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0862 - Ssacahs Rückkehr

0862 - Ssacahs Rückkehr

Titel: 0862 - Ssacahs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Zamorra würde ohne die Unterstützung durch sein Amulett auf eine Auseinandersetzung verzichten.
    Aber dass er ausgerechnet jetzt erneut einen Rückzieher machte und Zamorra damit in extreme Todesgefahr brachte, damit hatte der Dämonenjäger nicht gerechnet. Wenn er keine Hilfe bekam, war er erledigt. Dann war Ssacah doch noch der große Sieger!
    Und Zamorra selbst war nicht in der Lage, sich auf die Amulett-Magie zu konzentrieren und sie einzusetzen. Er hatte genug mit Schmerz und Übelkeit zu tun.
    Oder ging es vielleicht doch?
    »Schalte das Amulett bloß nicht ab!«, forderte er. Er musste einen Versuch wagen!
    Und er sendete die Silberscheibe an Nicole!
    ***
    Ssacah war mit sich zufrieden. Es war ihm tatsächlich gelungen, seinen Todfeind zu erledigen! Er hatte ihn einfach gefressen! Und jetzt wurde er schlicht und ergreifend verdaut.
    Dies war ein Freudentag für den Kobradämon, ein Glückstag! Nie wieder würde es einen Feind wie Zamorra geben. Mit allen anderen wurde er viel einfacher fertig. Auch mit den Begleitern des Dämonenvernichters, der jetzt selbst vernichtet worden war. Sicher würde es immer wieder Menschen geben, die versuchten, ihn zu töten. Aber das war vor Zamorra niemandem gelungen, und es würde nach ihm niemandem gelingen.
    Da war aber auch noch etwas, das Ssacah triumphieren ließ.
    Viele andere Dämonen hatten schon erfolglos versucht, Zamorra zu töten. Die meisten von ihnen waren von Zamorra selbst ermordet worden. Sogar Stygia war an ihm gescheitert, Lucifuge Rofocale, Astaroth, Astardis und all die anderen. Aber ihm, dem Stygia höhnisch herablassend geraten hatte, etwas gegen seinen »Sssprachfehler« zu unternehmen - was glaubte sie denn, wie ihr eigenes Gewäsch in seinen Gehörgängen klang? -, ihm war es gelungen!
    Oh, jetzt würde er doch wieder in ihren Thronsaal vordringen und ihr die Reste Zamorras vor die Füße werfen, die sein Verdauungskanal demnächst ausscheiden würde. Das, was überflüssig war und keine Nährstoffe barg: Skelett und Kleidung, und was eventuell sonst noch stinkend zurückblieb. Und nach der Fürstin der Finsternis war Astaroth an der Reihe.
    Ssacah fieberte schon danach, die dummen Gesichter der beiden zu sehen.
    Lucifuge Rofocale würde ihn belobigen. Und vielleicht würde ihn sogar LUZIFER zu sich rufen, um ihm für die Vernichtung des größten Feindes der Hölle zu danken.
    Schneidender Schmerz ließ ihn zusammenzucken.
    Er bemühte sich, den Kopf so zu drehen, dass er einen Teil seines Körpers betrachten konnte.
    Schwarzes Dämonenblut tropfte auf den Boden.
    ***
    Nicole kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Der Aufprall gegen die Wand hatte sie fast erledigt. Aber nur fast, und allmählich wurde ihr Kopf wieder klar. Ihr Denkvermögen kehrte zurück.
    Nur ein paar Schritte von ihr entfernt lagen die Zwillinge. Sie waren immer noch ohne Besinnung. Raumfüllend war Ssacah, dessen Körper sich in der Mitte des Zimmers zusammenringelte, mit zuckender Schwanzspitze und hin und her pendelndem Kopf.
    Wo war Zamorra? Was war mit ihm passiert?
    Vor ihrem geistigen Auge erschien ein erschreckendes Bild: Ssacah, wie er zuschnappte und Zamorra verschlang!
    »Das verfluchte Biest hat ihn gefressen«, flüsterte sie entsetzt. »Es hat ihn einfach gefressen…!«
    Sicher, es war ihm schon einige Male passiert, dass ihn ein Monster verschluckt hatte. Jedes Mal hatte er sich irgendwie wieder befreien können. Aber da war er auch stets fit gewesen. Diesmal aber… Verdammt, sie hatte doch gesehen, wie schlecht es ihm ging! Er war doch kaum fähig, sich zu bewegen. Wie sollte er sich da befreien, wenn ein kurzes Muskelzucken des Dämons reichte, ihn wieder hinab in den Magen zu pressen, sobald er ein kleines Stück weit gekommen war?
    Diesmal ging aber auch alles schief, was nur schiefgehen konnte!
    Nicole fragte sich, was sie tun konnte. Sie konnte sich selbst ja noch nicht wieder auf den Beinen halten.
    Sie versuchte es noch einmal, sich zu erheben, aber es klappte wieder nicht.
    Da traf etwas ihren Körper.
    Erstaunt sah sie, dass es sich um Zamorras Amulett handelte! Schwarze Flüssigkeit haftete an ihm.
    Und Ssacah gab ein schrilles Fauchen von sich. Nicole sah Schwarzes Blut aus einer Wunde tropfen.
    Im nächsten Moment war das Amulett wieder verschwunden, und Ssacah fauchte erneut!
    ***
    Früher hatte Zamorra das Amulett lediglich zu sich rufen können. Dann kam es zu ihm, selbst über große Entfernungen, und landete in seiner ausgestreckten Hand.

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