt, auch mal »zu Potte« zu kommen, und so sprach ich ihn an, als er wieder einmal aus einem Versteck gekrochen war und sich mit beiden Händen einige Spinnweben vom Körper streifte.
»Was suchen Sie eigentlich, Fitty?«
»Den Killer.«
»Das hatten wir uns gedacht. Aber finden Sie es gut, durch irgendwelche Löcher zu kriechen?«
»Nein, das finde ich nicht. Aber etwas müssen wir tun. Wir dürfen die Chancen nicht verstreichen lassen. Der Killer kann sich überall verstecken.«
»Ein Raubtier?«
»Ja, so haben Sie es gesagt. Und ich glaube es. Wobei ich nicht glaube, daß dieses Raubtier bei einem Transport aus irgendeinem Käfig entflohen ist.«
»Schön«, sagte ich. »Was machen wir nun?«
»Wir fahren weiter.«
»Zu einem bestimmten Ziel?« fragte Suko.
Fitty Jones verdrehte die Augen. »Ja und nein. Wir werden uns in einem Gebiet umschauen, das wir bisher noch nicht abgesucht haben. Ist das okay?«
»Wie Sie wollen.«
Wir stiegen wieder ein. Die vier Scheiben des Rover waren offen. Schließlich wollten wir so viel wie möglich von dem hören, was sich an Geräuschen auf dem Pier versammelte.
Es gab immer welche. Nie war es still. In der Ferne wurde noch gearbeitet. Manchmal schrieen auch Katzen, wenn sie miteinander kämpften. Die Dunkelheit verteilte sich wie ein grauer Nebel. Am Himmel waren Wolkenschleier erschienen. Sie nahmen uns die Sicht auf die Gestirne, und über uns sah es aus, als wäre ein Vorhang zugezogen worden.
Ich hatte Fitty noch nicht danach gefragt, ob er die ganze Nacht über durchfahren wollte. Irgendwann, so stand für uns fest, würden wir uns wieder in der Nähe des Homes der Kanal-Ratten aufhalten, denn zwei von ihnen waren schließlich gestorben, was durchaus den Anfang einer Mordserie bedeuten konnte.
Wir rollten parallel zu einem Gleiskörper dahin, hörten nicht weit entfernt das scharfe Lachen einer Frau, und ich tippte automatisch auf das Bremspedal.
»Keine Panik«, sagte der neben mir hockende Fitty. »Das war ein übliches Geräusch vom Bums-Parkplatz.«
»Ach, den gibt es auch?«
»Immer noch.«
»Wäre es nicht sinnvoll, wenn wir uns in dessen Nähe aufhalten würden?« fragte Suko. »Dort sind schließlich Menschen, und das wird auch der Killer wissen.«
»Ich denke anders darüber.«
»Wie und warum?«
Fitty drehte den Kopf. »Dann hätte sich der Killer ja die Opfer vom Parkplatz holen können. Hat er aber nicht. Er hat sich welche aus der Bande der Kanal-Ratten geholt, und ich habe das verdammte Gefühl, daß dahinter ein System steckt.«
»Immer noch die lästige Konkurrenz?«
»Ja, obwohl ich es mir
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