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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geist der Persephone kommen? Hatte er sich über Jahrtausende hinweg irgendwo versteckt, um dann eines Tages ein Mädchen namens Jandra Kays zu übernehmen?
    „Sie glauben mir nicht", stellte das Mädchen nüchtern fest, „aber das spielt keine Rolle.
    Sie werden dennoch tun, was ich will."
    „Und wenn ich es nicht tue?" fragte er.
    „Dann werfe ich Sie hinaus", eröffnete sie ihm so hart und energisch, daß er ihr vorbehaltlos glaubte.
    „Also gut", sagte er. „Ich werde versuchen, Hamiller zu erreichen."
    Er beugte sich nach vorn, um das Videogerät einzuschalten, als er den Gleiter entdeck-te. Der Großraumtransporter flog tief unter ihnen. Er befand sich über dem Viktoriasee und bewegte sich mit mäßiger Geschwindigkeit in südwestlicher Richtung.
    „Da ist er", rief Matzlew. „Das ist der Gleiter, den wir suchen."
    „Gehen Sie nach unten", befahl das Mädchen. „Sofort."
    Dieser Aufforderung hätte es nicht bedurft. Der Archäologe verringerte die Geschwindig-keit der Maschine bereits und ließ sie gleichzeitig steil abfallen. Rasch näherte er sich dem Transporter.
    „Ich möchte wissen, warum sie sich soviel Zeit lassen", sagte er nachdenklich. „Das paßt doch nicht zusammen!"
    „Ich fühle, daß Demeter in der Maschine ist", eröffnete ihm das Mädchen. „Nähern Sie sich dem Gleiter von hinten, so daß sie uns nicht sehen können."
    „Was haben Sie vor?" fragte er.
    „Ich werde umsteigen", antwortete sie. „Auf der Oberseite des Lasters befinden sich mehrere Fenster. Ich werde eines davon öffnen und hineinklettern. Alles Weitere ergibt sich dann."
    Matzlew gehorchte, da er den Plan für gut hielt. Er selbst hoffte, auf gleiche Weise in den Lastengleiter zu kommen.
    Er näherte sich dem Großraumtransporter von hinten. Wie ein riesiges, graues Ei wuchs die Maschine vor ihnen auf. Der Archäologe zog den Gleiter etwas höher und paßte die Geschwindigkeit der des Transporters an. Jetzt senkte er die Flugkabine ab, bis er sich etwa einen halben Meter über dem Laster befand.
    Das Mädchen öffnete die Tür. Der Wind zerzauste ihr Haar, doch das störte sie nicht.
    Sie rutschte durch die Tür und hielt sich fest, bis ihre Füße das Dach des Großgleiters berühr-ten. Sie beugte sich weit nach vorn, um vom Fahrtwind nicht weggerissen zu werden.
    Dann kämpfte sie sich bis zu einem Fenster vor. An einem Scharnier fand sie ein wenig Halt.
    Matzlew stieg nun ebenfalls aus. Er erschrak, als er merkte, wie heftig der Wind ihn packte. Für einen kurzen Moment schien es, als würde er umgeworfen. Doch er klammer-te sich an der offenen Tür fest, bis er sich auf die neue Situation eingestellt hatte. Dann kroch er auf allen Vieren zu dem Mädchen hinüber, das inzwischen mit der bloßen Faust das Fenster zerschlagen hatte.
    „Verschwinden Sie", schrie sie ihm zu.
    „Ich bleibe", erwiderte er. „Glauben Sie, ich bin Hamiller gefolgt, um dann doch nicht um-zusteigen?"
    „Ich befehle Ihnen abzuhauen. Niemand wird mich begleiten."
    Matzlew hatte sie erreicht. Er schüttelte den Kopf und streckte die Hand nach dem offe-nen Fenster aus.
    „Machen Sie keinen Unsinn", bat er. „Allmählich wird es ungemütlich hier draußen."
    „Sie begreifen überhaupt nichts", schrie sie. Ihre Augen funkelten zornig. „Sie hätten ge-horchen sollen!"
    Sie stützte sich mit beiden Händen auf, fuhr herum und stieß mit beiden Füßen gleichzeitig nach dem Archäologen. Sie traf Matzlew an der Schulter und schleuderte ihn zur Seite. Der Wissenschaftler rutschte über die glatte Oberfläche des Großraumgleiters. Er schlug mit Armen und Beinen um sich, um irgendwo Halt zu finden, doch vergeblich.
    Das Mädchen blickte ihm nach, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwand. Sie hörte seine verzweifelten Schreie, aber diese ließen sie kalt. Sie hatte keinerlei Schuldgefühle, da sie meinte, Matzlew ausreichend gewarnt zu haben.
    Sie stieg durch das Fenster.
     
    6.
     
    Payne Hamiller blickte die Polizeioffiziere erwartungsvoll an, als sie aus dem Nebenraum zurückkamen. Er glaubte, daß nun die erlösenden Worte kommen würden, mit denen sie ihm mitteilen würden, daß er weiterfliegen durfte.
    Doch er irrte sich.
    Der Videoschirm erhellte sich, und das Gesicht Julian Tifflors zeichnete sich darauf ab.
    Der Erste Terraner blickte ihn überrascht an. Er grüßte freundlich.
    „Was in aller Welt machen Sie in Nairobi?" fragte er dann.
    „Das ist eine lange Geschichte", entgegnete Hamiller, der sich nun wieder völlig unter

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