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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte die Menschen hier ihre Ruhe und waren unter sich.
    Luigi ging über eine Wiese. Hin und wieder traf ein Sonnenstrahl das Sensenblatt und hinterließ ein Blitzen.
    Keine Spur von Tomi.
    Luigis Hals war zugeknotet. Auch wenn er gewollt hätte, es wäre ihm nicht möglich gewesen, den Namen des Tieres zu rufen. Er gab es sich selbst gegenüber nicht gern zu, aber irgendwie hatte er den Hund schon abgeschrieben.
    Im Unterholz bewegte sich etwas!
    Sofort blieb der Mann stehen. Er war nicht sicher, was es gewesen war, und ob überhaupt jemand dahintersteckte, irgendein Lebewesen, vielleicht auch der Wind.
    Seine Gedanken liefen durcheinander. Er war kaum in der Lage, sie in die Reihe zu bekommen. Die Sorge um Tomi peinigte ihn zu sehr, aber den wahren Schrecken erlebte er Sekunden später. Da war dann sein Leben völlig aus den Fugen geraten.
    Ungefähr dort, wo der Wald begann, wirbelte etwas in die Luft. Nicht sehr groß, aber dunkel und klumpig. Der Gegenstand flog einen Bogen, prallte auf, verschwand für einen Moment im Gras, wurde wieder in die Höhe gewuchtet und rollte diesmal auf Luigi zu.
    Der erkannte ihn jetzt.
    Sein Mund öffnete sich.
    Kein Schrei löste sich. Das blanke Entsetzen hatte ihn stumm gemacht. Dicht vor seinen Füßen rollte der Gegenstand aus und kam zur Ruhe.
    Es war Tomis Kopf!
    ***
    Luigi Walter glich einer Salzsäule. Er bemerkte gar nicht, daß Tränen über seine Wange flossen. Er war einfach fertig, er konnte nichts fassen, das Entsetzen hatte ihn überschwemmt.
    Tomi war tot!
    Und nicht nur das. Jemand hatte ihm den Kopf vom Körper gerissen. Ein Mensch, ein Tier? War es eine Bestie gewesen? Ein Fabeltier aus vergangener Zeit, das sich über all die Jahre irgendwo in der Einsamkeit der Berge versteckt gehalten hatte? So etwas wie ein Schweizer Yeti?
    Die verrücktesten Vermutungen schossen ihm durch den Kopf, ohne daß er sie richtig wahrnahm und auch darüber nachdenken konnte. Es hatte sich in den letzten Minuten so vieles verändert. Er stand jetzt hier, hielt die Sense noch fest und schaute auf das blutige Etwas.
    Das war so irreal. Das war er eigentlich nicht, der auf seiner eigenen Wiese stand und diesen Schrecken mit ansehen mußte. Das war ein anderer, er stand daneben und…
    Wer hatte das getan?
    Ein gut hörbarer, langgezogener und auch tiefer Atemzug drang aus seinem Mund. Er wurde von einem qualvollen Stöhnen begleitet, und plötzlich stieg etwas anderes in ihm hoch.
    Eine rasende Wut, die diesen Ausdruck nicht verdiente, denn es war der blanke Haß, in die sich die Wut verwandelt hatte. Haß auf den oder die Mörder, wer immer Tomi dies angetan hatte. Ein wilder, schäumender Haß, etwas, daß er noch nicht erlebt hatte. Es war wie eine gewaltige Welle, die ihn überschwemmt und sogar dafür gesorgt hatte, das die Umgebung vor seinen Augen verschwand.
    Der Rand des Waldes verwandelte sich in eine dunkle Welle, die in die Höhe drang, auch wieder zusammenfiel, so daß Luigi in diesem Augenblick wieder klar sehen konnte.
    Etwas bewegte sich im Unterholz. Er konnte es nicht genau erkennen, ging allerdings davon aus, daß es kein großes Lebewesen war. Zumindest kein Mensch.
    Der Wind war kälter geworden.
    Er brachte etwas Böses mit. Und dieses Böse erfaßte auch ihn. Er wollte töten und den Mörder seines geliebten Hundes ebenso zerstückeln, wie Tomi zerstückelt worden war.
    »Komm her!« keuchte er. »Komm nur her, du verdammtes Etwas! Du verfluchte Bestie…«
    Er kam.
    Gras raschelte als das Etwas heranschlich. Luigi glaubte, an zwei Stellen Bewegungen wahrzunehmen.
    Demnach mußten es zwei Killer gewesen sein.
    Mein Gott! Er bekam eine trockene Kehle. Der große Haß verschwand allmählich. Statt dessen überkam ihn eine gewisse Furcht. Trotz seiner Sense fühlte er sich nicht mehr sicher. Wer es geschafft hatte, seinen Hund dermaßen zu killen, der nahm auch auf keinen Menschen Rücksicht. Sekundenlang war er durch seine Gedanken von der eigentlichen Realität abgelenkt worden. Die aber kehrte zurück, als er die beiden Killer zu Gesicht bekam, denn sie hatten die Deckung des Unterholzes inzwischen verlassen. Durch den leichten Anstieg der Wiese zum Waldrand hin konnte er sie erkennen, und diesmal erwischte ihn erneut ein Schock.
    Luigi konnte es nicht überreißen. Was da auf ihn zukam, durfte es einfach nicht geben, es sei denn, lebende oder ferngesteuerte Gartenzwerge existierten wirklich.
    Ziemlich schnell kamen sie näher. Sie gingen eigentlich nicht

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