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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Halloween-Kinder war verstummt oder klang hin und wieder nur in der Ferne auf.
    Menschen sah ich weder auf der Straße noch auf den Gehsteigen. Die Erwachsenen blieben in den Häusern. Sie warteten auf den »Besuch« der Geister, und sie würden diese Geister mit kleinen Gaben beglücken.
    Mich und meinen Wagen umfloß der Dunst. Obwohl ich sehr langsam fuhr, war es für mich schwer feststellbar, wo sich die einzelnen Bauten befanden. Ich sah Häuser, Gärten, ein Gasthaus dann wurde die Straße etwas breiter und führte ins Zentrum.
    Ich rumpelte mit dem Wagen über das Kopfsteinpflaster, entdeckte ein Gasthaus mit dem Namen »Goldener Hase« und sah dahinter den Turm einer Kirche aufragen.
    Für mich war dieser Teil von Quindon das Zentrum, und hier stoppte ich auch.
    Parkplätze gab es genug. Ich drückte die Tür wieder zu. Vom Sitzen war ich etwas steif geworden.
    Der Dunst berührte mein Gesicht wie ein langes feuchtes Tuch.
    In der Gaststätte brannte noch Licht. Dort würde man mir sicherlich meine Fragen beantworten können, doch das war nicht mehr nötig. Als ich mich zur anderen Seite hindrehte, sah ich das Schimmern an einer Hauswand. Dort fiel das Licht einer Außenleuchte auf ein Schild mit der Aufschrift POLICE. Ein Lächeln zucke um meine Lippen. Ich war froh, von dort aus telefonieren zu können und hatte mich auch auf der Fahrt entschlossen, Suko nach Quindon zu holen.
    Mit normalen Schritten ging ich auf den Eingang der kleinen Polizeistation zu. Sie war so typisch für viele in unserem Land. Ein Backsteinhaus, unten die Dienststelle, darüber private Räume.
    Nicht nur das Außenlicht brannte, auch im Flur war es hell. Das sah ich, weil die Tür offenstand. Ich nahm die drei Stufen und betrat einen kleinen Flur.
    Vor mir lag ebenfalls eine offene Tür. An der rechten Seite führten die dunklen Stufen einer Holztreppe in die Höhe.
    Hinter der zweiten Tür befand sich das Dienstzimmer des Konstablers. Ich wunderte mich schon darüber, daß dort kein Licht brannte, wurde vorsichtig, blieb auf der Stelle stehen, und ein nicht eben angenehmer, aber mir bekannter Geruch erreichte meine Nase. Auch ein leises Surren war zu hören.
    Ich machte Licht!
    Plötzlich schwankte die Umgebung vor meinen Augen. Mein Magen wurde steinhart. Das Licht war nicht grell, mir kaum es nur so vor, und ich wußte plötzlich, was da gesummt hatte. Drei dicke Fliegen, die über einer auf dem Boden liegenden Blutlache tanzten…
    ***
    Ich lehnte mich gegen den Türpfosten. In meinem Kopf klopfte es. Ob es die Schmerzen waren oder nicht, konnte ich nicht feststellen, jedenfalls kam ich mir vor, als wäre ein Teil des Bodens unter meinen Füßen weggezogen worden.
    Ich schwamm auf dem Fußboden und brauchte einige Zeit, um wieder in die Realität zurückzufinden.
    Sie war grausam genug!
    Das Blut stammte von einem toten Kollegen. Er lag in der Nähe seines Schreibtisches am Boden, und sein Körper, halb bedeckt von zerrissener Kleidung, war mit Wunden übersät. Mein Erscheinen hatte die grünlich schimmernden Schmeißfliegen aufgeschreckt. Ich sah und hörte sie nicht mehr.
    Dafür drang das entfernte Singen an meine Ohren.
    »Halloween… heute ist Halloween…«
    Ja, verdammt, heute war Halloween! Ich stand da, ohne mich zu rühren. Der Schock saß tief, verdammt tief, und vor meinen Augen erschien ein Gesicht.
    Glatt, bösartig, kaum Haare auf dem Kopf und kalte, bestienhafte Killeraugen.
    Das war der Killer.
    Und er befand sich im Ort. Er hatte seine erste schreckliche Tat begangen.
    Wie hatte ihn der Gefängnisdirektor noch bezeichnet? Mörderisch, ja, er war mörderisch.
    Ein Mensch? Eine Bestie? Ein Teufel?
    Wahrscheinlich alles zusammen. Diese Killer waren mir nicht neu, ich kannte sie, aber ich war immer wieder überrascht und erschreckt, wenn ich mit ihren Taten konfrontiert wurde.
    Nur allmählich wich meine Starre. Ich ging die ersten Schritte in das Dienstzimmer hinein und machte einen größeren Bogen um die Blutlache. Auf keinen Fall wollte ich hineintreten.
    Die Schreibtischplatte war halb leergeräumt. Es hatte also einen Kampf gegeben, in dem der Konstabler unterlegen war. Auf seinem Gesicht zeichnete sich noch das Grauen ab, das er in den letzten Sekunden seines Lebens erlebt hatte.
    Neben ihm ging ich in die Hocke. Mit den Fingern berührte ich seine Wange. Sie war noch warm.
    Lange konnte der Mann noch nicht tot sein. Aber sein Killer hatte Zeit genug gehabt, vom Tatort zu verschwinden und sich zu

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