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0864 - Friedhof der Vampire

0864 - Friedhof der Vampire

Titel: 0864 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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wegnahm! Die Hand warf es sofort ein paar Meter zur Seite.
    Während er sich mit seinen Hilfsmitteln befasste, hatte sich jemand lautlos an ihn herangeschlichen. Das passierte ihm auch nicht oft.
    Er fuhr herum, wollte zugleich einen Karateschlag ansetzen - und stoppte die Armbewegung abrupt.
    Da stand Teri Rheken, die Silbermond-Druidin. Ein traumhaft schöner Körper, nur mit ihrem Stirnband und den Blumen bekleidet, wie er sie in seinem Traum gesehen hatte. Das hüftlange, goldene Haar umwehte sie. Sie lächelte Zamorra an, versonnen, wie es schien.
    »Teri, was soll das alles?«, fragte er.
    Sie antwortete nicht.
    Er griff nach ihrer Schulter, schüttelte sie. »He, ich rede mit dir! Bist du stumm geworden?«
    Sie schwieg immer noch und sah ihn nur an.
    Und dann, ganz plötzlich, kam Bewegung in sie.
    Sie warf sich an ihn, umschlang ihn mit den Armen - und biss zu! Er fühlte, wie die spitzen Zähne in seinen Hals drangen, die Schlagader aufrissen. Er hörte das Saugen und Schmatzen, mit dem die Druidin von seinem Blut trank.
    »He, lass das!«, brüllte er. »Bist du wahnsinnig?«
    Nein, das war sie nicht, aber eine Vampirin!
    Jetzt schlug er doch zu, traf ihre Achseln, hebelte damit ihre Arme zurück. Zwei weitere Schläge rechts und links in Nierenhöhe zeigten, dass sie durchaus menschlich reagierte; sie krümmte sich zusammen und taumelte beiseite.
    Dann begann sie zu laufen, zum Tor in der Mauer, die den Friedhof umgab.
    Zamorra folgte ihr ein paar Meter weit, stoppte aber vor dem Tor, durch das Teri hindurchlief und dann zwischen Gräbern und Stelen verschwand.
    Warum benutzt sie nicht den zeitlosen Sprung? Funktioniert Druiden-Magie hier etwa auch nicht?, fragte er sich.
    Er fasste nach seiner Halswunde. Sie begann sich bereits wieder zu schließen. Aber Flecken auf Hemdkragen und Anzug blieben nicht aus.
    Seine makabre Spöttelei von vorhin fiel ihm wieder ein, jemand könne ihn vielleicht zum Vampir machen. War er doch ein Unheilsprophet geworden?
    Und ausgerechnet Teri machte ihn zum Vampir?
    »Das ist doch nur wieder ein Albtraum«, murmelte er. »Das ist alles gar nicht passiert. Es kann ja auch nicht passiert sein, weil Teri in Wirklichkeit keine Vampirin ist!«
    Er ging zu seinem Amulett und hob es auf. Ein weiterer Versuch - und es ließ sich tatsächlich aktivieren!
    Zamorra konzentrierte sich darauf, erneut ein Weltentor zu schaffen. Es tauchte direkt vor ihm aus dem Nichts auf, und er sprang hindurch zum Château Montagne.
    ***
    Während des Transports spürte Nicole bereits, dass sie Zamorra verlor. Im nächsten Moment fand sie sich in einem Raum zwischen den Regenbogenblumen wieder, den sie gut kannte. Das war der dimensional verschobene Keller im Palazzo Eter-
    nale , den ursprünglich die DYNASTIE DER EWIGEN angelegt hatte. Von der gesamten Einrichtung und dem Arsenal war allerdings nach diversen Angriffen und Attacken nicht viel übrig geblieben.
    Zamorra war verschwunden.
    Ihn hatte seine Blume also zum Friedhof der Vampire versetzt, Nicole dagegen nicht. Trotz Körperkontakt und eigener Blume. Das hieß, diese Blumen reagierten nur auf Zamorra und auf niemanden sonst.
    Das gefiel ihr gar nicht. Sie hatte gehofft, ihrem Gefährten helfen zu können. Aber das wurde ihr verwehrt.
    Plötzlich sah sie eine weitere Blume am Boden liegen.
    »Da hat wohl jemand sehr gründlich gearbeitet«, stellte sie fest. »Wo überall mögen die verflixten Dinger noch verteilt sein?«
    Sie nahm den Blaster und schoss auf die Blume. Die loderte kurz auf und zerfiel zu Asche.
    »Kein besonders hoher Brennwert…«
    Was sie etwas wunderte, war die Anspruchslosigkeit der Blumen. Scheinbar brauchten sie nicht einmal Wasser. Jene, die Zamorra benutzt hatte, hatte die ganze Nacht über im Keller gelegen und war nicht welk geworden. Und die Spinnen, die sich normalerweise für alles interessierten, waren ihr ferngeblieben.
    Nicole überlegte, was sie tun konnte. Zamorra zu folgen, war unmöglich. Aber hatte er in seinem Traum nicht Teri Rheken gesehen?
    Wo auch immer sie sich gerade aufhielt - vermutlich wusste Gryf es.
    Oder er konnte es über die Bildkugel in Merlins Saal des Wissens herausfinden.
    Also benutzte Nicole die Regenbogenblumen erneut. Diesmal war Gryfs kleine Hütte auf der Insel Anglesey ihr Ziel.
    ***
    Zamorra schrie. Der Sprung durch das Weltentor, der eigentlich blitzschnell vonstatten gehen sollte, dauerte eine Ewigkeit! Oder kam ihm das nur so vor?
    Er konnte nur noch verschwommen sehen. Wie

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