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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair?«
    »Über ihn sollten wir uns später Gedanken machen. Zunächst einmal müßten wir den Weg finden, der uns Roya näherbringt.«
    Kara stand auf. Sie überließ Myxin gern in diesem Fall die Führung. Es konnte besser sein, denn er war unvoreingenommen. Sie steckte noch zu tief in den Dingen, war persönlich mit ihnen verwachsen und konnte nicht klar denken.
    »Braucht ihr meine Hilfe?« erkundigte sich der Eiserne Engel.
    »Noch nicht«, antwortete Myxin.
    Er war etwas enttäuscht und hob seine breiten Schultern an. Es konnte ihm zwar nicht recht sein, daß er, ein mächtiger Kämpfer aus dem alten Atlantis, zwar lebte, aber zur Untätigkeit verdammt war.
    Das machte ihn unzufrieden, da reagierte er menschlich.
    Kara und Myxin verließen die Hütte.
    Schweigend standen die Steine vor ihnen. Sie glänzten im hellen Licht der Morgensonne, das sie an verschiedenen Seiten aussehen ließ wie Spiegel.
    Nichts wies daraufhin, welch eine Magie in ihnen steckte, und sie sahen aus, als wären sie für alle Ewigkeiten in den Erdboden gerammt worden.
    Es hatte Versuche gegeben, sie zu zerstören, aber die Steine hatten den Attacken widerstanden, und sie waren und blieben die Träger einer unbegreiflichen Magie, die mit Regeln und Gesetzen zu tun hatte, die jenseits der menschlichen Vorstellungskraft lagen. Kara sah nicht mehr aus wie in der Nacht. Sie trug einen engen, gelben Anzug, dazu hohe Stiefel, und sie hatte auch ihren Gurt umgebunden, an dem ihre wichtigste Waffe, das Schwert mit der goldenen Klinge, befestigt war. Es war nicht nur ein Instrument des Kampfes, sondern auch der reinen Magie, denn durch die Kraft der Klinge konnte sie Zeitbrücken herstellen und diese auch überwinden. Kara hatte sich das vorgenommen. Zwischen den Steinen wollte sie hocken und eine derartige Zeitbrücke aufbauen. Möglicherweise gelangte sie so an dasselbe Ziel wie ihre »Schwester« Roya.
    »Hast du dich denn wieder an sie erinnert?« wollte Myxin wissen.
    »Nein, nicht.« Kara fuhr mit der Hand über ihr Gesicht. »Es ist alles wie weggewischt, verstehst du? Als wäre es nie dagewesen, als hätte es uns nicht gegeben.«
    »Das ist seltsam.«
    »Stimmt. Ich muß die gemeinsam erlebten Zeiten mit meiner angeblichen Schwester verdrängt haben, was ich nicht einmal bewußt tat. Aber es ist so.«
    »Dann sollten wir es noch einmal mit der Hypnose versuchen. Nur so können wir zu einer Spur gelangen.«
    Die dunkelhaarige Frau blieb stehen. »Nein, Myxin, nein, das möchte ich nicht. Zumindest jetzt nicht. Erst wenn ich ihren Platz verlassen habe«, sie deutete zu den Steinen hin, »und bei meiner Aktion nichts herausgekommen ist, können wir darüber reden.«
    »Okay, wie du willst.«
    »Ich gehe davon aus, daß Roya eine Spur hinterlassen hat auf ihrer Reise, und daß mir die flaming stones diese Spur auch zeigen können. Das ist meine Hoffnung.«
    Myxin war da skeptischer. »Ist sie in der Lage, auch zu blocken?«
    »Kann sein.«
    »Was würdest du tun, wenn es zuträfe?«
    Sie lächelte ihn an. »Ich müßte wieder zurücktauchen. Möglicherweise entdecke ich in der Vergangenheit etwas, das uns die Gegenwart näherbringt. Es klingt für einen Menschen nicht sehr logisch, aber es ist ein Weg.«
    »Sicher.«
    Beide standen jetzt in der unmittelbaren Nähe der Steine, schwiegen und lauschten dem leisen Murmeln des kristallklaren Bachwassers, das durch das schmale Bett floß.
    Nein, Kara hatte nicht das Gefühl, vor einem Abschied zu stehen, aber sehr weit war sie davon auch nicht entfernt, was Myxin wohl bemerkte. Er fragte sie: »Was bedrückt dich noch?«
    »Alles.«
    »Kannst du nicht genauer werden?«
    Kara überlegte einen Moment, bevor sie fragte: »Kennst du das Gefühl der Angst?«
    »Und wie. Ich brauche nur an die Kämpfe in den früheren Zeiten zu denken.«
    »Nein, nein, das meine ich nicht. Ich denke da an ein anderes Gefühl. Eine Furcht davor, daß gewisse Trauben für dich zu hoch hängen, wenn du sie pflücken willst.«
    »Hm. Ist das deine Meinung?«
    Die Schöne aus dem Totenreich mußte nicken. »So ist es. Ich habe Furcht davor, daß mir Roya überlegen ist. Sie ist eine Person, die kein Erbarmen kennt. Ich habe es zum erstenmal erlebt, als sie die Katze tötete, und sie wird mit Menschen ebenso umgehen wie mit diesem Tier. Ich fürchte mich davor, sie nicht stoppen zu können.«
    Kara klopfte gegen den Gurt. »Trotz meines Schwerts.«
    »So solltest du aber nicht denken. Das könnte deinem Willen im Wege

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