0877 - UFO-Gespenster
Präsenz der Polizei auf.
Verhältnismäßig viele Fahrzeuge patrouillierten durch die Straßen, aber es waren keine Männer der Highway Police, diese hier sahen aus wie Soldaten, und Abe verstand meinen schiefen und fragenden Blick schon richtig, den ich ihm zuwarf.
»Deine Gedanken sind richtig, John. Das sind keine Polizisten, sondern Sicherheitsleute.«
»Vom Camp?«
»Keine Ahnung.«.
Ich beließ es dabei, und wir wurden auch nicht gestoppt. Wahrscheinlich fielen wir nicht auf, und so rollten wir ungehindert in eine Nebenstraße, wo sich das Motel befand. Ein flaches Haus mit zahlreichen Zimmern. Die Türen sahen alle gleich aus. Sie wirkten wie Zufahrten zu Garagen.
Abe erledigte die formellen Dinge. Als er zurückkehrte, hielt er drei Schlüssel in der Hand. Unsere Räume lagen nebeneinander. Ich wohnte in der Mitte.
Suko schaute auf die Uhr. »Wann?« fragte er.
»Wie lange braucht ihr?«
»Für was?«
»Duschen, vielleicht etwas essen…«
»Eine Stunde?«
»Einverstanden. Ich könnte euch das Essen aufs Zimmer bringen lassen. Sie machen hier Tacos und Hamburger.«
»Tolle Auswahl«, murmelte ich.
»Mehr kannst du nicht erwarten.«
Ich erwartete auch nicht viel von dem Zimmer. Da hatte ich auch recht. Zwar war es sehr geräumig, aber der giftgrüne Teppich tat schon meinen Augen weh, und Suko, der ebenfalls einen Blick hineingeworfen hatte, meinte »Hier möchte ich auch nicht alt werden.«
Das konnte ich ihm nachfühlen. »Was sagst du?« fragte er.
Ich ging einige Schritte in den Raum hinein. »Kann man hier überhaupt etwas sagen?«
»Ich denke schon. Die Präsenz der Sicherheitskräfte zeigt, daß etwas geschehen sein muß.«
»Okay. Und was?«
»Das gleiche wie in London?«
Ich hob die Schultern. »Möglich, aber auch anders. Noch stärker, denke ich.«
Suko meinte: »Dieser Buchautor, von dem Abe gesprochen hat, hat hier in Los Alamos gelebt.«
»Möglich.«
»Und hier ist er auch umgekommen.«
»Kann sein.«
»Unter welchen Umständen…?«
»Das liegt auf der Hand. Ich denke, daß er ebenso umkam wie Polly und Dean. Er kann sich zerrissen haben, und aus seinem Leib strömte es nicht, weil er zuvor mit dem Licht Kontakt gehabt hat.«
»Genau das ist das Problem, Suko, das Licht.« Ich holte mein Kreuz hervor. An den Enden war es noch immer deformiert. »Ich will herausfinden, was es damit auf sich hat. Da kann hundertmal von nationaler Sicherheit die Rede sein, meinetwegen können auch tausend UFOs gelandet sein, mir will es nur nicht in den Kopf, daß diese Kraft aus der Zukunft mein Kreuz unter Kontrolle kriegt. Da muß noch etwas anderes dazwischen gewesen sein.« Ich ließ das Kreuz wieder verschwinden. »Eine uralte Magie, vom Ursprung her, was weiß ich…«
Suko lächelte mich schief an. »So leid es mir tut, ich kann dir keine Antwort geben.«
»Weiß ich.«
»Bis gleich dann.« Er verschwand winkend nach draußen.
Ich schloß die Tür und inspizierte die Dusche. Auch da gefielen mir die Farben nicht. Der Raum war nicht gekachelt, nur gestrichen, und der Fußboden war mit einem Kunststoff belegt, auf dem sich ein Noppenmuster abzeichnete.
Aber die Klimaanlage funktionierte, und das war die Hauptsache. Ich duschte mich, bestellte danach einen Hamburger und eine Büchse Bier. Mit dem frugalen Mahl und dem Getränk ging ich zu Suko, wo bereits Abe Douglas wartete und ebenfalls auf einem Hamburger herumkaute. Suko hatte sich einen mit einem scharfen Zeug gefüllten Pfannkuchen bestellt.
Ich setzte mich auf das Bett. »Hast du schon einen Plan, Abe?«
Douglas kaute und hob die Schultern. Dann wies er auf einen kleinen Tisch. Dort lag eine ausgebreitete Karte.
»Was soll ich damit?«
»Das Camp suchen.«
»Wieso? Ich denke, es ist nicht eingezeichnet.«
»Eben, John, es ist nicht da. Wir werden fahren, wir werden auf die Karte schauen und auf einen Zufall hoffen.«
»Das meinst du?«
»Klar.«
»Man wird uns sehr schnell anhalten«, bemerkte Suko. »Wenn schon hier im Ort einige Fahrzeuge patrouillieren, wird es in der Nähe des Camps kaum anders sein.«
»Eben.«
Ich warf Abe einen Blick zu, dann Suko, und fragte: »Moment mal, das hört sich an, als würden wir in eine Falle fahren.«
»So ähnlich«, gab der G-man zu und sprach weiter, während der die letzten Bissen schluckte. »Die Sache ist doch so. Irgend etwas ist geschehen. Ich weiß nichts Genaues, ihr ebenfalls nicht, aber wir spüren es. Hier muß etwas Unheimliches und auch Unerklärbares
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