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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seid…«
    Einer der beiden Jungen schnappte sein Maul auf. Er spie eine giftgrüne Ladung Speichel in Gittas Richtung. Beinahe hatte sie der Schleim erwischt, so aber traf er nur den Boden, wo er mit einem Zischen landete. Er war so stark, daß er sogar auf der Oberfläche des Steins eine Schramme hineinbrannte.
    »Ich glaube euch…«
    »Wir haben Hunger!«
    Gitta nickte. »Was wollt ihr essen?«
    Beide kicherten. »Fleisch, viel Fleisch.« Dabei schauten sie die Frauen mit Blicken an, daß den versammelten Frauen die Haare zu Berge standen. Fleisch wollten sie, das konnte vieles bedeuten. Und jede glaubte, daß diese beiden an ihr Fleisch herankommen würden, das stand für sie einwandfrei fest.
    Naomi raffte sich auf. Schwankend und vornübergebeugt blieb sie stehen. Dabei pendelte ihr Körper von einer Seite zur anderen, und die Arme hingen durch.
    Irgend etwas würde geschehen, darüber war sich jede der Anwesenden im klaren. Naomi drehte den Kopf. Ihr Blick flackerte. Der Wahnsinn hatte sich darin ausgebreitet. Bevor noch jemand eingreifen konnte, startete sie mit langen Schritten, rannte quer durch den Raum auf die Tür zu, und niemand hielt sie auf, auch die Zwillinge nicht.
    Im Flur brüllte sie. Dann hörten die Frauen etwas Klirren. Danach wieder die Schritte, und wie eine Furie kam Naomi zurückgerannt, diesmal allerdings bewaffnet.
    Von der Wand hatte sie ein Schwert gerissen. Sie hielt es mit beiden Händen fest, und sie rannte dabei auf ihre Kinder zu. »Ich bringe euch um!« brüllte sie. »Ich bringe euch verdammte Satansbraten um! Ich bin nicht eure Mutter! Ihr seid Kinder von einem Teufel! Ich habe euch nicht ausgetragen, um…« Nach einer kurzen Pause schlug sie zu.
    Die Klinge pfiff durch die Luft, weil Naomi den ersten kleinen Körper zerhacken wollte.
    Das Kind war schnell. Es drehte sich zur Seite, die Klinge huschte an ihm vorbei, sie prallte auf den Boden, wo sie nicht nur eine lange Furche hinterließ, sondern auch einen Funkenregen in die Höhe schleuderte, als sie über das Gestein hinweggezogen wurde. Da griff das zweite Kind ein.
    Und die namenlosen Frauen bekamen etwas präsentiert, das abermals neu für sie war.
    Der Junge sprang gegen die Beine seiner »Mutter«. Bevor sie das Schwert wieder hatte in die Höhe reißen können, wurde sie selbst hochgewuchtet und zu einem Spielball.
    Das Kind demonstrierte seine Kraft. Es wuchtete und schleuderte die Gestalt herum, hielt sie dabei an den Beinen fest, drehte sich noch und ließ Naomi dann los.
    Die junge Frau prallte mehrmals auf. Sie schrie dabei. Das Schwert hatte sie verloren. Durch die Fliehkraft war auch die Waffe in eine für die Frauen gefährliche Flugrichtung geraten. Sie raste auf den Pulk der dunkel gekleideten Gestalten zu, aber sie erreichte ihn nicht, denn eine der beiden Wiegen stand im Weg.
    Da hieb die Klinge mit ungeheurer Wucht hinein, fetzte das Kissen auf, so daß aus der Lücke Federn fliegen konnten, die sich in der Umgebung wie Schneeflocken verteilten.
    Naomi aber lag dicht an der Wand. Sie konnte sich nicht mehr rühren. Mit dem Kopf zuerst war sie dagegen geschlagen, und eine tiefe Bewußtlosigkeit hielt sie umfangen. Aus ihrem rechten Nasenloch sickerte Blut.
    Niemand kümmerte sich um sie. Die Frauen standen wie unter einem Schock. Wieder hatten sie erlebt, wozu die Zwillinge fähig waren. Das waren keine Kinder, das waren nicht einmal Menschen.
    In ihnen steckte die Kraft der Hölle, und man konnte sie nur als Geschöpfe des Teufels bezeichnen.
    Einer ging auf seine Wiege zu. Er hob sie mit Leichtigkeit an und schleuderte sie gegen die Wand.
    Dann gingen die Zwillinge Hand in Hand aus dem Raum und verließen auch die Mauern des Klosters.
    »Jetzt hält sie niemand mehr auf«, flüsterte Gitta. Und selbst in ihren Worten schwang Angst mit…
    ***
    Zwei Tage waren vergangen!
    Der Abbé hatte bei mir gewohnt. Er war von Shao fürsorglich bedient worden, was ihn schon verlegen gemacht hatte, weil er es nicht gewohnt war, daß sich jemand so nett um ihn kümmerte.
    Suko und ich hatten versucht, etwas über Josephiels Erbe herauszubekommen.
    Es war uns nicht möglich gewesen. Auch Bischof Morgan hatte uns nicht viel sagen können. Er bezeichnete sich zwar als einen Experten, was die Engelsforschung anging, und er hatte auch in seinen Büchern den Namen Josephiel gefunden. Ob diese Gestalt jedoch abtrünnig geworden war und ein Erbe hinterlassen hatte, das stand nirgendwo geschrieben. Außerdem gab es innerhalb

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