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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen.«
    »Ich weiß es, aber ich kann nicht anders.« Kara seufzte, hob die Schultern und betrat nun das Innere des von den Steinen gezeichneten Quadrats.
    Myxin wartete außerhalb. Er schaute zu, wie seine Partnerin weiterging und dort stehenblieb, wo sich die beiden kaum zu erkennenden Diagonalen kreuzten.
    Dort befand sich das Zentrum, und genau dort blieb Kara stehen.
    Bevor sie ihre Waffe zog, drehte sie den Kopf und lächelte dem kleinen Magier zu.
    Der winkte zurück.
    Dann zog Kara die Waffe.
    Sie hatte dabei tief eingeatmet und schaute für einen Moment auf die goldene Klinge, die im Morgenlicht noch heller strahlte. Erinnerungen durchfluteten sie. Die weit zurückliegende Vergangenheit wurde wieder lebendig. Sie dachte an ihren Vater Delios, einen sehr weisen und magiebegabten Menschen, bei dem sich viele Menschen Rat und Hilfe geholt hatten. Ihr Vater hatte auf der richtigen Seite gestanden und das Böse mit aller Macht bekämpft. Aber er hatte sich später nie um die Person gekümmert, die so leicht als Karas Schwester bezeichnet worden war.
    Ihre Erinnerungen brachen ab, als das Schwert mit der Spitze den Boden berührte. Sie hatte es auf den Punkt gestellt, wo die Diagonalen sich trafen, und Kara schaute für einen Moment noch in die Höhe. Sie sah den Himmel und hörte aus weiter Ferne den Motor eines Flugzeugs. Es war eine kleine Maschine, die sicherlich auch dicht über das Gebiet der Flammenden Steine hinwegflog, wobei weder Pilot noch die Passagiere etwas von dieser Oase sehen würden.
    Kara konzentrierte sich.
    Es war wie immer.
    Sie mußte einfach auf gewisse Dinge eingehen, die vorhanden waren. Reste einer alten Kraft oder Magie, und sie hielt die Augen jetzt halb geschlossen.
    Das Schwert bildete zu ihrem Körper einen schrägen Winkel. Den Kopf hatte sie leicht in den Nacken gelegt, und sie hoffte darauf, daß die Klinge sie nicht im Stich ließ.
    Sie würde all das ausnutzen, was ihr aus Atlantis mit auf den Weg gegeben war, bevor sie schlafend durch die Zeiten getrieben war.
    Kara spürte, daß sich etwas tat.
    Es war ein leichtes Vibrieren der Waffe zu spüren. Auch hatten die Diagonalen ihre Farbe verändert, sie leuchteten in einer geheimnisvoll schillernden Farbe auf, die eigentlich keinen richtigen Grundton hatte und diesen erst bekam, als die Farbe in die vier hohen Steine hineinlief. Dort veränderten sie dann das Gefüge. Die Steine verloren allmählich ihr düster wirkendes Aussehen. Sie nahmen eine rötliche Färbung an, die langsam von unten nach oben stieg.
    Auch Kara befaßte sich intensiv mit der Veränderung. Sie wollte sich ihr voll und ganz hingeben. Wenn so etwas geschah, mußte sie ihren eigenen Willen ausschalten. Ihr Ziel lag noch in weiter Ferne, möglicherweise an dem rätselhaften Schnittpunkt zwischen der Vergangenheit und der Zukunft.
    Durch ihren Körper rann das erste Kribbeln.
    Auch dieses Zeichen war ihr bekannt. Es kam ihr vor, als würde sie sich allmählich auflösen und irgendwann davongetragen werden, hinein in eine andere Welt, wo die Regeln und Gesetze der normalen überhaupt keine Geltung mehr hatten.
    War sie noch da? Hatte sich ihr Körper aufgelöst?
    Kara wußte es selbst nicht. Sie wollte auch ihre Augen nicht mehr öffnen, um nachzuschauen, ob der Kontakt mit dem Boden noch vorhanden war. Das war jetzt alles so unwichtig geworden. Ihr Ziel lag woanders, ganz woanders…
    Sie nahm auch den Strom der Kraft auf, die von der Spitze des Schwerts in die Höhe rann und hinein in ihre Hände floß, um sich dann auszuweiten.
    Ihr Körper zitterte.
    Zumindest kam es ihr so vor, nicht aber dem sie beobachtenden Myxin. Er hatte einen anderen Eindruck bekommen, denn Karas Umrisse waren längst nicht mehr so fest.
    Sie zirkulierten, sie standen kurz davor, sich aufzulösen, und die Farbe in den Steinen hatte sich verdichtet. Jetzt machten sie ihrem Namen alle Ehre, sie waren zu den flaming stones geworden, als steckte in ihnen ein erstarrtes Feuer.
    Kontakt!
    Leiten…
    Das alles wünschte sich Kara. Sie wollte in die Vergangenheit oder in die Ebene hineintreiben, wo sich die Zeiten trafen und ihre »Schwester« möglicherweise schreckliches Unheil anrichtete. Davon aber war sie noch weit entfernt, denn jeder ihrer Vorstöße wurde abgeblockt. Immer wenn sie dachte, den Punkt gefunden zu haben, mußte sie einen Rückzieher machen. Etwas hinderte sie daran.
    Kara hielt die Augen geschlossen. Aber die Magie machte es möglich, daß trotzdem hin und wieder

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