Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
paralysierten Männer, die auf dem Boden lagen, und erinnerte sich an die Worte des Ilts. Dies waren die Männer Gavro Yaals. Er hatte sie geschickt und zu einem Überfall auf Joscan Hellmut veranlaßt. Damit war er, so schloß Goare, der Mann, der für alles verantwortlich war.
    Er beschloß, ganze Arbeit zu leisten. Er wollte Joscan Hellmut nicht nur befreit haben, sondern den Sicherheitsorganen der SOL auch den Verantwortlichen präsentieren.
    Er blickte seine Untergebenen an. Es waren alles junge Männer. Keiner von ihnen war älter als zweiundzwanzig Jahre. Alle waren auf der SOL geboren. „Kennt einer von euch einen Mann namens Gavro Yaal?" fragte er.
    Die Männer blickten ihn verdutzt an. Seine Worte verschlugen ihnen die Sprache. Sie konnten sich nicht vorstellen, daß irgend jemand an Bord Yaal nicht kannte. „Los doch, los!" befahl Goare drängend. „Glaubt ihr, ich will bis morgen warten? Wer ist Gavro Yaal, und wo finde ich ihn?"
    Pete Andrew trat vor. Er strich sich das blonde Haar aus der Stirn. „Ich bringe Sie zu ihm", erklärte er stolz. „Es wird Ihnen ein Vergnügen sein, ihn kennenzulernen."
    Orson Goare hatte eine heftige Entgegnung auf der Zunge, doch dann bemerkte er das Leuchten in den Augen der Männer. Er begriff. Gavro Yaal war offenbar ein Mann, der bei ihnen das höchste Ansehen genoß, obwohl er in so krasser Weise gegen die Schiffsordnung verstoßen hatte. „Okay, Andrew", sagte er. „Sie bringen mich zu Yaal. Die anderen bleiben hier und bewachen die Paralysierten. Informieren Sie die Hauptleitzentrale, daß keine Gefahr mehr für Joscan Hellmut besteht. Kommen Sie, Andrew."
    Seine Untergebenen, die die erklärenden Worte Guckys am Interkom nicht gehört hatten, gehorchten. Orson Goare eilte mit Pete Andrew davon. Er sprach kein Wort mit dem Solgeborenen, und er dachte auch nicht an Gavro Yaal. Vielmehr verdrängte er alle Gedanken an ihn, weil er hoffte, daß Gucky dann nicht auf ihn aufmerksam wurde. Er konzentrierte sich auf die Konstruktion eines neuen Trainingsgeräts, mit dem der Zweikampf mit einem Dagor-Kämpfer simuliert werden konnte. Dabei vertiefte er sich derartig in seine neuen Ideen, daß er verstört aufschreckte, als Andrew ihm eröffnete: „Wir sind da."
    Eine Tür glitt zur Seite, und Orson Goare blickte auf ein mit Pflanzen bedecktes Oval, über dem Spielzeuggleiter in verschiedenen Flugebenen hin und her rasten. Ihm gegenüber stand ein unscheinbarer Mann mit hellblonden Haaren, bräunlichen Augen und einem pausbäckigen Gesicht. „Das ist Gavro Yaal", sagte Andrew. „Okay", versetzte der Ausbilder, nachdem er in die Wirklichkeit zurückgefunden hatte, „wenn Sie Gavro Yaal sind, dann sind Sie verhaftet. Kommen Sie mit."
    „Was?" rief Pete Andrew stammelnd. „Aber das können Sie doch nicht tun, Sir."
    Gavro Yaal lächelte. „Halten Sie den Mund, junger Mann", sagte er. „Wenn der Mann mich verhaften will, dann ist es selbstverständlich, daß Sie sich jeglicher Äußerung enthalten."
    „Sie werden Ihre Disziplinarstrafe bekommen", verkündete Goare ärgerlich. Er streckte den Arm aus. „Und jetzt verschwinden Sie. Aber flott, Andrew!"
    „Gehorchen Sie", bat Gavro Yaal milde. „Ich denke gar nicht daran", rief Andrew. „Ich werde nicht zulassen, daß man Sie in dieser Weise demütigt."
    Er ließ seine Hand auf den Kolben seines Paralysators fallen, doch er hatte Orson Goare weit unterschätzt. Die Faust des Ausbilders zuckte so schnell hoch, daß Andrew sie nicht einmal sah. Krachend landete sie an seinem Kinn und warf ihn zu Boden.
    Goare riß seinen Paralysestrahler hoch und fuhr herum.
    Gavro Yaal war verschwunden.
    Fluchend versuchte der Ausbilder auf das Gleiteroval zu steigen, doch als er sah, mit welcher Geschwindigkeit die winzigen Fluggeräte vorbeiflitzten, verzichtete er darauf. „Kommen Sie heraus, Yaal", rief er. „Ich bin doch schon dabei", antwortete ihm eine dumpfe Stimme.
    Orson Goare blickte nach unten. Er sah die Hände Yaals unter der Pflanzenplatte hervorkommen, fühlte sich bedroht und paralysierte den Wissenschaftler. „Na also", sagte er zufrieden, als er Yaal unter der Platte hervorzog.
    Er warf sich den Wissenschaftler über die Schulter, bückte sich, nahm eine Hand Andrews und schleifte diesen hinter sich her über den Gang. So eilte er mit der doppelten Last zum nächsten Antigravschacht und stieg in diesem drei Decks auf. Dann erreichte er einen unbewachten Sicherheitstrakt, in dem es mehrere Kabinen gab, die nur

Weitere Kostenlose Bücher