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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstecken.
    Ein mörderischer Teufel in Quindon. Es wollte mir nicht in den Kopf, es durfte nicht wahr sein, nicht in dieser Nacht, in der die Kinder unterwegs waren. Für den grausamen Killer eine leichte Beute, denn sie waren wehrlos. Auch der Konstabler hatte es nicht geschafft, gegen Natas anzukommen. Er hatte sich seinen Namen zu recht ausgesucht.
    Das Telefon stand noch auf dem Schreibtisch. Ich rückte es ein wenig zur Seite, weil ich beim Telefonieren nicht unbedingt einen Blick auf die Leiche werfen wollte. Mein Finger zitterte beim Drücken der Tastatur. Ich wählte Sukos Nummer und hoffte, daß er zu Hause war.
    Shao war am Apparat. »Ah, du bist es, John.«
    »Ja, gib mir Suko.«
    »Sofort.« Am Klang meiner Stimme hatte sie erkannt, daß ich nicht eben fröhlich war. Ich setzte mich auf die Schreibtischkante und sah etwas nahe des Schranks auf dem Boden liegen und blitzen.
    Es war das Paar Handschellen. Der Killer hatte es weggeworfen um zu demonstrieren, wie frei er war.
    »John, was ist denn los?«
    Ich atmete zunächst einmal tief durch und begann mit meinem Bericht, der Suko sprachlos machte, denn damit hatte er auch nicht rechnen können.
    »Und wir haben dich schon um diese Zeit zurückerwartet«, sagte er.
    »Ja, ich weiß.«
    »Der Killer ist also frei!«
    »Sicher, und es laufen genügend Opfer auf der Straße herum. Halloween, das weißt du ja.«
    »Soll ich kommen?«
    »Darum wollte ich dich bitten. Tu mir den Gefallen. Ich gebe zu, einen Fehler begangen zu haben, denn ich habe diesen Natas unterschätzt. Aber wer konnte das ahnen?«
    »Niemand, John.«
    »Eben, das sehe ich auch so.«
    »Gibt es einen Treffpunkt?«
    »Nein, Suko, ich weiß nicht, wo ich mich aufhalte. Du wirst vielleicht zwei Stunden brauchen und…«
    »So lange?«
    »Hier ist es neblig. Es ist halt kalt geworden.«
    »Mist!«
    »Du wirst mich irgendwo finden. Der Transporter steht vor der Polizeistation.«
    Er hatte noch eine Frage. »Soll ich Sir James Bescheid geben?«
    »Das wird nicht nötig sein. Es ist wichtig, daß du so rasch wie möglichst hier eintriffst.«
    »Ich werde mein Bestes tun. Paß auf dich auf.«
    »Sicher.«
    Ich legte auf, überzeugt davon, genug gesagt zu haben. Zwei Stunden würde mein Freund und Kollege Suko brauchen, um hier zu erscheinen. Ich konnte davon ausgehen, daß in diesen zwei Stunden noch allerhand geschah und sich ein Höllentor öffnete.
    Verdammt noch mal, ich kam mit diesem teuflischen Killer nicht zurecht. Ich wußte nicht mal genau, welchen Background er hatte. Es war leicht, alles auf den Teufel zu schieben, aber auch diese Aussagen waren zumeist modifiziert, denn immer wieder erlebte ich gerade in dieser Hinsicht Variationen.
    Obwohl ich es nicht gern tat, schaute ich mir den toten Polizisten noch einmal an.
    Seine Wunden sahen schlimm aus. Sie erweckten gewisse Erinnerungen in mir. Ich dachte plötzlich an einen Ghoul, der bei seiner schaurigen Tat gestört worden war.
    Hatte ich es bei Natas mit einem Ghoul zu tun?
    Die Hand hätte ich dafür nicht ins Feuer gelegt, denn einen Ghoul hätte ich gerochen. Diese widerlichsten aller Dämonen waren zwar in der Lage, eine menschliche Gestalt anzunehmen, aber den ekelhaften Leichengeruch konnten sie nicht ganz überdecken, auch nicht mit Parfüm.
    Ich hätte ihn also gerochen.
    Kein Ghoul. Was dann?
    Hier im Haus würde ich die Antwort wohl kaum bekommen. Ich wurde unsicher, als ich den Dienstraum verließ, im schmalen Flur stand und die nach oben führende Treppe sah.
    Durch meinen Kopf huschte eine bestimmte Möglichkeit. Konnte es denn wahr sein, daß ich den Killer möglicherweise bei seiner Tat gestört hatte? Schließlich war der Körper des Toten noch warm gewesen. Wenn er den Wagen gehört hatte, dann war ihm für eine Flucht nicht sehr viel Zeit geblieben. Er hätte das Haus entweder an der Rückseite verlassen können oder aber die Treppe hinaufgehen, um sich in den oberen Räumen zu verstecken. Dort wollte ich nachschauen.
    Der Plan ließ bei mir eine Gänsehaut zurück. Verdammt, ich fühlte mich plötzlich nicht mehr so mutig wie noch zu Beginn. Jedes Ächzen der Stufen hinterließ auf meinem Rücken einen neuen Schauer. Ich strich mit der Hand über das Geländer hinweg. In der anderen hielt ich meine Beretta.
    Die Mündung wies wie ein weit vorstehendes Auge schräg in die Höhe.
    Als ich die erste Etage erreicht hatte, blieb ich stehen. Es war nichts passiert. Zwei kleine Deckenlampen erhellten den vor mir liegenden

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