0864 - Friedhof der Vampire
der einen Hand einen Hammer und in der anderen einen Pflock.
Die anderen Skelette rannten so unfassbar schnell davon und durch das Tor hinaus, dass sie nicht einmal zu sehen waren.
Stygia erlaubte sich ein Lächeln.
Zamorras Ende war gekommen.
***
Direkt neben Nicole tauchten Skelette auf. Es schien, als kämen sie aus dem Nichts. Sofort griffen sie die Französin an. Nicole wehrte sich mit blitzschnellen Karateschlägen.
Zamorra kam nicht dazu, ihr zu helfen. Er wurde selbst von Gerippen attackiert. Durch den Angriff auf Nicole war er abgelenkt und kam nicht dazu, sich so zu wehren wie gewohnt. Eines der Skelette konnte er so treffen, dass er ihm die Wirbelsäule zerschmetterte. Aber zwei andere warfen ihn zu Boden. Heftige, schmerzhafte Tritte ließen ihn sich zusammenkrümmen.
Er stöhnte auf und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Während er versuchte, sich wieder aufzurichten, kassierte er weitere Treffer. Sie setzten ihm so zu, dass er nicht mehr zurückschlagen konnte.
Ein letzter Treffer am Kopf versetzte ihm den Rest. Die Knochenfinger wirkten wie ein Schlagring. Blutend sank Zamorra wieder in sich zusammen.
Zwei packten ihn und zerrten ihn zum Friedhofstor. Wie durch einen Schleier sah er die blumenumrankte Teri Rheken, und neben ihr stand ein Knochenmann, der Hammer und Pflock in den Händen hielt. Er zeigte, wie auch die anderen, Vampirzähne.
Natürlich, wen gab es auf einem Friedhof der Vampire? Tote Vampire, die hier ihre Gräber gefunden hatten!
Zamorra wollte schreien, aber er schaffte es nicht. Er dachte an das, was die Amazone Nicole gesagt hatte - dass er hier sterben sollte.
Überhaupt, Nicole - was war mit ihr? War sie auch niedergeschlagen worden? Hatte man sie vielleicht einfach ermordet?
Er wollte sich nach ihr umsehen, aber es gelang ihm nicht. Er war zu erschöpft.
Die beiden Skelette, die ihn hierher geschleppt hatten, ließen ihn einfach fallen.
Er wollte sein Amulett einsetzen. Aber ihm fehlte die Konzentration. Es gelang ihm nicht einmal, es von der Halskette in seine Hand zu rufen.
Und von allein wurde es nicht aktiv. Entweder blockte der Feigling Taran, das Amulettbewusstsein, alles ab, oder es sah in Zamorra einen Vampir, in den Knochenmännern Vampire… und gegen gleichartige Magie hatte es sich noch nie einsetzen lassen.
Er sah die Goldhaarige. »Teri«, flüsterte er. »Lass es nicht zu!«
Sie antwortete nicht.
Der Knochenmann neben ihr beugte sich über Zamorra. Er sah die Vampirzähne in seinem Gebiss. Gelassen setzte er den Pflock an.
»Nein!«, schrie Zamorra.
Mit einem kraftvollen Schlag trieb das Skelett den Pflock in Zamorras Herz.
***
Nicole wehrte sich gegen die Knochenmänner. Sie hatte keine Zeit, nach Zamorra zu sehen. Ob er mit den Skeletten fertig wurde oder nicht. Sie hatte genug damit zu tun, sich die Untoten vom Leib zu halten. Sie sah die Vampirzähne.
Irgendwie schaffte sie nicht richtig, die Knöchernen unter Kontrolle zu halten. Die wichen ihren Karateschlägen aus und nahmen ihn damit ihre Wucht. Ihrerseits schlugen sie mit aller Härte zu. Sie hatten sich sehr schnell auf Nicoles Kampfstil eingestellt.
Immer wieder musste sie schmerzhafte Treffer hinnehmen. Plötzlich strauchelte sie und stürzte. Sofort waren zwei der Skelett-Vampire da und hielten sie mit übermenschlicher Kraft so am Boden fest, dass sie sich nicht mehr aus ihren Griffen befreien konnte. Jede Gegenwehr wurde sinnlos.
Ein dritter Knochenmann beugte sich über sie. Sein Gebiss näherte sich ihrem Hals. Und dann biss er zu!
Da hätte sie beinahe schallend gelacht.
***
Stygia verfolgte den Kampf gegen Zamorra und seine Gefährtin interessiert. Die beiden waren von der Schnelligkeit ihrer Gegner überrascht worden, jetzt zahlten sie den Preis dafür. Nach kurzem Kampf wurden sie niedergeschlagen und waren nun wehrlos.
Die Fürstin war gespannt darauf, was jetzt kam.
Der Vampir-Zamorra wurde gepfählt!
Es war der Dämonin ein wahres Vergnügen. Eines, auf das sie viele Jahre gehofft hatte!
Ihr Erzfeind Zamorra starb!
Der Pflock drang tief in seinen Körper, in sein Herz. Selbst wenn er nicht vorher zum Vampir gemacht worden wäre, hätte das ihn umgebracht.
Der Knochenmann, den Hammer noch in der Hand, erhob sich wieder. Er zeigte der Goldhaarigen die Zähne, das Äquivalent eines Lächelns.
Ein paar Meter weiter wurde Duval soeben gebissen und der Keim in sie übertragen.
»Sie wird ihr Grab neben dem Zamorras finden«, versprach die
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