0862 - Ssacahs Rückkehr

acht Ablegern zusammengefügten Messingmenschen zerstörte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Aber wenn er jetzt schnell handelte, konnte er Zamorra dennoch vernichten.
    Und Ssacah griff an!
    ***
    Durch Erwärmung oder Vibration zeigte das Amulett für gewöhnlich an, dass in unmittelbarer Nähe Schwarze Magie wirksam wurde. Manchmal, wie jetzt, geschah beides. Auf die Stärke der Schwarzen Magie ließ das allerdings keine Rückschlüsse zu.
    Zamorra vernahm ein seltsam schabendes Geräusch, wie es entstand, wenn ein schuppiger Körper sich bewegte. Da war eine überdimensionale Königskobra! Sie kroch direkt auf Zamorra zu, ein wahres Monster Allein der hoch aufragende Kopf mit dem aufgerissenen Maul war annähernd so groß wie ein ausgewachsener Elefant. Die Giftzähne waren Säbeln gleich.
    Zamorra erstarrte. »Ssacah«, stieß hervor.
    »Genau der!«, zischte der Kobradämon. »Finde dich damit ab und sstirb!«
    »Der Alb träum«, murmelte Zamorra. Es war genau wie in seinem Traum!
    Nicole sah herüber. Sie schrie auf, als sie die Kobra sah, und riss den Blaster hoch. Aber sie kam nicht mehr zum Schuss. Die Schwanzspitze des Dämons wirbelte herum und schleuderte Nicole gegen die Wand. Zamorras Gefährtin sank benommen zusammen, unfähig, ihren Kampf jetzt fortzusetzen.
    Im nächsten Moment schnellte Ssacahs Kopf vor und verschlang Zamorra!
    ***
    Es war tatsächlich wie in Zamorras Albtraum. Das aufgerissene Maul der überdimensionalen Königskobra stülpte sich über ihn.
    Im ersten Moment fürchtete er, von den gewaltigen Säbelzähnen einfach zerbissen zu werden - mit dem Keim infizieren konnte Ssacah ihn ja nicht, und das wusste der Dämon sicher. Aber dann schloss sich das Maul um dem Dämonenjäger, und mit einem kräftigen Ruck wurde er in den Schlund gepresst und in Richtung Magen hinabgewürgt.
    Er konnte sich nicht dagegen wehren. Immer noch schmerzte jede Bewegung teuflisch, und auch die, die Ssacah ihm jetzt durch sein Schlucken und Würgen aufzwang, kamen ihm vor wie das Eintauchen die die Lavaglut eines Vulkans. Er verlor vor Schmerzen fast den-Verstand.
    Dennoch war er in der Lage, sich zu fragen, wieso das Amulett ihn nicht schützte. Immerhin hatte es doch die Schwarze Magie des Dämons angezeigt, als dieser sich in den Raum teleportierte!
    Aber das grün flirrende Schutzfeld baute sich nicht auf.
    Warum nicht?
    »Ich kann es nicht«, meldete sich eine lautlose Stimme in seinem Bewusstsein.
    Das war Taran, das Amulettwesen, das nach der Zerstörung der sechs ersten Amulette und dem Tod seiner Rivalin Shirona in Merlins Stern zurückgekehrt war. »Ich kann dich nicht schützen, weil deine Schmerzimpulse mich überlagern und blockieren.«
    »Die kann ich leider nicht abschalten…«
    »Narr!«, wies Taran ihn lautlos zurecht. »Meinst du, das wüsste ich nicht?«
    Zamorra wurde in die nächste schmerzhafte Bewegung gezwungen. Er versuchte zu schreien, aber da wollte ein Schwall schleimigen Sekrets in seinen Mund eindringen. Auch mit dem Atmen hatte er Probleme. Er schaffte es zwar irgendwie, die Nasenlöcher freizuhalten, indem er verbrauchte Luft hinausschnob und damit den Schleim etwas zurückblies. Aber beim Einatmen war die Masse schon wieder vor seinen Nasenlöchern.
    Und die Luft stank!
    Der Gestank war schon da gewesen, als Ssacah direkt vor Zamorra aufgetaucht war. Und jetzt, im Inneren des Schlangenkörpers, stank es noch weitaus schlimmer. Übelkeit stieg in Zamorra auf, wegen des Gestanks und wegen des Schleimes. Der Drang in ihm, sich zu übergeben, wurde immer stärker.
    Aber das durfte er auf keinen Fall zulassen!
    Nicht nur, dass der Schmerz ihm endgültig die Besinnung rauben würde - er würde dann erst recht nicht mehr atmen können. Und der Gestank würde noch schlimmer sein, mit einer neuen Komponente.
    Atmen…?
    Luft…?
    Woher kam die Luft überhaupt? Sie würde kaum von Natur aus im Schlangeninneren vorhanden sein. Es gab nur eine Lösung: Der Dämon hatte sie mitgeschluckt, als er Zamorra verschlang!
    »Verdammt, Taran, tu endlich was!«
    Das Amulettwesen zögerte mit seiner Antwort. Und die fiel dann niederschmetternd aus.
    »Ich - ich kann nicht! Ich habe -Angst!«
    Er war schon immer ein Feigling gewesen, von Anfang an. Auseinandersetzungen war er immer aus dem Weg gegangen, war lieber geflohen, als zu kämpfen. Das zeigte sich auch nach seiner Rückkehr in Merlins Stern. Er hatte durchaus schon mal alle Funktionen der Silberscheibe abgeschaltet , in der Hoffnung,